C11 oder Meade ACF 10"

  • Hallo Kollegen,


    Wir besitzen eine AZ EQ6 GT, einen 6“ Refraktor (kein Apo) sowie noch einen 80/400 Refraktor. Beide werden auf der Monti im AZ Modus betrieben. Beobachtet wird meist rein visuell.


    Jetzt zu meiner Frage: Wir würden gerne eine größere Optik anschaffen. In Auge gefasst wurde ein C11 oder ein Meade ACF 10“. Ich habe so viel in Foren gelesen das mittlerweile eine große Verunsicherung herrscht. Auch eine Nachfrage in einem anderen Forum brachte keine wirkliche Hilfe. Nur von der Werbung leiten lassen, das geht auch nicht.


    Hier in diesem Forum habe ich das erste mal aussagekräftige Aussagen zu den von mir ins Auge gefassten SC gefunden. Deshalb hier nochmal meine Bitte über Infos zu den Vor- und Nachteile der beiden Geräte.


    Und bitte: Schlagt mir keine Newtons vor, wir wissen das sie für visuelle Beobachtung besser sind.
    Es kommen halt nur Geräte in Betracht wo das Okular hinten ist.


    CS Jörg

  • Hallo Jörg,


    Ich will Wolfgang nicht vorgreifen; er hat ja ein - offensichtlich fast perfektes - C 11.


    Ich rede deshlab im folgenden nur von meinem vom C8, weil ich damit Erfahrung habe und deshalb nur von Celestron sprechen kann. Aber ob Celestron oder Meade ist m.E. egal, ... wenn der Service stimmt: unbedingt erkundigen !


    Und ich rede von VISUELL, weil Ihr das so gesagt habt.


    Also, ich hatte 20 Jahre lang ein C 8. Jetzt habe ich (seit 10 Jahren) einen 12 Zoll Dobson (Newton); ... ich werde aber wohl in einigen Jahren wieder zu der "gefalteten" Form des "Schmidt-Cassegrain" zurückkehren.


    Warum ? Darauf komme ich gleich, aber erst mal Folgendes:

    (A) Preliminarien


    (1) Du steigst um von 6 Zoll auf 11 Zoll. Das ist eine tolle Steigerung, aber erwarte Dir trotzdem nicht ZU viel (d. h. bildlich gesprochen = "bunte Hubble-Bilder"). Als ich von meinem C8 auf den 12 Zöller umgestiegen bin, schrieb mir der Verkäufer Folgendes (ich wollte den 14,5 Zöller):


    • "I would also like to suggest you expand you list to include our 12.5" f/5 model, as it has practically the same visual impact as the 14.5", but at f/5 is less demanding on eyepieces, so unlike the 14.5" which is the same focal length, and therefore an f/4.3, it does not require a coma corrector (ParaCorr), plus for less than the cost of the 14.5" it can be equipped with a drive, which makes long term, group, and planetary viewing far more pleasurable.

      Just so you understand, I have no bias as to which scope you choose as I make about the same margin on all sizes. I'm merely trying to offer you what I consider a viable alternative. The difference in image brightness in the 14.5 vs. a 12.5 is visually insignificant as it is only ~1/3 a magnitude, while the cost for that extra little bit of aperture, and a lower f/ratio is significant. The reason for that fact is that the human brain's perception of brightness is not linear, but logarithmic. It takes close to a magnitude increase in brightness (which translates into a ~2.5 or more correctly, the 5th root of 100) to really notice a change. Starting with Galileo's 2" telescope, to get ~ a 1 magnitude increase in light gathering ability you'd develop the following series of sizes: 3", 4", 6", 8", 12.5", 20", 30", 1m, 2m, 3m., 4m, 6m, 8m, etc. If those look familiar -- that's why. Note that there is a two inch increase in the range most amateurs are familiar with, but that stops at 8", the next step is a 12.5" and from there to a 20" -- all the stuff in between, is simply playing to the male ego ("mine's bigger than yours!")."

    Von 6 auf 12 Zoll gäbe Dir also ungefähr zwei Magnituden an Grenz-Helligkeit mehr. Du kannst Dir dann selber die Steigerung bei der Auflösung von Doppelsternen ausrechnen und und für Deep-Sky-Objekte gibt es Simulationen, wie die hier: http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_deepsky.htm (geht zwar nur bis 8 Zoll, aber die Steigerung von 8 Zoll auf 12 Zoll ist proprotionnel: M 13 ist im 12-Zöller einfach umwerfend.) Auch wenn es bei Dir ""nur"" 11 Zoll sind, das ist schon eine ganz erhebliche (doppelte !) Steigerung der Möglichkeiten und m.E. - wenn ich Deine Altersangabe in Betracht ziehe - der richtige Schritt ! ... Könnte "das defintive Teleskop" werden.


    (2) Ich muß aber noch eine "Reserve" machen: das ist die Lichtverschmutzung. ... Ich habe meinen 12 Zöller inzwischen fest im Schwarzwald stehen (habe da eine kleine Ferienwohnung), weil es absolut keinen Sinn mehr macht mit dem Ding hier im "ehemaligen lothringischen Ruhrgebiet" zu beobachten !!! Hier schaue ich mit dem alten 4 Zoll Refraktor (auch kein APO).


    (B) Doch jetzt zur Frage: Warum ich wieder zurück will (vom Newton):


    (1) Für mich ist das Gewicht entscheidend. Ich bin jetzt fast 62 und der Dobson wird - komischerweise von ganz alleine ?( - immer schwerer. Das C8 konnte ich dagegen im Urlaub sogar auf ein (leichtes) Fototstativ (mit Neigekopf) montieren. War zwar nicht ideal, aber es ging. Ein C11 ist natürlich deutlich schwerer als ein C 8, aber dennoch ist es viel besser zu "handeln". Der Grund ist die kurze Baulänge.


    (2) Die Brennweite ist natürlich lang, und das Gesichtsfeld dadurch reduziert. Ihr müßt Eure Okularpalette hin zu längeren Brennweiten verlagern: ein 40 mm, vielleicht auch ein 56 mm ist für die Übersicht ein "Muß", das bedeutet natürlich auch 2 Zoll ! (Eine weitere, teure Möglichkeit, ein größeres Gesichtsfeld ist ein sehr guter Brennweiten"verkürzer", ich hatte den Alan Gee von Baader http://www.cloudynights.com/to…an-gee-ii-telecompressor/, ... der ist aber für 1.25 Zoll und für 2 Zoll, wenn es ihn gibt, wohl kaum bezahlbar!)


    (3) Mein C8 war ziemlich gut, ganz besonders am Planeten; ... aber ich habe auch damals schon "faint fuzzies" gejagt. Es gibt aber immer wieder Berichte / Gerüchte, daß es starke Qualitätschwankungen gibt. Vorallem muß die Korrektorplatte sehr genau auf den - ohne Korrekturplatte - extrem kurzbrennweitigen (f 2.8 oder so) Hauptspiegel angepasst sein. Deshalb ist der Service (nach dem Kauf) wichtig.


    (4) Zwei (kleinere ?) Nachteile waren Auskühlungszeit (das ist nur der Okularauszug offen, sonst ist alles am Tubus geschlossen) und Justierstabilität des Fang (!)-spiegels beim Transport. Habe aber gehört, daß letzteres inzwischen deutlich besser geworden sei.


    (5) Leistet Euch einen sehr guten Zenitspiegel / -prisma dazu. Bei diesem Teleskoptyp braucht ihr den unbedingt und immer und es ist schade, wenn der Zenitspiegel das Bild "versaut".


    (6) Zur Montierung kann ich leider nichts sagen ! ... Aber es gibt ja (jedenfalls für erste Erkenntnisse) die Montierungsdatenbank: http://www.montidatenbank.de/Montierungen_Visuell_select.php (dort sind auch von Schmidt-Cassegrains auf EQ 6 drin). Ansonsten würde ich raten, es einfach mal zu probieren, die kurze Bauweise hilft sicher, wenn es grenzwertig wird (siehe meine Erfahrung mit dem C8 und dem Fotostativ).

    (C) Zusammenfassung:


    (1) Also Celestron oder Meade ist m.E. egal, wichtig ist, daß Du ein gutes Exemplar erwischst. Gegebenfalls testen lassen.


    (2) Wegen (1) ist der Service wichtig (falls das Exemplar dann doch nicht so ganz gut war).


    (3) Ansonsten würde ich, wie gesagt, jederzeit wieder zu diesem Teleskoptyp zurückkehren.


    (4) Kannst Du nicht mal auf eine "Starparty" gehen. C 8s findet man dort immer, C 11s vielleicht seltener.


    ***


    Jetzt bin ich aber noch auf die Anwtorten anderer gespannt. ... Wolfgang hat ja anscheinend ein Super-C 11.



    Gruß

  • Hallo Jörg,


    ich beobachte mit den selben Geräten wie Rudi C8 und 12" Newton und kann das bestätigen, das C8 ist bei mir immer noch, das meist eingesetzte Teleskop, der Kompaktheit wegen und der problemlosen Verwendbarkeit von soviel allerlei Zubehör!


    Hätte ich noch im Wechsel fotografische mehr Ambitionen, wäre das C11 heute meine erste Wahl, wegen der Hyper Star Option auf F2, was Einem insgesamt viele neue Foto - Möglichkeiten eröffnet!
    Damit sind neben der F10 oder F5,9 - 6,3 mit Korrektur - Reducern visuell und auch Fotografisch nutzbar, mit CCD,s - 25mm Diagonale Hochauflösende Fotos möglich!
    Dann ist mit 0,63 - 0,33 Reducern und 1 Sekunden Bildern und schneller Planetenkameras auch solche Bilder stressfrei ohne nerven aufreibende Nachführkontrolle möglich
    > messier1_c11_kurzbelichtung_181.jpg >>> 31000 mal 1 Sek. Durch mein C11 bei f/5 > Für die Farbe dann noch bei 4 Sek. Einzelbelichtungszeit, 2000 Einzelbilder!


    Das alles ohne spezielle Nachführung nur mit gut eingenordetem Teleskop! Alles vollkommen Stressfrei!


    Auch eine interessant Möglichkeit für alle SC- Besitzer zu eigen DeepSky Fotos zu kommen, trotz fehlender speziellen der Nachführung!

    Der ganze interessante Bericht hier: > http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=207007 <


    Damit kann man Erfahrungen im Umgang mit der Fotoausrüstung sammeln und dann später wenn gewünscht tiefer in die Fototechniken einsteigen oder sogar auf
    Hyper Star aufrüsten.


    Damit sind dann sogar kurze Überwachungs - Fotos nach 30 sec. locker bis zur 16ten Größenklasse möglich, an vielen Galaxien in Draco, Jagt Hunden und rund um den großen Wagen!
    Die sind ja in 20 - 50 Mill. LJ Entfernung, also fasst alle im gleiche Alter, in denen nun häufiger Supernovae´s auftauchen wie z.B . 2 mal in M 81 und M 51 in den letzten Jahren!
    So ist dann nach 2 - 5 Jahren, mit einer frühen Entdeckung zu rechnen, wenn man das bei jeder Beobachtungstuor 1 - 2 Sunden lang durchführt!
    Da ja bei beiden Verfahren Sekundenfotos und Hyper Star die Nachführung nicht mehr eine so wichtigen Rolle spielt, kann am also nebenher noch mit dem Dobson visuell auf die Entdeckung gehen!


    Daher ist für mich das C11 vielseitiger als das Meade!



    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

  • Hallo Jörg,


    ich schließe mich da Rudi und Günter gerne an, was das SC System angeht. Habe selbst ein C9.25 und bin sehr zufrieden. Werde aber in der nahen Zukunft auch auf ein C11 umsatteln und würde mich da im Vorfeld mit Wolfgang besprechen, gerade was die Qualitätsunterschiede, etc. angeht. Wolfgang hat zu diesem System ja auch einige Berichte hier im Forum verfasst. Was die Abkühlzeit angeht folgendes: stell den Tubus kopfüber im Winter einfach 1,5 Stunden früher raus, dann gibt es auch keine Probleme :)
    Was Du Dir auf jeden Fall gleich mit besorgen solltest ist eine Taukappe. Ansonsten ist Deine Schmidtplatte bei feuchter Luft direkt zu, aber das kennst Du ja auch von Deinen Refraktoren.


    Die Hyper Star Möglichkeit würde mich im übrigen auch überzeugen, ein Celestron einem Meade vorzuziehen und irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei Celestron zur Zeit alles runder läuft, als bei Meade.


    @ Günter: den Bericht in Astrotreff mit den 31000 Aufnahmen hatte ich auch verfolgt. Echt klasse, was alles mit Stacking möglich ist.


    Beste Grüße,
    Sven

    12,5" / f4,7 Martini Truss | Losmandy G11 | Gemini 2 | Berlebach Planet | MGEN | ED 70/420 | Vixen 102M | Tal 1 | EOS 750D BCF MOD | ZWO ASI 120MC
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

  • Hallo Jörg,
    ich beobachte seit längerer Zeit mit einem 127/1200 FH (in der Kuppel, siehe Bild) und habe kurzzeitig mal ein Newton 290/1360 (Eigenbau)
    aufmontiert - um an das Okular heranzukommen brauchte ich eine Leiter und das entspannte Beobachten war kaum noch möglich.
    Auf die Öffnung ( 290mm ) wollte ich aber nicht mehr verzichten und habe mich nun für ein CPC 1100 entschieden - nicht zuletzt durch die
    überwiegend positiven Berichte hinsichtlich visueller Qualität. Da ich das CPC fest azimutal auf die Säule montiere spielt das Gewicht keine
    Rolle - fehlt nur noch die Montageplatte ( in Arbeit ) zur Befestigung auf der Säule.
    Ich hoffe auf gutes Wetter und werde ab Anfang März über rmeine ersten Erfahrungen hier berichten.
    beste Grüße, Joachim

  • gerade habe ich wieder ein C11 OTA in Arbeit. Vielleicht mache ich eine Zusammenstellung der Ergebnisse,
    damit man das besser nachvollziehen kann.


    Was in "spezifizierten" Foren geäußert, wird ist kein Fakten-Wissen und selten der Versuch, durch nachvollziehbare
    Beweise die jeweiligen Behauptungen zu erhärten. Da kann man dann Sätze lesen wie diesen:
    Zit:"wie man Strehl richtig misst das wissen ............... und ich tatsächlich besser als hier von der hochgelobten Firma ALLUNA Optics vorgeführt.
    Sonst würden wir nämlich keine ordenlichen Selbsschliff-Spiegel zustande bringen. Warum also sollen wir denn nicht auf die Schwächen des hier gezeigten Messprotokolls eingehen?"
    Anmerkung: Einen Strehl-Wert kann man zwar berechnen, aber nicht messen. Und auf Schwächen von Meßprotokollen einzugehen
    [color=#000000]würde ja bedeuten, daß es normierte Standards über Meßprotokolle gibt.


    Sehr viel wichtiger ist die Frage der Endkontrolle des jeweiligen Teleskop:
    Während ich beim C11 die Möglichkeit habe, erst einmal nachzusehen, ob das Teleskop die für dieses System nötige Qualität hat,
    Habe ich beim Meade-Händler lediglich die Wahl, zu glauben, was mir der "fachkundige" Händler erzählt, ohne Test-Protokoll,

    [size=10][color=#000000]oder es zu lassen. Höchst ungern kaufe ich die Katze im Sack,

  • Hallo Jörg, hallo Freunde der Nacht,


    deine Entscheidung zu einem SC ist aus meiner Sicht gar nicht so abwegig. Ich selbst bin seit nun gut acht Jahren mit einem Meade 10" ACF unterwegs und habe bisher keinen Tag bereut, dieses Teleskop gekauft zu haben. Transportabel, relativ große Öffnung, kurzer Hebel (kommt der Montierung entgegen), Einblick von Hinten (das entspannt ungemein - bringt aus meiner Sicht gut eine Größenklasse - und lässt wunderbare Beobachtungen ohne Verrenkung zu) und die Möglichkeit alles was es gibt hinten anzuflanschen (Bino, Kamera, Filter und Okulare etc.).
    Auch die Justage ist sehr stabil. Bei vorsichtigem Umgang und aufrechter/m Lagerung / Transport muss ich nur sehr selten an den Schräubchen drehen (alle paar Monate mal). Und das bei im Schnitt mehr als 50 Beobachtungsnächten im Jahr. Wohlgemerkt jedes mal mit Auf und Abbau auf der Montierung.


    Trotz schlechterem Auskühlverhalten kann man mit SC´s durch gute Planung trotzdem ohne Probleme die Nächte nutzen. Einfach rechtzeitig aufbauen, rausstellen, vorkühlen... das ist für mich kein Gegenargument. Auch die größere Obstruktion halte ich für vernachlässigbar. Bis jetzt war ich ob an Planeten, dem Mond oder Deep-Sky immer sehr angetan, was das Gerät zeigt. Alle Mitbeobachter und das waren über die Jahre sehr viele sehen das genauso.


    Gemessen / Vermessen ;) wurde mein ACF von Wolfgang auch schon. Er ist grottig!!! ... laut Strehlwert. Aber ich brauch ihn ja nicht auf der Bank, sondern nachts unterm Himmel.
    Als visueller Beobachter bin ich wunschlos glücklich und gebe das Teil auch nicht mehr her. Ob C11, C 9 1/4 oder 10" ACF - wichtig ist für mich die Funktionalität und die Kompaktheit.
    Daneben besitze ich auch zwei Apos und einen 8" Dobs. Trotzdem kommt der 10"er nicht weniger zum Einsatz. Gut, im Winter musst du wissen, dass die Schmidtplatte in feuchteren Gegenden (das ist bei mir nicht der Fall) gerne und sehr schnell zutauen kann. Das wäre für mich schon ein Grund in Talgegenden mit Fluss / Bach eine Heizungsmanschette bzw. einen anderen Teleskoptyp zu wählen. Ohne Wind/trockene Luft wird es echt anstrengend.


    Alles andere wurde ja schon erwähnt. Du kannst ja mal auf meine Homepage schauen, was alles gesehen wurde... ich müsste aber wieder mal neue Zeichnungen updaten! :)

  • Hallo Kollegen,
    Danke für eure Antworten.


    Ich bin platt! So stelle ich mir ein Forum vor. Auf die gestellte Frage auch kompetente Antworten zu erhalten und nicht immer nur am Thema vorbei („an deiner Stelle würde ich in einen Newton investieren usw.“). Das gefällt mir sehr! :D


    So, es wird ein C11. Durch dieses Forum weiß ich jetzt auch das ich beim Händler auf ein gutes Gerät pochen sollte. Könnt Ihr mir vielleicht einen Händler empfehlen? Bis jetzt habe ich meist bei TS gekauft. Auch möchte ich, wenn das Gerät gekauft ist es vom Herrn Rohr begutachten lassen. Dafür werde ich mich dann mit Ihm kurzschließen.


    Übrigens besitze wir auch einen 12“ Dobson. Von daher ist es mir egal das die SC nicht die erste Wahl für visuell sind. Wichtig für mich: Ich stehe mit meiner Frau zusammen an der Montierung, rechts und links ein Gerät und wir haben zusammen viel Spaß an der Beobachtung.


    CS Jörg

  • Hallo Jörg,


    mein Haus und Hofhändler ist Ralf (www.astro-theke.de), bei ihm bekommst du eine super Beratung und er kann in seiner Werkstatt auch alle möglichen Dinge fertigen, die für den astronomischen Gebrauch von Nöten sind. Ich würde dir bspw. noch einen vernünftigen Okularauszug empfehlen. Dann hast du mit Spiegelshifting keine Probleme!
    Er hat selbst eine tolle Sternwarte und kommt aus der Praxis. Da bist du sicher gut aufgehoben.


    Je nachdem woher ihr genau kommt, wäre ein persönlicher Besuch (nahe Wü) bei ihm möglich und ihr könnt vor dem Kauf sicher gerne durch das Gerät schauen. Wie ich ihn kenne, hat er nichts dagegen.

  • Hallo Ihr,


    es freut mich riesig, daß jetzt auch Leute, die andere SCs als Celestrons haben, ihre Meinung gesagt haben, ... ehrlich :) !


    Ich hatte vor Jahren mal die Gelegenheit, auf einer "Starparty" längere Zeit durch ein Takahashi Mewlon 210 zu schauen, ... ... also das spielte DAMALS (!) schon irgendwie in einer anderen Liga. ... ... Deshalb wundert es mich eigentlich ein bißchen, daß Markus (ito) noch nichts gesagt hat, siehe Meade Maksutov 150/1800 Teleskop Set in der Unterschrift. ... Gut, die Teleskope gibt es heute nicht mehr zu kaufen. Edit: ah, nee gibt's ja doch noch. ... Sorry !


    [Was mir, ehrlich gesagt, in den letzten Beiträgen weniger gefallen hat, ist die - nachträgliche - "12 Zoll Dobson-Information" von Herrn skardas, ... obwohl das - in diesem Thread - bei der Diskussion nicht so in's Gewicht gefallen ist. (... Das muß aber nicht immer so sein).


    ... ... ... Schon mal was von "withholding of information" / "rétention d'information"" <X gehört, Herr Jörg ?]


    Alles Gute und weiterhin viel Spaß mit Sternen und Teleskopen !

    4 Mal editiert, zuletzt von AstroRudi () aus folgendem Grund: "Withholding of information" = korrekte englische Übersetzung aus dem Französischen

  • Hallo Jörg,


    ich würde einen 2" Helikalauszug empfehlen,
    > http://www.teleskop-express.de…er-mit-M48-Anschluss.html < > den man vom Händler direkt in den 2" Zenitspiegel mit
    SC - Anschluss einsetzen lassen kann!


    Warum diese Kombi:
    Laut einer Strahlvermessung auf CloudyNights US Forum


    Bei einem Zenitspiegel hinter einem Okularauszug vignettiert man die Eintrittspupille um ca. 6% ergibt eine nutzbare freie Öffnung von 263mm was aber so ab 5% gegen über einem Gradeinblick schon erkennbar wird!


    Benutz man dann ein Bino im Zenitspiegel vignettiert man die Eintrittspupille um ca.13% ergibt 243,6mm nutzbare freie Öffnung!
    Genaus so vignettiert man die Eintrittspupille bei Verwendung eines 1,25" Zenitspiegel der Grundausstattung bei visueller Verwendung um ca.11% ergibt 249 mm nutzbare freie Öffnung!
    Eine Binoverwendung ist dann nicht mehr ratsam, da man dann bei ca. 16,5% landet ergibt 233,8mm nutzbare freie Öffnung


    Die SC´s sind alle für den Einsatz des 6,3 Reducer für fotografische Anwendung gerechnet, dort liegt der optimale Brennpunkt bei ca.120 mm hinter dem Spiegel
    In alle Fällen ist die Verwendung, Bino mit einem T2 Zenitprisma besser, nur 30mm Lichtweg, die Vignettierung liegt hier bei 1- 3 %
    anstatt mit den 90 - 110 mm von TS - Baader Klicklock > Zeitspiegeln mit 11 -16% von oben!
    Ein Okularauszug vor dem Zenitspiegel verschlechtert diese Situation noch und ist zur visuellen Feinverstellung auch nicht nötigt da reicht Helicalauszug aus!


    Beim C8 ist die Vignettierung mit T2 - Zenitprisma ( nur 30 Lichtweg ) + Bino nur ca. 1-1,5 %, was vermuten lässt das die anderen Teleskopgröße nur nach oben oder unten skaliert wurden!
    Am schlechtesten schneiden das C6 und das C5 ab mit fasst 18 - 22%
    TS - Helical fokussierer, Zenitspiegel und Bino bekommst Du bei gleichen Händler nach einem Vergleich eines exakt justiertem
    Baader MaxBright und einem Zeiss - Großfeldbino brachte visuell kein so markanten Unterschied, der den Preisunterschied rechtfertigen könnte!


    Man darf aber als Leser auch nicht alles, was sicher als simple Information gedacht war, aus pessimistischer Sicht mit Tadel bewerten, so Empfindlich sind wir hier nicht!
    Ich finde das toll, wenn die Frau auch Lust zum mitspechteln hat und man zwischen beiden Teleskoptypen wechseln kann!



    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

    2 Mal editiert, zuletzt von G2_Astro ()

  • Hallo Wolfgang,


    soo viel Information in soo einem kleinen Bericht :) !


    Aber an einer Stelle bin ich schon hängengeblieben, ohne die Links zu verfolgen. Du schreibst:


    "(Wenn der 1. Beugungsring zudem konzentrisch um das Maximum verläuft, dann stimmt beispielsweise auch die Zentrierung,)
    nachdem dieser Testaufbau die opt. Fehler mit doppelter Genauigkeit zeigt".


    Ich denke mal, das mit der "doppelten Genauigkeit" ist der Effekt den Du schon oft (in anderen Berichten) als "Doppelpass" beschrieben hast.


    Und dieser "Doppelpass" "intriguiert" mich schon lange. Wie kommt das denn genau zustande, daß durch die simple Spiegelung des Licht- oder Laserstrahls (oder was immer Du da durch die Optiken laufen läßt) ein λ/4 zu einem λ/8 wird ?


    Könntest Du bei Gelegenheit diesen Mechanismus noch mal erklären ?


    Edit: übrigens Wolfgang, dieser "Aufsatz" hier ist allererste Sahne, weil er erklärt wirklich super und läßt bei mir - im Moment jedenfalls - keine Frage offen !


    Merci

  • Hallo Rudi,


    das scheinen Viele genau so falsch zu verstehen wie Du!


    Vielleicht kann Wolfgang das noch mal genau erläutern und dem eine Messung mit dem Barth -Interferometer mal eine PDI Auswertung gegenüberstellen!



    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

  • http://rohr.aiax.de/LuBaa_07.jpg


    Hallo,


    "einfacher Durchgang" oder doppelter Durchgang (Doppelpaß) habe ich hier versucht zu erklären:
    http://r2.astro-foren.com/inde…en-astronomischer-optiken


    Geht man vom einfachsten Fall aus, wenn also Licht vom Stern ins Teleskop oder ins Auge fällt, dann wäre das
    der Einfache Durchgang, weil das Licht nur einmal durchläuft.http://rohr.aiax.de/einfacherDurchgang.jpg
    Wird der Strahlengang bzw. Lichtkegel jedoch über einen Planspiegel zurückgespiegelt, und dieser damit das System rückwärts ein
    zweites Mal durchläuft, dann wäre das der doppelte Durchgang, Doppelpaß etc. http://rohr.aiax.de/autokollimat.jpg
    ----------------------------------------------
    Ein bestimmter opt. Fehler beeinflusst deshalb das Lichtbündel zweimal, einmal beim Hin- und einmal beim Zurück-Laufen.
    Bei der Auswertung muß man deshalb angeben, ob einfacher Durchgang vorliegt (Scalefaktor 1) oder doppelter Durchgang
    (Scalefaktor 0.5)


    Bei Planspiegeln wird in der Regel die Oberfläche im einfachen Durchgang geprüft, z.B. auf Kontakt über eine Referenzfläche.
    Prüft man jedoch gegen einen Kugelspiegel, dann wäre die Prüfung des Kugelspiegels selbst im einfache Durchgang, der Fangspiegel
    jedoch vor dem Kugelspiegel im doppelten Durchgang. Das beschreibt u.a. dieser Bericht:


    http://r2.astro-foren.com/inde…schiedlichen-planspiegeln


    Das spielt übrigens eine große Rolle, wenn man Angaben zur Genauigkeit von Planspiegeln macht:
    Die Hersteller von Planspiegeln beziehen sich logischerweise immer auf die Oberfläche des Spiegels selbst, das wäre aber der einfache Durchgang.
    In einem System, z.B. beim Newton-System der Fangspiegel, dann möchte man aber wissen, wie die Fangspiegel-Oberfläche die
    Wellenfront des Systems beeinflußt. Aus PV L/8 Oberfläche des Fangspiegels wird also dann PV L/4 der Wellenfront im Newton-System.
    Bei einem Teleskop-System, bei Strehl-Berechnungen geht es also immer um Wellenfront-Verformung, nie um die Oberfläche
    einer einzelnen Linse oder opt. Fläche. Qualitäts-Angaben von Planflächen in PV L/x müssen immer doppelt so genau sein
    wie Angabe für Wellenfront: PV L/8 der Oberflläche entspricht also dann PV L/4 der Wellenfront.


    Zu Günters Frage:


    "Barth -Interferometer mal eine PDI Auswertung" ( der heißt im übrigen Karl-Ludwig Bath)
    Bei diesem C11 hatte ich mit drei unterschiedlichen Interferometern IGramme erzeugt:
    Bath IMeter (Bündelabstand)
    Twyman-Green IMeter (opt. Achse)
    PDI (opt. Achse) schwer zu erzeugende IGramme.


    Im unteren Teil dieser Seite findet man Berichte zu den verschiedenen Interferometern:
    http://r2.astro-foren.com/inde…u-diverser-interferometer


    Durch den Bündelabstand des Bath-Interferometers von ca. 5 mm wird bei f/4 Systemen Astigmatismus eingeführt, was
    z.B. auch für den Artificial Sky Test gilt, wenn er nicht exakt auf der opt. Achse funktioniert: http://rohr.aiax.de/VFW_05.jpg


    Der PDI würde zwar exakt auf der opt. Achse funktionieren, dafür sind die IGramme sehr viel schwieriger zu erzeugen.
    Das Gleiche gilt für den Twyman-Green Interferometer.


    Bei jedem Interferometer hat man es mit zwei Teilwellen zu tun: a) der Informations-Welle des opt. Systems und b) der Vergleichs- oder Referenz-Welle.
    Weil beide Teilwellen auf unterschieddliche Weise erzeugt werden können, ergeben sich die bekannten Vor- und Nachteile z.B. der Interferogramme.
    Siehe auch: http://rohr.aiax.de/SuW_Eigen_Inter.pdf