Hallo Christian,
da du ja offensichtlich ein komplettes Instrument testen willst bietet sich ja auch Polaris ( bei gutem Seeing ) an - mit einer Messerschneide
oder Ronchi Gitter im Fokus - wie Wolfgang schon schreibt, sind das qualitative Tests. Ohne jeglichen Setup ( Kosten ) bietet sich nur
der direkte Sterntest an - was m.E. für den normalen "Spechtler" völlig ausreicht. (siehe H.R. Suiter "Star Testing Astronomical Telescopes")
Alles andere sind Prüfverfahren die es mit mehr Aufwand aber erlauben, den Zustand eines Teleskops durch Messergebnisse darzustellen.
Die einfachste Prüfung bietet der Foucault Test auf der "opt.Achse" im Doppelpass, d.h. gegen einen Planspiegel. Wenn der Abstand zwischen
Spalt ( Pinhole ) und Schneide gering ist braucht man keinen Teilerwürfel. Durch Interferenzfilter lässt sich auch die Farblängsabweichung eines
Refraktors mit diesem Setup bestimmen. (ca. 100 € /Filter x 3 für die Standardwellenlängen)
Wenn man sich ein Okular bastelt in dem z.B .ein rechts neben der optischen Achse beleuchtetes "Sternfeld" ( Pinholes und Abstände im Mikrometer
Bereich) über den Planspiegel vor dem Teleskop auf die linke Seite des Okulars abgebildet wird, lassen sich recht genaue Aussagen über das
praktische Auflösungsvermögen des Instruments treffen ( siehe die Ausführungen von Wolfgang zu dieser schönen Prüfmöglichkeit)
Für Spiegelteleskope ( kompl. Instrument ) bietet sich das Michelson Iinterferometer als Setup an ( im Selbstbau unter 500 € )
Wie sieht der von dir genannte "klassische Setup" mit dem 2-ten Teleskop bzw. die Variante mit einem Konvexspiegel ( hoher Preis ) aus ?
Beste Grüße, Joachim