Hallo Freunde der Nacht,
einige haben es mitbekommen, seit wenigen Tagen bin ich stolzer Besitzer eines 8 Zoll Sky-Watcher Skyliner Dobsons. Es ist schon einige Jahre alt, aber ohne Beulen und Kratzer.
Ich habe es am Freitag per Bahn abgeholt und dafür zerlegt
Gestern abend war der Himmel einigermaßen klar, aber auch hell erleuchtet vom Mond. Egal, für ein kurzes Firstlight muß es reichen!
Nach 2 Stunden auskühlen auf der Terasse ging es los. Von Deepsky keine Spur wie zu erwarten. Also mal ein Sterntest. Hmmmm... der Schatten der Spinne ist mittig, das passt. Aber die Sterne sind etwas länglich und ausgefranst. Es geht in Richtung dessen was ich bei meinem 150/750 Newton beobachtet hatte. Die Ursache waren damals verspannte Spiegel. Das kann gut sein, denn der Hauptspiegel sitzt ziemlich gequetscht in der Fassung, das habe ich bemerkt als ich den Spiegel für den Transport in der Bahn ausgebaut habe, und beim späteren Einbau auch, obwohl ich die 3 dünnen Polsterstreifen schon entfernt hatte. Von "leisem Klappern" keine Spur, der Spiegel hält auch ohne Schrauben kopfüber in der Fassung!
Der Fangspiegel ist in der inneren Hälfte vollflächig geklebt, der Rest steht frei über. Ob da auch was verspannt ist? Ein Tausch mit dem FS meines 6"-Newtons könnte das zeigen, wenn denn die Halterung passt. Allgemein fiel mir sofort auf wie hell der Hintergrund ist. Das kenne ich anders, Da ist wohl mal wieder tapezieren mit Velours angesagt! Bei der Gelegenheit kann gleich Iso-Tapete mit rein...
Die Justierschrauben des Spiegels sind Senkkopf-Kreuzschrauben. Da hätte ich lieber Rändelschrauben, oder zumindest Inbus und ein Plätzchen an dem der passende Schlüssel immer griffbereit ist.
Am Mondterminator sah mit 6mm = 200x alles gut aus, wenn auch nicht knackig. Mit 1,5x und 2,0x Barlow davor wurde es noch deutlicher. Seeing oder Optik? Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
Die Rockerbox zu zerlegen war eine gute Idee. So sah ich die Schleifspuren der Aufliegepads. Die Pads sind getackert, und so langsam kommen die Köpfe der Tackernägel durch. Ich habe noch eine 100x100mm Teflonplatte, aus der ich neue Pads schneiden kann. Die werde ich kleben und verschrauben und die Schraubenlöcher tief genug aufsenken. Noch ist die Beschichtung nur in einem schmalen Ring stumpf, also kein Grund zur Panik. Sicherheitshalber werde ich die Pads versetzen so daß sie eine neue Bahn haben. Für alle Fans der Dreipunktauflage: Die Achse hat einen Abstandsring in der Stärke der Pads, wahrscheinlich damit die Mitte nicht eingedrückt werden kann beim Anziehen der Zentralschraube. Die Mitte + 2 Pads ergibt auch wieder ein Dreieck, die Physik stimmt also.
Das Zubehör war umfangreich. Neben einigen Büchern sind einige Okulare (6.3/10/20/26/28mm) dabei, letzteres sogar in 2". Die Bauart dieses 28mm 2"-Okulars ist "Reversed Kellner", die anderen sind wohl (Super-)Plössl, die beiden Beigabe-Okulare 10+25mm sind "Super", was immer mir das sagen will. Den Mond sieht man mit allen, so viel kann ich sagen.
Es sind noch einige Filter dabei. Ein leichter Graufilter, ein stärkerer für den Mond, gelb-orange und hellgelb, alles 1,25". Die sind etwas dreckig, wollen geputzt werden. Eine Baader Microstage 6030 Fotoklemme ist auch dabei, und wie es der Zufall will kann ich meinen vorhandenen Canon-Adaperring auf den OAZ-Adapter des Teleskops schrauben...
Ein Folien-Sonnenfilter in selbstgebauter Fassung rundete das Paket ab.
Jede Menge Möglichkeiten und einige Baustellen, aber nichts unlösbares!
Ich bin froh daß ich das Teleskop gekauft habe. Es stand jahrelang nur rum und der alte Besitzer ist froh daß er "Ballast" abwerfen konnte und sich nun neuen Themen widmen kann.
Klare Sicht
Detlev