Der neue aus der Oberlausitz

  • Hallo an alle


    ich bin 48 und komme aus Weisswasser. Ich mache seit ca 3 Jahren Fotos von Sternenhimmeln (Sternespuren).

    Ich benutze Hauptsächlich eine Canon g7x Mark 2 für die Fotos könnte aber auch auf eine Canon EOS 20D zurückgreifen.


    Jetzt möchte ich mich mal an das Fotografieren per Teleskop heran wagen. Ich werde mal schauen ob ich hier genügend Infos dazu sammeln kann.


    Kommt jemand aus der Ecke PLZ 02?


    Tschaui

  • Hallo Estart,

    willkommen im Forum! Mein Fachwissen zur Astrofotografie hält sich in Grenzen, aber soviel kann ich sagen:


    1. Das wird ganz schnell ganz teuer, je nach Ambitionen. Erstaunlich viel Geld fließt in das drumherum, nicht ins Teleskop selbst.

    2. Mond geht gut, auch ohne großen Schnickschnack, weil die Belichtungszeit sehr kurz ist.

    3. Newton-Teleskope sind beliebt bei Fotografen, da gibt es viel Licht für's Geld.

    4. Der Himmel dreht sich (eigentlich dreht sich ja die Erde, aber egal). Langzeitbelichtungen gelingen, wenn sich das Teleskop mit dreht. Dafür brauchst du eine "parallaktische Montierung". Eine azimtutale Montierung ist billiger, dreht das Teleskop aber nicht mit.
    Wenn das teleskop auf der Montierung wackelt (Gewindespiel usw) gibt's Eiersterne.
    5. Man kann das auch per Software lösen in dem man viele kürzer belichtete Fotos macht und die übereinander puzzelt. So bleibt aber nur ein Teil vom Bildfeld übrig, der Rest hat sich weggedreht und wurde nicht mehr belichtet.

    6. Wenn du das Objektiv nicht entfernen kannst, fotografierst du nicht indem du den "Body" auf den Okularauszug schnallst, sondern indem du das Bild das aus einem Okular kommt fotografierst. Dazu wird die Kamera hinter dem Okular fixiert. (Was für ein Zufall, ich verkaufe gerade eine passende Kamerahalterung für kleines Geld *Räusper* *Flöt*)

    7. Für so eine Okularfotografie gelten etwas andere Regeln als für die Fotografie mit blankem Kamera-Body. Das Teleskop muß optisch eher für visuelle Beobachtung tauglich sein. Probleme wie der "Fokus ist zu weit innen, ich krieg das Bild nicht scharf" wirst du bei der Methode nicht haben. Allerdings musst du wie alle Fotografen die Wackelei des Teleskops im Auge behalten. Ein eher kurzes, kompaktes Teleskop ist da besser geeignet als ein langer Eumel. Der Lichtkegel der im Okular landet ist dann eher stumpf als spitz, so dass das Okular mehr können muß um daraus wieder ein flaches Bild zu machen. Wenig Wackelei bedeutet extrem stabile Montierungen, Nachführung mit exakten Motoren (ggf. beide Achsen), gute Okulare, ein Teleskop das sich nicht verbiegt, und seinen Fokus exakt halten kann. Eine "Goto-Steuerung" ist vielleicht etwas unsportlich, spart aber wertvolle Zeit, die am Ende zu mehr Fotos führt. Wie gut die sind, das hängt von der "Teamleistung" ab.
    Natürlich kann man erst mal mit einem Einsteigerteleskop mit Nachführung von Hand erste Gehversuche machen,aber wenn du schon eine Weile den Himmel fotografierst wirst du sicher mehr sehen wollen als Strichspuren.



    Für die Details übergebe ich an die "echten" Fotografen.

    Um denen bei ihrer Antwort zu helfen solltest du verraten was du fotografieren möchtest. Mond? Planeten? Galaxien? Kometen?
    "Wo" und "Wie" (stationär oder mobil) wäre auch noch interessant, und natürlich die Summe, die du ausgeben möchtest.
    Hast du ein dunkles Plätzchen in der Nähe, oder ist das eher was für den Urlaub?


    Klare Sicht

    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


    https://astronomiefreunde-kn.de/

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