Bin auch neu hier....

  • Habe mich gerade hier angemeldet - warum? Nun, ich denke, ich kann viel von den Foren und den langjährigen Mitgliedern hier profitieren! Meine Ausrüstung kommt von der Fotografie her, einige Kameras, darunter auch eine Nikon D810a und ein paar recht nette Objektive. Leider kann ich bei fast allen den Farbquerfehler und auch den Farblängsfehler zu gut sehen, daher werde ich mir sehr bald einen Refraktor oder ein Fotonewton zulegen. Brennweite so um die 800mm herum. Der APM 107/700 ED Super Apo gefällt mir sehr gut oder auch der Foto-Newton von Lacerta mit 200/800. Bin aber nicht sicher, was sinnvoller ist - daher meine Einleitungsfrage: Was wäre sinnvoller? Meine Montierung ist sehr gut - NEQ6 R Pro mit SynScan... was meint ihr? Danke für eure Vorschläge!!

  • Hallo "Neuer",

    (bist Du ein Fussballtorwart ?)?


    Nee, Spaß beiseite: Sei herzlich willkommen !


    Also ich betreibe keine Fotographie und kann daher nur mit allgemeinen Hinweisen dienen.


    (1) Der Newton (Spiegel) ist komplett farbrein, da das Licht nur abgelenkt und nicht gebrochen wird (also kein Regenbogeneffekt). Der Refraktor ist nur farbrein, wenn er sehr gut korrigiert ist (teuer). Dafür hat der Newton eine Abschattung durch den Fangspiegel, was - visuell - nur zu leichten Kontrastverlusten führt; bei der Fotographie brauchst Du dagegen - wegen der notwendigen größeren Ausleuchtung des Feldes (dazu sogleich) -einen grösseren Fangspiegel, was grundsätzlich zu einer grösseren Abschattung, und damit zu mehr Kontrastverlust führt, siehe: Fangspiegelgröße / Ausleuchtung am Newton für visuelle Beobachtung. Allerdings fällt der Kontrastverlust bei der Fotographie nicht so in's Gewicht, da man dort lange Belichtungszeiten verwendet, (was das Auge nicht nachmachen kann). Du musst also zunächst GRUNDSÄTZLICH (im Endeffekt muß man aber viele Aspekte gewichten und abwägen) Farbfehler gegen Kontrastverlust abwägen.


    (2) Bei der visuellen Astronomie reicht es aus, wenn das Bild in der Mitte des Gesichtsfeldes gut ausgeleuchtet und korrigiert ist, bei der Fotographie sollte das GANZE (oder ein grosser Teil des) Gesichtsfeld(es) gut ausgeleuchtet und auch gut korrigiert sein.


    (3) Das grössere notwendige Feld bedeutet, daß Du das Bildfeld (Abbild des Gesichtsfeldes im Fokus) "flach" machen mußt; es ist nämlich gebogen, besonders stark am Rand, wenn es am Okular / an der Kamera ankommt [so "(" oder so ")", je nachdem ob Newton oder Refraktor], d.h. Du brauchst wahrscheinlich einen "field flattner". Diese Linsen führen aber wieder Farbfehler ein (und eventuell noch andere Fehler), auch beim Newton (jedenfalls dann, wenn die Korrektur nicht sehr gut ist bzw an's Teleskop angepasst ist und der "flattner" nicht an der richtigen Stelle plaziert ist).


    (4) Des weiteren hat der Spiegel noch Koma (deutlich mehr als der Refraktor), siehe hier, 2. Beitrag: Astigmatismus versus Koma ... oder der diskrete Charme des Tunnelblicks, was die Notwendigkeit eines Komakorrektors bedingen kann.


    (5) Außerdem müssen Kamera und Teleskop auch sonst gut aufeinander abgestimmt sein (öffnung des Teleskops, also Brennweite, Bildfeldgröße und Pixelgröße der Kamera, etc); siehe den Rechner hier: https://13parsec.de/index.php/einsteiger-guide/astro-rechner


    Voilà, das ist was ich sagen kann. Da habe ich mich aber als Nicht-Fotograph schon sehr weit vorgewagt.


    Ich hoffe andere können als Foto-Experten mehr dazu sagen.


    Lieben Gruss