Suche nach einem Teleskop bzw. Teleskop-Konstruktion

  • Guten Abend! Bitte um Hilfe...


    Es gibt doch eine, ich nenne es mal Teleskop-Konstruktion, bei der nur der Hauptspiegel parallaktisch montiert wird und der Tubus fest hingelegt wird. Man richtet sozusagen das Teleskop auf den HS aus und kann somit den Himmel beobachten.


    Mein Problem, ich komme nicht auf den Namen der Konstruktion. Möchte mich dazu etwas belesen.

    Gruss Bengt

  • http://r2.astro-foren.com/inde…l-apo-clant-von-orion-usa


    Hallo Bengt,


    ich verstehe Deine Konstruktion wie folgt:
    Ein parallaktischer HS bedeutet, daß die opt. Achse mit der Rotations-Achse der Erde zusammenfällt.
    Um aber trotzdem am Himmel beobachten zu können, muß über einen gleichgroßen, aber auch noch
    ellipt. Flat das Lichtbündel auf den HS eingespiegelt werden. Zusätzlich brauche ich noch einen
    kleinen ellipt. Fangspiegel, um das Bild sehen zu können. Oder man macht es wie Friedrich Wilhelm Herschel,
    mit einem sehr langbrennweitigen Hauptspiegel und guckt am unteren Tubus-Rand vorne rein, weil
    bei solchen Öffnungsverhältnissen die KOMA sehr klein ist.
    Bei jedem opt. System kann man über ellipt. Spiegel das Bild
    parallel zur Stundenachse einspiegeln, und dann kann man stundenlang an nur einer Stelle ins Okular,
    reinschauen, ohne die Fernrohr-Bewegung mitmachen zu müssen.


  • Hallo Bengt


    Es gab Mal auf einer Weltausstellung Anno tuc ein riesiges Teleskop das flach am Boden entlang montiert war und einen großen beweglichen Flachspiegel hinter dem Objektiv hatte. Müsste bei Google was zu finden sein.
    Habe mal ein paar Bilder von gesehen, war Recht beeindruckend!


    Hier zum Beispiel Teleskop


    Gruß Mark

    Teleskoppark :) :
    Revue? ______60/910mm Refraktor
    Firstscope ___76/300mm Newton
    Heritage ____130/650mm Newton
    Eigenbau____76/700mm Newton 2" OAZ, In Arbeit
    Bresser _____114/900mm Newton

  • Hmm, ich habe das wohl etwas ungenau formuliert.


    Theoretisch müsste ich doch mit meinem Newton (Parabol-Spiegel, ellipt. Fangspiegel) über einen weiteren "Hauptspiegel", der auf den Himmel ausgerichtet ist oder zumindest einen Ausschnitt des Himmels zeigt, beobachten können ?


    Der Tubus wird sozusagen nicht angerührt, sondern der sich bewegliche "Hauptspiegel" wird auf einen Himmelsausschnitt ausgerichtet.


    Gruss Bengt

  • http://www.sternwarte-eberfing…g/Methoden/Coelostat.html
    http://ais.badische-zeitung.de…/04/75/c8/62/74827874.jpg


    https://de.wikipedia.org/wiki/Coelostat (lat. Coelum, zum Himmel gerichtet)
    https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/latein-deutsch/sto


    Der Grund für solche Teleskope ist die lange Brennweite des Fernrohres, wie man sie für
    Planeten- und Sonnenbeobachtung braucht. Von Bernhard Schmidt weiß man, daß er sich einen
    lang-brennweitigen Kugelspiegel geschliffen hat und den Himmel von vorne eingespiegelt hat.
    Genau diese Situation habe ich in meinem 1. Beitrag oben beschrieben.
    Für diesen Fall muß aber die opt. Achse zwar in N-S-Richtung, aber nicht parallel zur Erdachse
    sein. Der einspiegelnde gleichgroße Planspiegel kann dann auch rund sein, und man nennt diesen
    Coelostaten. Bei einer langen Brennweite kann man das Teleskop selbst nicht mehr bewegen,
    wohl aber den einspiegelnden Planspiegel. Wenn also einer ein mit ALU-Folie verpacktes Newton-
    Teleskop als Beispiel präsentiert, dann hätte ich zumindest erwartet, daß es überdimensioniert
    lang ist, damit sich diese Bauweise auch rechtfertigt. Aber Kurt spielt gern. Ich hätte hier einen
    12" f/12 Parabolspiegel hier und der wäre dafür geeignet, hab es mir aber trotzdem verkniffen.

  • Angenommen Wolfgang, dein 12" f/12 Parabolspiegel dient laut Zeichnung als "Hilfsspiegel" und wir benutzen anstatt einer "Sammellinse" einen ellipt. Fangspiegel (im eigentlichen Sinne ein Newton-Teleskop) und als Coelostaten einen Planspiegel, wie errechne ich denn den Abstand zwischen Planspiegel und dem Newton-Teleskop ? Oder verändert sich je nach Abstand nur das Gesichtsfeld ?


    Gruss Bengt

  • Hallo Bengt,


    die Bedingungen des 12" f/12 Parabolspiegels bleiben gleich: Er bildet parallel zur seiner opt. Achse ein Lichtbündel mit
    dem Durchmesser5 des Parabolspiegels im Fokus vor dem Parabolspiegel ab. Wie Du an das Bild kommst, bleibt Dir
    überlassen. Der Parabol/Newton-Spiegel liegt also waagrecht mit Öffnung Richtung Norden, und vor dem Fokus sitzt
    der Planspiegel mit gleichem Durchmesser und spiegelt den Himmel auf den Parabolspiegel. Es ginge aber noch eleganter:


    Der Planspiegel hat eine ca. 80 mm Bohrung, dann fällt der Fokus durch diese Bohrung und der Beobachter hinter dem
    Okular kann bequem stundenlang gucken. Der Fokus des Parabolspiegels könnte dann 20 m und mehr sein, lediglich
    gegen die Luftunruhe müßte man ein Tunnel bauen. Ideal für Planeten-Beobachter, weil man bei 20 m lediglich
    einen perfekten und glatten Kugelspiegel braucht, und natürlich den Planspiegel mit Bohrung. Leider gibt es zuwenig
    vom Schlage eines Bernhard Schmidt.


    ... aber die Beobachtungs-Türme für die Sonnenbeobachtung gehen in diese Richtung.

  • Hallo Bengt,


    In Sterne und Weltraum oder Sky & Telescope weis nicht mehr genau wo, gab es in den 1980 Jahren einen Artikel von einem liegenden 400 mm F 20 Newton der eine 100 cm große Sonne auf die lange Seitenwind eines ehemaligen völlig abgedunkelten Pferdestalls werfen konnte.
    Durch einen einsetzbaren, regulierbaren Spalt vor dem Fangspiegel und mittels eines Diffraktion Gitter mit 13.400 Linien/Inch Dispersion 24 DEG,( von. ) konnte ein 130 cm langes Spektrum auf eine feinkörnige Projetionsfläche aus aufgezogenem mattem Photopapier werfen!
    Darauf war das ganze Kontinuum Labor - Spektrum, entsprechen der Teleskop bedingten Spektrographenauflösung aufgebracht, so das das Projektierte Sonnenspektrum direkt ausgemessen werden konnte.



    Hab mir damals so ein Liniengitter im Diarahmen dort bestellt, für den Selbstbau - Spektrographen aus > Astronomosche Zusatzgeräten <
    von Günter D. Roth, diesen Spektrografen gebaut, den ich Ende der 1980ger. an einen belgischen Astrofreund mit 45cm Cassegrain verkauft habe!
    Dort hat es mit mehr Licht, sinnvoller arbeiten können, als an meinem 125/1300 Lichtenknecker!
    Der hat es an Sonne und Riesen - Sternen erfolgreich mit Dokumentenfilm eingesetzt, auch um eigene Farben-Helligkeits-Diagramme + Hertzsprung-Russell-Diagramme vom Riesensternen aller Typen auflisten zu können!


    An Linienverbreiterungen wollte Er ausloten, kommen Diese von der Durchmesseränderungen; hohe Eigenrotation ( Doppler - Effekt ); Magnetfeldern oder Schwankungen durch einen Begleiter, dazu braucht man viele Spektren über lange Zeiträume, um zwischen Gleichförmigkeiten oder Sporadischen Ursachen zu unterscheiden!
    Es interessierte Ihn, ob und welche Zusammenhänge, zwischen den Linienverbreiterungen, Spektraltypen und Sternperioden bestehen!
    Ich konnte dort 11 Tage Urlaub verbringen und bei einigen Aufnahmen und Auswertungen sowie für den Aufbau einer neuen Auswerteeinrichtung mittels Fototransistors und Plachbettplotter mit einer 1:20 Übersetzung dabeisein!


    Hier auch eine machbare Variante
    http://www.prc68.com/I/ESSCoHeliostat.html


    240_F_74945292_5DGeYQcDlawFXPWro0pJZecFir2xVhiR.jpg


    Längstes liegende Teleskop > Vorletzter Beitrag:



    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

    2 Mal editiert, zuletzt von G2_Astro ()

  • Hallo,


    war aber nur eine imposante Eintagsfliege!



    Nachzügler des 20. Jahrhunderts
    Die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 sollte zum Ruhm der Grande Nation etwas Besonderes bieten: ein Linsenfernrohr, das alle anderen übertreffen sollte. Schon angesichts des schlechten Standorts war dies ein kühner Plan, doch die Ausmaße ließen das Projekt zu einer teuren Eintagsfliege ohne wissenschaftlichen Nutzen werden (siehe Bild links und SuW 12/1978, S. 403).
    Das Objektiv mit 1,25 Meter Durchmesser wog 1,8 Tonnen. Schon beim Yerkes-Refraktor hatten sich die gewichtsbedingte Deformation des Objektivs und eine damit einhergehende Verschlechterung der optischen Eigenschaften störend bemerkbar gemacht. Deshalb entschied man sich in Paris für einen in Nord-Süd-Richtung orientierten Horizontalrefraktor - angesichts der Brennweite von 57 Metern blieb auch keine andere Wahl!
    Für Himmelsbeobachtungen lenkte ein ebener Spiegel, ein Coelostat, mit zwei Meter Durchmesser das Sternenlicht in das waagrecht liegende Teleskop. Selbst der Okularauszug war überdimensional und musste auf Schienen bewegt werden. Beobachtungen waren schwierig und entsprechend selten. Selbst bei der Minimalvergrößerung von 500-fach betrug das Gesichtsfeld nur drei Bogenminuten. Die Projektion des Mars auf eine 400 Quadratmeter große Leinwand erwies sich als Fehlschlag. Nach Ende der Ausstellung fand das Riesenteleskop keinen Käufer und wurde demontiert; Objektiv und Planspiegel kamen in die Pariser Sternwarte. Seitdem ist der Yerkes-Refraktor wieder die Nummer eins in der Welt.


    aus > http://www.schattenblick.de/in…ur/astronom/nains308.html


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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