Hallo,
Wir fahren in den Urlaub.: was mitnehmen ?
... Das Fernglas, ... ... natürlich ! (Kein Gewicht, und ... ... wenn, dann leichtes Stativ).
Aber: ... ... das Fernglas hat eine fixe Vergrößerung. ... ... Mein (schweres) hat z.B. 16 mal !
Das reicht genau nicht, um im Urlaub die Saturnringe zu sehen, weil ... dafür braucht man mindestens 20 x.
...
So ein Ärger aber auch ... !
Hier aber z.B. eine Lösung, die ich gerade entdeckt und umgesetzt habe.
Man nehme:
(1) das abgesägte Übergangsstück von einem 50 mm Wasserrohr aus dem Baumarkt:
Passt genau auf das Okular des (schweren, alten) 16 x 70 Fujinon, welches meine Frau im Urlaub über alles liebt, weil sie damit von der Küste aus die Schiffe im Mittelmeer vorüberziehen sehen kann.
(2) zwei (Super-)Plössl-Okulare (die eudiaskopischen gehören auch auch zu den Super-), wovon die Brennweite des ersten geteilt durch die des zweiten, den Vergrößerungsfaktor ergibt:
Also:
- hat man ein 20 mm Plössl und ein 10 mm Plössl, ergibt sich der Vergrößerungs-Faktor: 2
- hat man ein 30 mm Plössl und ein 12.5 mm Ortho ergibt sich der Vergrößerungs-Faktor: 2.4
- hat man ein 32 mm Plössl und ein 11 mm Kellner ergibt sich ein Vergrößerungs-Faktor von rund 3.
Das Ganze funktionniert nur, wenn man die Okularhülsen von beiden Okularen abschraubt, ... weil sonst der Abstand zu groß wird.
[Andere Okulare oder einen Vergrößerungsfaktor von mehr als 3 würde ich nicht nehmen, denn es geht um:
- viel Lichtdurchlaß,
- Gesichtsfeld möglichst nicht verringert,
- gute Orthoskopie (keine Verzerrungen am Rand)
- wenig Farben].
Ich habe ein 30 mm Vixen Plössl (4 Linsen) und ein 10 mm eudiaskopisches Okular (5 Linsen = Super !) verwendet. (Das vordere Okular des Vorsatz-Fernrohres muß man umdrehen):
[man sieht an der Macke, daß mir das - mindestens 30 Jahre alte - 10 mm mal runtergefallen ist ].
(3) baue das Ganze zu einem Turm zusammen:
Ich mußte eine Plastik-Ring (unterer Teil des Deckels einer PET-Wasserflasche) über das Gewinde des eudiaskopischen Plössls schieben, danach passte (der Rest des) 10 mm Okulars „wie mit dem Schuhlöffel“ in das (umgekehrte) 30 mm Vixen Plössl.
Die variable Augenmuschel des Vixen-Plössls passt sehr gut in das abgesägte Übergangsstück des 50 mm Baumarkt-Rohres.
[Die Übergänge Baumarkt-Rohr/Vorsatzfernrohr und zwischen den beiden Plössls werden nach den Fotos (wegen der noch ausstehenden Tests am Nachthimmel) - aus Sicherheitsgründen- mit Klebeband umwickelt].
(4) Fertig ist das Vorsatz-Fernrohr für das 16x70 Fujiinon
Der Gummi im Übergangsstück des Baumarkt-Rohres und die Gummiarmierung auf der Augenmuschel des Fujinons „verhakeln“ (Gummi-Reibung) sich sehr gut, sodaß einfachen Aufstecken genügt, um ein „Abfallen“ des relativ kurzen Vorsatzfernrohres praktisch auszuschließen (kein Klebeband nötig).
Das Bild (am Tage) ist astrein, kaum Farben oder Verzerrung, trotz 9 (!) (4+5) zusätzlicher Linsen.
Das Gesichtsfeld ist (trotz 48-facher = 3-fach höherer Vegrößerung) kaum kleiner, als im Original (16-fach).
Weil das Fujinon eine individuelle Scharfstellung (auf jeder Okularseite) hat und die Augenmuschel des Vixen-Okulares (höhen-)verstellbar ist, gibt es, wenn man bei der Konstruktion darauf achtet, diese Beweglichkeiten zu erhalten (was ich gemacht habe), sogar zwei Möglichkeiten, und wirklich genügend Spielraum, um scharfzustellen.
Von den Beobachtungen am Nachthimmel werde ich noch berichten,sobald das Wetter wieder besser ist ...
Die Idee stammt übrigens von hier (letzte 3 Beiträge): http://forum.astronomie.de/php…ernglas_Booster_Selbstbau
Liebe Grüße