Mond Saturn - was brauche ich dafür ?

  • Ich möchte für meine fast erwachsene Tochter ein Teleskop besorgen. Mein Ziel ist das man damit gut den Mond und auch den Saturn (die Ringe zB) beobachten kann.
    Ich weiss leider nicht welches Teleskop ich dafür nehmen soll.
    Durch Tante google bin ich auf folgendes gestossen:
    https://www.amazon.de/Bresser-Spiegelteleskop-Pluto-Smartphone-Adapter/dp/B000LJSL88/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1481202594&sr=8-4&keywords=teleskop+bresser
    und
    https://www.amazon.de/Bresser-Teleskop-4614600-Reflektor-130/dp/B00ATY3CKW/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1481202594&sr=8-5&keywords=teleskop+bresser
    und
    https://www.amazon.de/Bresser-Spiegelteleskop-Pollux-1400mm-Montierung/dp/B004QIFCUU/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1481202594&sr=8-6&keywords=teleskop+bresser
    sowie
    https://www.amazon.de/Bresser-Spiegelteleskop-Galaxia-Smartphone-Adapter/dp/B00SJ2O17Y/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1481202594&sr=8-8&keywords=teleskop+bresser
    gestoßen.
    Ich habe mir auch andere Herrsteller angesehen, aber die Möglichkeit mit dem Handy Bilder zu machen würde ihr sicherlich gefallen. Das Buget liegt bei max 300euros.
    Ich kann nur leider nicht einschätzen, ob die Okulare/Linsen etc für den angepeilten Zwecken reichen.
    Ich brauch da euren Rat - was brauche ich?

  • Hallo Chantaz,
    willkommen hier im Forum.
    Mit den ausgesuchten Teleskopen kannst du den Mond und Saturn natürlich beobachten. Ich hatte viele Jahre das 114/900-Spiegelteleskop in Einsatz.
    Meistens haben die Geräte auch eine ausreichende Qualität. Du darf nur nicht zuviel erwarten.
    Unser Verein verleiht aber auch einen 80/900er Refraktor. Ein Spiegelteleskop in der von dir ausgewählten Güte kann du ebenfalls leihen.
    Wenn du im Raum Paderborn wohnst, ist das vielleicht eine Option.
    Ansonst würde ich zunächst den Besuch einer Volks- oder Privatsternwarte in Betracht ziehen, um zu sehen, ob das Interesse da ist.

  • Hallo Chantaz,



    ich würde mindestens das hier empfehlen, von einem Astrohändler, der eine Mindestqualität mit Garantie ordert und
    http://www.teleskop-express.de…ol-Dobson-150-1200mm.html
    Ansprechpartner bei Problemen ist.
    Und ein problemloses aufstellen ohne eine komplizierte Ausrichtprozedur ermöglicht, von besserer Qualität und stabiler als die internationale Internetware in deinen Links!
    Die für eine Sinnvolle Beobachtung auch noch zu instabil sind!


    Wenn es geht würde ich sogar Dieses nehmen,
    http://www.teleskop-express.de…t-hochwertiger-Optik.html
    Das ist die meist genutzte Teleskop Größe, mit der Alles in ausreichender Qualität zu sehen ist, von Sonne, Mond über Planeten, Sternhaufe, Nebel und Galaxien, garantierter Spass für Lange Jahre!
    Erweiterbar mit Sonnen Filter, 3 Zusätzlichen guten Okularen, einer Barlowlinse für Zwischenvergrößerungen und Filter für Gas und Planetarische Nebel!


    Nach etwas einüben, sind Mond und Planeten Fotos mit einen speziellen Handyhalter machbar!


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

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  • Hallo Chantaz


    Ich würde Dir auch die von Günter empfohlenen Teleskope ans Herz legen.
    Neben der Optik ist die Stabilität der "Halterung" mitsamt des Statives entscheidend.
    Und die ist bei den von Dir ausgesuchten Teleskopen nicht gegeben.
    Diese Stative sind recht wackelig und die mehrfach verstellbare Halterung eigentlich in dieser Preisklasse immer viel zu labil.
    Die Nutzung dieser Stative mit ausgezogenen Beinen (wie auf den Fotos zu sehen) ist nicht möglich da es dann nur noch wackelt und Du gar nichts mehr erkennst.
    Es geht nur dann mehr schlecht als recht wenn sie bis zum Anschlag eingefahren sind.


    Günter hat Dir sogenannte Dobsons empfohlen. Dobsons bezeichnet eine Halterung des Teleskops die ohne ein Stativ und mit einer konstruktiv extrem stabilen Halterung aufwartet.
    Diese Konstruktion ist genial simpel, sehr stabil und einfach zu nutzen.


    Wenn Dir die Höhe zu niedrig ist stellst Du das Teleskop auf etwas das sehr stabil ist. Beispielsweise auf eine massive Holzkiste, einen Betonpflanzkübel oder etwas was Du im Gelände Findest.
    Der Qualitäts- und Spaßgewinn durch eine stabile Dobson Ausführung (im Vergleich zur Stativversion) ist gewaltig.


    Die beigelegten Okulare sind meist von gerade so brauchbarer Qualität. Wenn Ihr Spaß an der Astronomie bekommt wird da nach und nach noch eine Menge Geld reinfließen.
    Aber für den Einstieg reichen meist die beigelegten erst einmal. Ansonsten etwa 30-80€ pro Stück für deutlich bessere Qualität und größeres Gesichtsfeld.
    Die Skywatcher "Super" Okulare sind meiner Erfahrung nach recht brauchbar und so ziemlich das Beste was man bei derartigen Teleskopen dazubekommt.


    Handyhalter ist ein nettes Gimmik. Aufnahmen zum Angeben oder Beeindrucken kommen meinst nicht dabei raus. Einen Handyhlater kann man aber preiswert für jedes Teleskop nachkaufen, sollte daher nicht kaufentscheidend sein. Vorzeigbare Aufnahmen vom Mond sollten möglich sein.


    Meine Präfenrenz: Stabile Halterung ist wichtiger als das Teleskop, Teleskop ist wichtiger als die Okulare (Gilt NUR für den Einstieg!), Okulare sind wichtiger als das Zubehör.


    Für alle Teleskope brauchst Du mittelfristig noch Einstellzubehör: Schraubendreher, Inbusschlüssel, Einstelllaser.
    Mit einer guten Einstellung des Spiegelteleskops kann man die Leistung noch dramatisch steigern (im Vergleich mit einem leicht verstellten System.
    Die Einstellung muss regelmäßig kontrolliert und erneut vorgenommen werden.
    Bei einem guten Händler bekommst Du das die Teleskope zumindest gut eingestellt geliefert. Das ist sehr viel wert, gerade als Anfänger!


    Schöne Grüße
    Mark

    Teleskoppark :) :
    Revue? ______60/910mm Refraktor
    Firstscope ___76/300mm Newton
    Heritage ____130/650mm Newton
    Eigenbau____76/700mm Newton 2" OAZ, In Arbeit
    Bresser _____114/900mm Newton

  • Hallo,


    Sorry, aber ein Justierlaser ist nicht nötig, viel zu kompliziert und mit zu viel Eigenfehler - Möglichkeiten behaftet!
    Von 12 Justierlasern die ich bei Astrokollegen und meine 3 Eigenen prüfte, war nur einer nach dem kauf ausreichend Rototionssymetrisch justiert, die Andere mussten erst auf einen 9m langen Prüfstrecke justiert werden.
    8 Stück hielten diese Justage aber nicht lange, kleiner Stoß beim Ablegen genügte, da die Führung des verwendete mini Laser innen baubedingt Diese nicht halten kann!
    Es ist schon frustrierend, wenn der Justierer erst immer selbst justiert werden muss!


    Das hier ist viel einfacher in der Handhabung und reicht vollkommen aus
    http://www.teleskop-express.de…uer-Newton-Teleskope.html
    wird sogar noch besser, wenn man Innen die 2 äußeren Randsegmente mit einer Linie nachzeichnet ( ) !


    Der darunter stehende Text " Kundenrezensionen: " wurde erst nach der Kritik der Justierlaser - Hersteller hinzugefügt, was ja aus deren Sicht verständlich ist!


    Aber oder auch Dieser hier ist sehr gut für Alle, die gerne etwas mehr bezahlen wollen!
    http://www.teleskop-express.de…uer-Newton-Teleskope.html
    Mit Beiden ist die Justage recht schnell erledigt, sollten sich noch ein Rest von Dejustage zeigen, so ist das am defokussiertem Stern oder am Tage auch an dem Reflexpunkt eine Taschenlampe, von einer 15m entfernten silbernen Weinatskugel, nach zu korrigieren.


    In manschen Beträgen gewinnt man den Anschein, das justieren ein Sport ist, mit den man täglich dem Teleskop zu Leibe rücken muss!


    Mein 8" Dobson musste so eingestellt und gut fixiert erst nach 3 Jahren und ca. 150 Beobachtungen neu justiert werden!


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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  • Hallo Chantaz,
    auch von mir ein Willkommen im Forum.
    Vor 4 Jahren stand ich genauso da wie du. Neugierig auf den nächtlichen Sternenhimmel aber Null Ahnung was ich dafür brauche.


    Gerade bei den Einsteigerteleskopen verspricht die Werbung oft viel und das Teleskop hält nur wenig davon. Große Zahlen auf der Verpackung neben Fotos wie vom Hubble-Teleskop. Sieht super aus aber am ersten Abend kommt dann die kalte Dusche. Mein Einstieg war ein Linsenteleskop mit 50mm Linsendurchmesser und 600mm Brennweite (Kurzform : 50/600). Gesehen hab ich damit praktisch nichts, das Bild war schlecht, dunkel und es war viel zu wackelig. Ein Newton-Spiegelteleskop mit 114mm Spiegeldurchmesser und 900mm Brennweite (114/900) auf einer parallaktischem Montierung war der Neuanfang.
    Nach Beseitigung eines Transportschadens und einigen Verbesserungen war es ein schönes Teleskop das mir viel gezeigt hat.
    Ein 76/700 Spiegelteleskop auf einer selbstgebauten Dobson-Montierung war einige Zeit mein einziges Teleskop nachdem ich das 114/900 verkauft hatte.
    Inzwischen habe ich ein Newton-Spiegelteleskop mit 150mm Spiegeldurchmesser und 750mm Brennweite (150/750). Der Blechtubus ist nicht viel dicker als der des 114/900. Leider bedurfte es auch hier einiger Umbauten weil es sehr für Fotografie ausgelegt war. Untendrunter steckt wieder eine selbstgebaute Dobson-Montierung.


    Mit Linsenteleskopen habe ich kaum Erfahrung, hab mir vor einigen Monaten erst ein 12 Jahre altes 70/700mm Linsenteleskop
    auf parallaktischer Montierung gekauft, das sich auch als Bastelobjekt herausgestellt hat. Naja, es hat nicht viel gekostet und so kann ich grundlegende Sachen lernen und ausprobieren.


    Was kann ich empfehlen?
    Ich würde für Spiegelteleskope nichts mehr unterhalb eines 114/900 empfehlen, dann aber gerne auf einer Dobson-Montierung.
    Wer schon mal eine Küchenarbeitsplatte eingebaut hat der kann so etwas selber bauen
    Wenn 150mm, dann länger als meins, denn dann ist es (wahrscheinlich) nicht für Fotografie ausgelegt. Eine lange Brennweite macht die Justage und die Okularwahl einfacher. Gängig sind hier 1200mm, also 150/1200. Es gab wohl auch Serien mit 150/900 und 150/1300 aber die sind eher selten.


    Vernünftig beobachten konnte ich mit der parallaktischen Montierung erst als ich sie für ca 100€ mit einem Motor ausgestattet hatte. Vorher führte jeder Griff an den Handknauf zum nachregeln zur Erschütterung des ganzen Teleskops. Das schwingt eine Weile nach, und bei hoher Vergrößerung ist so ein Planet bald wieder aus dem Gesichtsfeld der mitgelieferten Okulare verschwunden. Also wieder Nachdrehen, es wackelt.... Abhilfe schafft hier ein Motor und/oder eine größere=stabilere Montierung und/oder bessere Okulare. All das kostet gerne mehr als ein Einsteigerteleskop.


    Die U-förmige Gabelmontierung des 76/700 war auch sehr wackelig, hatte Spiel und ruckelte. Im Laufe der Jahre hatte ich 7 Teleskope dieser Bauart vor mir, das älteste war das stabilste, das hatte aber eine schon von der Feuchtigkeit angegriffene Optik und einen zu modernen Okularen nicht kompatiblem Steckdurchmesser.
    Eine stabile Dobsonmontierung mit Gleitlagern die die richtige Mischung aus "kleben und rutschen" haben ist einfach schön. Man bewegt das Teleskop dorthin wo es hin soll, lässt los und kann beobachten. Kein Vergleich zum rumgezappel auf einer (zu) schwachen parallaktischen Montierung. Das gesparte Geld in bessere Okulare investiert und die Sache läuft.


    Inzwischen gibt es auch Tisch-Dobsons. Ich hatte mir 2014 als Urlaubsteleskop ein 76/300 auf einer Tischmontierung gekauft. Es war klein, handlich und es wackelte überhaupt nicht. Aber die Bildqualität war eher bescheiden im Vergleich zu einem 76/700. Stichworte dazu: Justage nicht möglich, Spiegel kein Parabolspiegel, Verhältnis von Brennweite zu Spiegeldurchmesser sehr klein und damit problematisch.
    Ein Einsteigerteleskop dem nach wenigen Monaten das nächste Teleskop folgen wird, oder es wird gleich zum Dekoobjekt im Regal. Größere und bessere Optiken gibt es mittlerweile auch als Tisch-Dobson. Aber nach oben ist da natürlich eine Grenze, denn irgendwann ist das Teleskop zu groß um auf einem Tisch zu stehen und noch eine mit den Augen erreichbare Okularhöhe zu haben.


    Such doch mal Kontakt zu anderen Astronomiebegeisterten. Es gibt Vereine die sogar Sternwarten mit Teleskopen betreiben.
    Schau durch Teleskope wo du kannst, idealerweise durch so ein Teleskop wie es auf deinem Wunschzettel steht.


    Viel Erfolg wünscht
    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


    https://astronomiefreunde-kn.de/

  • Hallo,
    danke für die Infos. Jetzt bin ich schon etwas schlauer.
    Die Dobson sehen recht gut aus. Wenn ich mir das so ansehe kann man da auch schnell richtig viel Geld ausgeben.
    Über einige Rezessionen bei Amazon wundere ich mich schon nicht mehr. Manchmal frage ich mich was die da gerade rezensieren. Auch deshalb
    habe ich mich entschlossen hier bei euch zu fragen. Hat sich ja aauch gelohnt ;)
    Ich bin immer noch am Grübeln was ich für meine Tochter kaufe. Weil 300€ ausgeben und dann staht es nur im Schrank ist auch nicht das was ich möchte.
    Ich schreibe euch aber noch was es geworden ist.
    Grüße

  • Hallo Chantaz


    Wenn es ausschließlich für Deine Tochter ist (gemeint ist das Du und der Rest deiner Lieben kein Interesse an dem Fernrohr haben) und nur erstmal zum testen dann könntest Du ein 114/900 Newton gebraucht kaufen.
    Ich Habe meins für 40€ fast neuwertig gekauft.
    Inklusive dem mitgelieferten Zubehör und dem leider wackeligen Stativ.


    Die meiner Meinung nach beste Handelsplattform ist Ebay Kleinanzeigen. Das ist getrennt vom eigentlichen Ebay und da werden massenhaft einfache Teleskope verramscht.
    Bis zu den besagten 114/900 Spiegelteleskopen sind die dort sehr preiswert. Haben halt massenhaft Leute alte Teleskope die niemand nutzt im Kleiderschrank.


    Beispiele:
    114/910 Bresser Sogar mit Motor wenn ich das richtig sehe.
    Noch eins
    Mit etwas Geduld findest Du auch eins in Deiner Gegend.
    Preisleistung ist halt unschlagbar.


    Zum Antesten an Mond, Jupiter und Saturn ist das auch ausreichend.
    Wenn dann Interesse aufblitzt und die siehst das die Qualität nicht ausreicht kannst Du immer noch schnell auf die Dobsons umsteigen.
    Die sind dann noch mal deutlich besser und sind halt nicht wackelig.


    Wenn aber mehrere interessiert sind dann nimm gleich eins von den Dobsons. Die brauchen nicht eingenordet werden und sind wie gesagt noch größer, besser und Stabil. Man sieht darin deutlich mehr Details und kann höher vergrößern.
    Auch wenn Ihr erst nur auf Mond und Planeten beobachten wollt werden Euch in klaren Nächten schnell sogenannte Sterhaufen auffallen. Das sind zusammenballungen von Tausenden Sternen die sehr Majestätisch aussehen. Und die sind um so schönter je größer der Durchmesser des Teleskops ist (Also der Durchmesser der Optik) 114 ist da noch recht wenig da nicht so viel Licht gesammelt wird wie bei einem 200mm Durchmesser Teleskop. Dort haben die Sternhaufen viel mehr Sterne - Abertausende winzigfeiner Punkte.


    Nur meine Meinung :)


    Gruß
    Mark

    Teleskoppark :) :
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  • Hallo Chantaz,
    das Problem bei Rezensionen ist der Maßstab. Viele begeisterte Einsteiger schreiben eine Rezension über ihr erstes Teleskop einfach um die Freude über die ersten Beobachtungen zu teilen. Leider kennen sie kaum andere Teleskope und deswegen ist dieses eine Teleskop natürlich gut, wenn nicht sogar Spitzenklasse. Wenn schon eine Rezension dann eine die vergleicht: Teleskop A mit Teleskop B. Leider kommt man da als Schreibender schnell von Hölzchen auf Stöckchen und die Rezension verrennt sich in Details und lässt andere wichtige Dinge unbeleuchtet.


    Absolut nicht hilfreich sind auch Aussagen wie "Die Okulare hab ich gleich durch bessere ersetzt und damit konnte ich folgendes gut beobachten:[...]". Waren die Okulare wirklich alle unbrauchbar oder hatte der Schreiber die neuen Okulare schon anderswo im Einsatz und wollte jetzt einfach mal sehen was die an diesem Teleskop können?
    Irgendwann fängt man im Kopf an Rezensionen zu rezensieren um die Spreu vom Weizen zu trennen. Was dann überbleibt ist eine handvoll Bewertungen. Aber passt das zu meinen lokalen Gegebenheiten? War Jupiter nah oder fern als diese Bewertung geschrieben wurde? Wie war der Himmel allgemein dort? Wie ist er bei mir?
    Tausend Fragen...


    Die universelle Lösung: selber Teleskope ausprobieren. Ich hab noch keinen weggeschickt der durch mein Teleskop schauen wollte. Bei uns im Ort gibt es einen Verein. Vielleicht auch bei dir.


    Mein erstes Teleskop war ein Spontankauf der zum Glück nur 10 Euro gekostet hat. Beim zweiten habe ich mir dann mehr Gedanken gemacht und auch überlegt was ich sehen will, wie und wo ich ein Teleskop einsetzen möchte und kann.
    Begrenzende Faktoren sind da neben dem Budget auch Transportmöglichkeiten, mögliche Beobachtungsplätze und nicht zu vergessen Lagerorte.


    Beobachtung von der Terasse ist bei mir nur sehr eingeschränkt möglich, ich sehe nur einen Filetstreifen vom Himmel der von Ost and nach West geht.
    Ohne Kompass kann ich noch nicht einmal eine Montierung "einnorden" weil ich den Polarstern nie sehen kann. Vor dem Haus ist es nachts so hell daß ich den kleinen Wagen inklusive Polarstern überhaupt nicht sehe. Um halbwegs vernünftig beobachten zu können muß ich 2 km raus in die Pampa. Mit dem Fahrrad ist das schnell gemacht aber da ist ein 150mm Dobson mit "Rockerbox" aus Holz schon ordentlich Gepäck. Wenn ich denn irgendwann mal Zeit dafür habe gehe ich meist zu Fuss und pack alles mit Gepäckgummis auf eine Sackkarre. Die Strecke ist zum Glück eben wie ein Pfannkuchen.


    Viel Erfolg bei der weiteren Suche wünscht
    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


    https://astronomiefreunde-kn.de/

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  • Leider gibt es bei mir nur die ganz einfachen oder wieder um die 300€ bei Ebay Kleinanzeigen.


    Ich habe mir jetzt diese raus gesucht:
    https://www.amazon.de/gp/product/B00PTXUEMM/ref=ox_sc_act_title_3?ie=UTF8&psc=1&smid=A2QGSSHY6RX5FN


    Es hat 10ner Öfnnung und fast f/6.3 und Dobson Montierung. Ich denke das ist ein guter Kompromiss.
    Es hat auch einen "Sucher" und die Linsen scheine mir auch sinnvoll zu sein.


    Es lässt sich denke ich auch leicht erweitern, die 1,5 Zoll Linsen scheine nicht zu teuer zu sein...

  • Hallo Chantaz


    Bei Ebay Kleinanzeigen muss man etwas Geduld haben.


    Zu dem Ausgesuchten:


    Es ist auf den Bildern und der Beschreibung im Netz nicht ersichtlich ob der Hauptspiegel einstellbar ist.
    Das ist recht wichtig da er früher oder später eingestellt werden muss.
    Falls er nicht einstellbar ist ist er auch vom Werk aus nicht eingestellt und die Abbildung ist ein Lotteriespiel.
    Erkennbar ist eine Einstellung durch drei (besser 6) Schrauben (oft sehr dicke damit man sie mit der Hand verstellen kann) auf der Rückseite des Teleskopes (also gegenüber des offenen Endes des Rohres).
    Bei dem Teleskop sieht man auf den Bildern leider nichts. Schrauben sind nicht zu sehen aber es könnte auch einfach eine große Schutzkappe darüber sein.


    Für die optische Qualität gibt es also keine Anhaltspunkte.
    Die Montierung ist eine Einarm Dobson. Die ist nicht so stabil wie eine zweiarmige, sollte aber ausreichen.
    Ich habe selbst ein derartiges Dobson (Skywatcher Heritage 130) und ich komme gut damit zurecht.
    Auf einen stabilen Tisch oder Barhocker gestellt lässt sich wunderbar bequem beobachten.


    Der beiliegende Sucher ist sehr gut und einem billigen kleinen Sucherfernrohr weit überlegen. Ein klarer Pluspunkt da Du Dich noch wundern wirst wie verdammt groß der Himmel ist :)


    Der Okularauszug (das Ding zum Scharfstellen) hat die Standardgröße von 1,25". Damit kannst Du alle gängigen Okulare benutzen. 2" Okulare benötigt man nur für spezielle Zwecke, wirst Du für dieses Teleskop nicht benötigen. Die Qualität des Auszuges wird wohl eher dürftig sein, das Scharfstellen wird schnell zur Qual, die Bildqualität wird negativ beeinflusst.
    Es sind 1,25" Okulare in allen Qualitäten und mit Preisen zwischen 5€ (Ebay) und 1500€ erhältlich. Nach oben gibt es eigentlich keine Grenzen.
    Brauchbare (sprich deutlich besser als die Beiliegenden) gibt es ab 30€ und im Bereich bis 60€ Hat man schon eine gute Auswahl.
    Schnäppchen gibt es auch günstiger.


    Mein Fazit:
    Positiv:

    • Dobson - Stabil und Handlich
    • Guter Sucher
    • Standard Okulargröße

    Bauchschmerzen

    • Nicht klar ob die Optik einstellbar ist
    • Optische Qualität nicht bekannt.
    • Qualität der Okulare ist zweifelhaft.
    • Qualität des Okularauszuges wird schlecht sein.


    Wenn Du Glück hast erwischt Du ein brauchbares Exemplar, wenn Du Pech hast eben nicht.


    Gruß
    Mark

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  • Danke für die Einschätzung.


    Ich habe mit diesen Schwächen gerechnet. Es ist eben nur so, das ich weniger Bauchschmerzen habe etwas zu verschenken was um die 100€
    Kostet und dann im Regal steht als etwas für 300€.
    Ich denke das dies Teleskop genug leisten kann um Spass zu machen. Wenn weiteres Interesse besteht kann man dann Geld sparen und sich
    ein Teleskop zulegen, was mehr kann. Auch ist dann sicher genug Erfahrung vorhanden um zu wissen was man möchte.


    Die Stative der von mir ganz oben rausgesuchten Teleskope hatten mich schon immer etwas zweifeln lassen. Ich habe selbst für meine Kamera auch ein Stativ was vergleichbar ist.
    Das ist schon nicht sonderlich verwackelfest - und dann auch mit großem Gerät...


    Wie brauchbar es ist wird sich zeigen. Ich denke ich schreibe mal einen Erfahrungsbricht im neuen Jahr...

  • Es hat 10ner Öfnnung und fast f/6.3 und Dobson Montierung

    Dieses Teleskop hat 102mm Spiegeldurchmesser. Das ist ein 4" (=4 Zoll) Teleskop, das von seiner Lichtsammel-Leistung in etwa mit einem 114mm (4,5") Teleskop gleichauf liegen könnte/sollte/müsste.


    Ich hab jetzt keinen Hinweis auf "Parabolspiegel" gefunden. Bei einem 114/900 (= f/7,9) ist der Unterschied zwischen Kugelabschnitt und Paraboloid so klein daß er in der Praxis innerhalb der Fertigungstoleranzen untergeht. Wie das bei diesem teleskop aussueht kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen. Das problem ist daß sonst das Licht nicht an einem Punkt scharf zu sehen ist. Innen scharf, außen unscharf - so könnte es aussehen. Aber da lass ich den Experten den Vortritt.


    Der Leuchtpunktsucher malt einen roten Punkt auf eine transparente Scheibe. Da wo der Punkt zu sehen ist schaut das Teleskop hin. Wunderbar einfach und total stressfrei um Mond + Planeten zu finden. Hatte ich mal und werde mir wieder einen zulegen. Immer eine Ersatzbatterie griffbereit haben, denn wenn man vergisst das Ding auszuschalten ist es am nächsten Abend leer. Die kosten aber kaum was, zumindest wenn man sie nicht im Astronomiehandel kauft. Bei den drei LED-Suchern die ich kenne waren es immer die üblichen CR2032.


    Einarmmontierung ist nicht ganz so stabil wie Zweiarm, aber solche Montierungen sind auf jeden Fall um einiges stabiler als die dreibeinigen dürren Klappergestelle anderer Einsteigerteleskope. Habt ihr denn einen stabilen Tisch da wo beobachtet werden soll? In der Hocke macht so ein Ding keinen Spass.


    640mm/102mm = ca f/6.3. Das ist weit genug weg von f/5 wo es anfängt mit einfachen preiswerten Okularen stressig zu werden.


    6mm würde 640/6 = 106x vergrößern.
    20mm würde 640/20 = 32x vergrößern


    Daumenregel für die maximale Vergrößerung ist "Das doppelte des Spiegeldurchmessers in mm". Meiner Erfahrung nach sollte man etwas unterhalb dieses Wertes bleiben, dann kann man das entsprechende Okular auch öfter als 1x pro Jahr verwenden.
    Das wären dann 102 x 2 = 204x, ein 4mm Okular wäre für 160x gut. Aber das kann auch später noch gekauft werden wenn das Verfolgen eines Planeten mit anstubsen ("dobsen") schon gut klappt.


    Eine schöne Ergänzung wäre ein Übersichtsokular mit noch niedrigerer Vergrößerung. Vielleicht ein 32mm Superplössl.
    Damit gelingt das Aufsuchen noch besser weil ein größeres Stück Himmel zu sehen ist.


    Nicht immer ist die Sicht perfekt. Manchmal muß man sich mit einer geringeren Vergrößerung zufrieden geben. Das kann man mit zusätzlichen Okularen zwischen 6 und 20 mm lösen oder mit einem stufenlos verstellbaren Zoom-Okular. Meins ist von der Firma Seben und geht von 24mm bis 8mm. Funktioniert gut und auch erfahrene "Seher" im Verein waren überrascht was man für (damals) 50 Euro bekommen kann.


    Um sich am Himmel zurecht zu finden ist eine drehbare Sternenkarte ein "Muß", und vielleicht gerade für den Anfang noch ein einfacher "Marschkompass". Meine Sternenkarte ist vom Oculum-Verlag. Sie ist nicht aus Pappe sondern aus Kunststoff.


    Nachts ist es dunkel, da braucht man Beleuchtung. Aber kein weißes Licht sondern rotes, wegen der Dunkeladaption der Augen.
    Also fehlt noch eine batteriebetriebene rote Lampe. Taschenlampe mit roter Folie (Babybel) drüber geht am Anfang auch. Ich hab mir eine
    Stirnlampe auf rot umgerüstet (LEDs getauscht, gelötet). So hab ich die Hände frei.


    Ein wunderbares Zubehör bekam ich von meiner Frau geschenkt: Fleece-Handschuhe bei denen die 4 Finger ab der Mitte frei sind, diese aber bei Bedarf mit einer Kappe über alle 4 Finger vor der Kälte geschützt werden können. Ohne die geh ich nicht mehr raus.


    Eine durchsichtige Filmdose kann zu einem Justierokular werden. Man kann so etwas aber mittlerweile auch fertig kaufen
    Justiert werden muß so ein Newton, mindestens einmal. Und nach jedem größeren Transport. Keine Angst, da geht es nicht im Mikrometer und man kann nichts kaputt machen. Schlimmstenfalls sieht man nicht so gut mit dem Teleskop und muß erneut justieren.


    Viele Grüße
    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


    https://astronomiefreunde-kn.de/

  • Wünsche Dir/Euch viel Spaß mit dem Teleskop!!
    :)
    Ich bin sicher das es Euch viel Freude bereiten wird!


    Ich freue mich sehr auf Deinen Erfahrungsbericht, nicht vergessen! :D


    Gruß.
    Mark

    Teleskoppark :) :
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    Bresser _____114/900mm Newton

  • Hallo zusammen,



    Zur Justage:
    Das Handbuch zeigt keine Justieranleitung. Also gehe ich davon aus daß es nicht justiert werden kann. Dann ist der Kauf wirklich ein Lotteriespiel. Kann gut sein, muß aber nicht. Und wenn es nicht gut ist dann müssten "kreative Lösungen" gefunden werden. Für Bastler sicher machbar, aber will man das am Weihnachtsabend?


    Auf der offiziellen Astroshop Händlerseite gibt es ein paar Rezensionen
    Die Okulare werden von einem Kunden als schlecht beschrieben, aber das kommt immer auf den Vergleich an.
    Ein Vollblutastronom würde alle meine Okulare verschenken und doch bin ich mit ihnen momentan zufrieden.


    Auch wenn man als Anfänger nicht unbedingt an einem neuen Teleskop "rumschrauben" will, so ist die Möglichkeit es überhaupt justieren zu können wichtig. Das gilt vor allem für Newton-Teleskope wie wir hier eins haben. Linsenteleskope sind da eine andere Kategorie.


    Ich würde es nicht kaufen, aber ich hab ja auch schon ein Teleskop.


    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


    https://astronomiefreunde-kn.de/

  • Hallo Chantaz,


    dann besser dieses hier, das hat wenigstens einen Parabolspiegel und eine dünne Fangspiegel Halterung,
    http://www.teleskop-express.de…auf-EQ3-1-Montierung.html > was die Reflexe reduziert und auch bessere Okulare! Ausbaubar auch auf motorische Nachführung!


    Dazu noch diese Dobson Montierung >
    http://www.astroshop.de/azimut…dobson-montierung/p,46439


    So hast Du beide Möglichkeiten zur Beobachtung, gut eingerichtet auf einem Stativ auf festem Platz mit Handnachführung, oder auch mal für unterwegs schnellaufgestellt als Dobson!



    Die Okulare reichen auch für den Anfang! Es bleibt auch noch was übrig um sich wenn sich das Interesse festigt, 1 oder 2 Gute nachzukaufen!


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

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  • Hallo Chantaz,


    seid 25 Jahren beobachte in den Ferien mit Teleskopen von 100mm, 127mm - 140mm Öffnung, Dobson montiert oder mit Antrieb auf EQ - Montierung, damit sind Mond, Sonne ( nur mit Sonnen Filterfolie ) Planeten und viel Sternhafen; Nebel und Galaxien und staune immer wieder, was damit schon alles erreichbar ist!

    Für Fragen zur Stabilitäts - Verbesserungen, oder zur Aufstellung auf einer Säule oder weiteren Ausbau Sonnenfilter - Selbstbau,
    melde dich einfach hier!


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

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  • Hallo Chantaz,


    ich drück einen Daumen dafür daß die Kaufentscheidung (egal welche) am Ende passt. Und den anderen dafür daß es "zwischen den Jahren" mal
    ein Loch in der Wolkendecke gibt.


    Vorbereitungen für die ersten Beobachtungen:
    Im Handbuch ist wahrscheinlich beschrieben wie der Sucher einzustellen ist. Das kann tagsüber in aller Ruhe gemacht werden.


    Justage: Ist entweder im Handbuch beschrieben oder nicht.


    Das Teleskop muß auskühlen, sonst ist der Spiegel verformt und die Luft wabert über dem Spiegel. Das kann bei einem 114/900 schon mal eine Stunde dauern. Vorher sind keine hohen Vergrößerungen möglich. Da die Augen auch an die Dunkelheit gewöhnt werden müssen kann man die Zeit nutzen am Himmel spazieren zu gehen und schon mal alles richtig aufzubauen.


    Die Beobachtung selber:
    Sterne sind immer am gleichen Platz und der Sternenhimmel dreht sich als ganzes. Planeten wandern quer über den Himmel unabhängig von den Sternen. Deshalb findet man in gedruckten Sternkarten normalerweise keine Angaben zu Planeten. Ausnahme: Karten mit Datumsbezug.
    Nicht alle Planeten sind Kein Planet ist immer sichtbar, und ihre Helligeit/Entfernung schwank auch, abhängig davon ob wir auf der gleichen Seite der Sonne unsere Bahn ziehen oder gerade genau gegenüber liegen. Diese "Lage" bestimmt auch ob der Planet eher morgens oder eher abends zu sehen sein wird. Das ganze gleicht einem Uhrwerk, dessen Zahnradpositionen sich irgendwann wiederholen. Die aktuellen Positionen kann man aus langen Tabellen auslesen bzw berechnen. Im Zeitalter des Computers und Internets kann man das von einem PC berechnen lassen, und mittlerweile gibt es Internetseiten auf denen man sich das Endergebnis anschauen kann, ähnlich wie eine Wettervorhersage, nur daß die Planetenbewegungen für die nächsten 100 Jahre viel genauer berechnet werden können als eine Wettervorhersage für die nächsten drei Tage.


    Für den Dezember findet ihr hier eine Zusammenfassung zur Sichtbarkeit der Planeten, Mond, Satelliten und Deepsky.


    http://news.astronomie.info/sky201612/planeten.html?


    Rudi ( AstroRudi) hier aus dem Forum hat sich auch Mühe gemacht und Beobachtungsvorschläge für den Januar 2017 erstellt. Zwar ohne Planeten aber dafür mit jeder Menge Details zu Galaxien.
    Beobachtungsvorschläge Januar
    Nachteil: Keine Planetenangaben
    Vorteil: Rudis "Reiseführer" passt unverändert auch für den Januar 2018, 2019 usw.


    Ganz wichtig: Sonne nur mit gut befestigtem Sonnenfilter beobachten. Erblindungsgefahr! Günter hat es schon erwähnt aber das kann man nicht oft genug sagen.


    "Deepsky" ist der Sammelbegriff für alles außerhalb unseres Sonnensystems. Die Nebel und Galaxien sind sehr lichtschwach (weil sehr weit weg) und sehen eher unauffällig in kleinen Teleskopen aus, wenn sie denn überhaupt zu sehen sind. Ihre Position zu finden ist schon ein Erfolg für sich. Mehr als ein "ja, da ist glaube ich irgendwas!?" ist mit kleinen Teleskopen anfangs meist nicht drin. Indirektes Sehen lernen und trainieren hilft Strukturen an der Sichtbarkeitsgrenze zu sehen, aber irgendwann kommt man an den Punkt wo nur noch "mehr Teleskop" hilft.


    Die hellen Planeten sind viel leichter zu finden, aber auch hier lohnt es sich öfter und länger hinzuschauen um das Sehen neu zu lernen. Man muß das "eingefahrene" Gespann "Auge + Gehirn" dazu bringen (wieder) aktiv nach Details zu suchen und nicht sofort nach "Den kenn' ich doch, das ist Jupiter!" die weitere "Erforschung" zu beenden.


    Bei so intensivem Sehen hilft es sehr wenn man nicht durch Kälte die die Beine hochkriecht abgelenkt wird. Auch ein Schlückchen warmer Tee aus der Thermoskanne ist dabei ganz angenehm.


    Viel Spass und klare Sicht nicht nur bei den ersten Spaziergängen wünscht


    Detlev

    "Das Universum ist nicht dazu verpflichtet für dich irgendeinen Sinn zu ergeben!" (N. D. Tyson)


    Bresser 10x50 | 150/750 Dobson | 70/700 Skylux Refraktor | 200/1000 Zollstock-Dobson
    Im Bastelkeller: 8"f/6 Spiegel | 76/700 "Tchiboskop"-Newton


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