vor einiger Zeit hatte sich einer - ich nenne keinen Namen - ein vermeintliches C11
Schnäppchen an Land gezogen. Es war in einem großen Forum angeboten worden.
Richtig stolz war er, der Astro-Freund. Sicherheits-halber kam er trotzdem zu mir . . .
Also kam er, und zog kurze Zeit später zerknirscht wieder nach Hause: So gut war
das Schnäppchen offenbar doch nicht - der Eingangs-Test zeigte bereits die Beschehrung.
Schnell verkaufte er das Schnäppchen wieder nach dem Motto, soll doch ein anderer
unglücklich werden mit dem "Schrott". Naßforsch zog dieser Zeitgenosse erneut los,
kontaktierte einen Astro-Händler und verlangte ein ausgesuchtes C11, das er auch kriegte.
Mit diesem C11 tauchte er nun bei mir auf, um sich die opt. Unbedenklichkeits-
Bescheinigung einzuholen: Tatsächlich ein optisch einwandfreies C11, ähnlich gut wie
mein eigenes C11. Soweit der einfache Sachverhalt und die höchst hemdsärmelige
Begleit-Musik, die einen Normalbürger ins Grübeln bringen bzw. die man von bestimmten
Foren her kennt.
Am Himmel sei das C11 topp, gestand er mir in einem Telefon-Anruf später. Aber . . .
Aber: Da sei auf dem Hauptspiegel ein Belag, da sei gewischt worden, das C11 sei gar nicht
neu, sondern aus einem gebrauchten Hauptspiegel und einer neuen Schmidtplatte
zusammengesetzt, und außerdem hätte die Hauptspiegel-Zelle außen Gebrauchs-Spuren
und was für eine Frechheit es sei, ihm sowas zu verkaufen und er nahm seine Knipse,
und fotografierte beherzt zur Schmidtplatte hinein ohne Rücksicht, wohin die
Auffälligkeit eigentlich zuzuordnen sei. (Ob das optisch überhaupt möglich ist, ob man
die Bauteile einer SC-Optik austauschen oder kombinieren kann, focht ihn nicht an.)
Wann ich das denn reparieren könne, war seine Frage und verlangte nach einem kurzfristigen
Termin. Daß ich mir mindestens 3-4 Wochen ausbedungen hatte, weil ich dem Sachverhalt
gründlich nachgehen möchte, schmeckte ihm nun gar nicht. So wollte er zwei Tage
später mit C11 wieder bei mir auftauchen.
Wie man schon richtig vermutet, tauchte er nicht auf, auch keine Mitteilung, daß er den
Termin sausen läßt im Email-Zeitalter. (in einem Reklamations-Fall zwischen Kunde und
Händler pflege ich ganz genau hinzuschauen, da ich ja als "Sachverständiger" gefordert bin.)
Die ganze unerfreuliche Begleitmusik, die manche Zeitgenossen offenbar absondern müssen,
muß ich nun nicht ausbreiten, aber sie führt bei den Betroffenen zu Stürmen der Begeisterung
mit der Rückwirkung auf diesen Kunden - der soweit gar nicht denkt, ist er doch sehr von
sich überzeugt. Naßforsch halt !
Dieser und andere ähnlichen Fälle haben mich bewogen, den folgenden kleinen Beitrag zu schreiben:
D021-02 Kriterien beim Kauf von SC-Systemen
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