Hilfe, brauche Rat


  • Nun wie ich das sehe komm ich wohl um ein Dobson nicht rum, wenn es so viel besser ist. Ich denke ich werde versuchen ein 150/1200 zu finden
    ...
    Okulare werden dann wohl mit der Zeit kommen und erweitert. Man muss ja auch mal klein Anfangen ;).


    150/1200 ist perfekt für Planeten, 150/900 (also f/6) wäre noch ein wenig universeller und weniger sperrig.
    Ich hab in einem anderen Forum gelesen, dass Teleskop Express gerade einen visuell optimierten 150/900 Newton hat oder am bearbeiten ist ... moment, muss kurz nachschauen ... ahja, hier:
    http://forum.astronomie.de/php…eten_Newton_v#Post1000882
    Könnte mir gut vorstellen, dass das Ding wirklich was für Dich sein könnte.


    Gruss
    Thomas

  • 150/1200 ist perfekt für Planeten, 150/900 (also f/6) wäre noch ein wenig universeller und weniger sperrig.
    Ich hab in einem anderen Forum gelesen, dass Teleskop Express gerade einen visuell optimierten 150/900 Newton hat oder am bearbeiten ist ... moment, muss kurz nachschauen ... ahja, hier:
    http://forum.astronomie.de/php…eten_Newton_v#Post1000882
    Könnte mir gut vorstellen, dass das Ding wirklich was für Dich sein könnte.


    Gruss
    Thomas



    Also für einen kleinen Einstieg in Deep Sky nicht, bzw.universell wäre 150/1200 nicht? Dann heißt es wohl sparen

  • Also für einen kleinen Einstieg in Deep Sky nicht, bzw.universell wäre 150/1200 nicht? Dann heißt es wohl sparen


    Ja, das 150/900 wäre etwas universeller als das 150/1200.
    Beim 150/900 kommt man mit verfügbaren Okularen leichter in ein etwas grösseres Gesichtsfeld, was Sinn machen kann, um manche grossflächigeren Strukturen im Überblick zu sehen.
    Beim 150/1200 kommt man mit verfügbaren Okularen leichter in eine etwas grössere Vergrösserung, was Sinn machen kann, wenn Du ein wenig das Gewicht auf Saturn, Jupiter und Mond legen möchtest.


    Hab das exemplarisch mal durchgerechnet mit dem Okular-Rechner:


    40mm TS Paragon Okular:
    150/1200 -> Vergrößerung = 30× Austrittspupille = 5 mm Gesichtsfeld: 2° 17'
    150/900 -> Vergrößerung = 22× Austrittspupille = 6.6 mm Gesichtsfeld: 3° 8'


    5mm Pentax XW Okular:
    150/1200 -> Vergrößerung = 240× Austrittspupille = 0.6 mm Gesichtsfeld: 0° 17'
    150/900 -> Vergrößerung = 180× Austrittspupille = 0.8 mm Gesichtsfeld: 0° 23'

  • Okeeey, bei der Hälfte der werte hört mein Wissen auf bzw. kann es mir nur half logisch erklären ;). ..Hab also noch viel zu lernen ..
    Gesichtsfeld= Generelles Sichtfeld durch das Objektiv/ Okular?
    Austrittspupille ... ?



    Ok das mit dem Dobson hat nicht funktioniert. Dann wohl doch sparen :(

  • Hallo,



    Gesichtsfeld= Generelles Sichtfeld durch das Objektiv/ Okular?


    Man unterscheidet scheinbares Gesichtsfeld und wahres Gesichtsfeld. Das scheinbare Gesichtsfeld oder Eigengesichtsfeld des Okulars bezieht sich immer auf das Okular selbst. Somit werden Okulare untereinander vergleichbar, gleich, welches Teleskop benutzt wird. Meist bewegen sich diese scheinbaren Gesichtsfelder bei 50 - 85°, neuerdings auch gerne mal bei 100 und ganz extrem bei 120°.


    Das wahre Gesichtsfeld nun betrachtet das Okular mit Teleskop als Ganzes. Was hier dann herauskommt sind meist Gesichtsfelder zwischen 0,5 -4°, wobei hier 4° schon sehr viel sind. Das wahre Gesichtsfeld ist also der Himmelsausschnitt, den Du effektiv durch das Okular sehen kannst.


    Das wahre Gesichtsfeld errechnet sich aus scheinbarem Gesichtsfeld : Vergrößerung


    Im einfachsten Falle also nimmt man als scheinbares Gesichtsfeld die Herstellerangabe, wundere Dich aber mal nicht, wenn es hier die Hersteller nicht immer soooo genau nehmen ;) Da wird schon an und wann mal nach oben gemogelt.




    Austrittspupille ... ?


    Das ist der Lichtstrahl, der das Okular verlässt und auf Dein Auge auftrifft. Die Austrittspupille ergibt sich direkt aus der angewendeten Vergrößerung am Teleskop mit Okular. Nun betrachten wir hier aber das Auge. Die Pupille des Auges kann sich nur max. zu einem gewissen Wert in der Dunkelheit weiten, bei jungen Leuten etwa 7-8mm, im Alter dann immer weniger. Das ist auch der Grund, warum ältere Menschen zunehmends 'Nachtblind' werden, also immer weniger in der Dunkeheit wahrnehmen können. Das Alter alleine ist aber nicht unbedingt ausschlaggebend, es gibt also auch Menschen, die trotz höherem Alter noch eine gut geweitete Pupille haben.


    Nun zurück zum Okular. Habe ich ein Okular, das an gegebenem Teleskop eine Austrittspupille (AP) von 9mm erzeugt, mein Augenpupille sich aber nur 6mm weitet, verschenke ich Licht, das nicht auf die Netzhaut gelangt. Also werde ich zusehen, die Okulare zusammen zu stellen, dass das eben nicht passiert.


    In die andere Richtung, also hohe Vergrößerung und damit einhergehend kleiner AP ist es die Netzhaut, bzw die Verteilung der lichtsensiblen Zellen darauf, die mir ein Limit setzt. Üblicherweise sagt man, eine AP von 0,5mm sollte nicht unterschritten werden, da sonst nicht mehr genügend Zellen getroffen werden. In der Praxis aber wird man meist bei 0,8mm bleiben, bei der Doppelsternbeobachtung kann man aber auch mal auf 0,4 - 0,3mm gehen, da es hier um weit weniger Details geht.


    So, das ist die theoretische Basis. Nun geht es ja aber mehr darum, diese Werte in die Praxis umzusetzten...


    Eine hohe AP, sprich, niedrige Vergrößerung bringt, da der Strahl ins Auge ja groß ist und auch viele Zellen getroffen werden, eine hohe Bildhelligkeit mit. Das mag bei ausgedehnten, aber lichtschwachen Deepskynebeln von Vorteil sein, in der Stadt, bei hoher Himmelsaufhellung aber wird dann auch im Okular eben der gesamte Himmel heller. Das Teleskop kann ja nicht unterscheiden, was man gerne heller hätte und was nicht ;)
    Das bedeutet, aus der Stadt heraus beobachtet man besser und lieber mit kleinerer AP um die 4-5mm, einfach um den Kontrast gegen den hellen Himmelshintergrund zu steigern.


    Zusätzlich können Filter helfen. Ein UHC-Filter schneidet störende Lichtwellenlängen ab und steigert vor allem an planetarischen Nebeln recht deutlich den Kontrast. Aus der Stadt heraus aber darf man nicht allzu hohe Wunder erwarten, denn in der Stadt ist Licht ja nicht das einzige Problem. Staubemissionen, die ebenfalls auf die Bildqualität gehen, lassen sich mit solchen Filtern leider nicht unterdrücken.


    Nimmt man nun dieses Wissen um die AP, ergeben sich zwangsläufig auch daraus die lohnenswerten Objekte, die man aus der Stadt heraus beobachten kann. Es sollten also kleinere, aber dafür helle Objekte sein, allem voran natürlich der Mond (der zwar nicht klein ist, aber dafür immer genügend Licht mitbringt), die hellen Planeten wie Venus, Mars, Jupiter, Saturn und auch einige helle Deepskyobjekte, beispielhaft mal den M57 Ringnebel, M27 Hantelnebel, der Doppelsternhaufen h&chi im Persus und noch so einige offene Sternhaufen genannt. Galaxien werden eher schwierig bis unmöglich, da sie am hellen Himmel einfach absaufen und Filter hier nicht weiterhelfen.


    So, das mal als kleine Einkreisung der diskutierten Parameter und was damit gemeint ist.

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    Toni


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  • > Das wahre Gesichtsfeld errechnet sich aus scheinbarem Gesichtsfeld : Vergrößerung


    Nur bei einfachen Typen. Das scheinbare Gesichtfeld entspricht stets dem visuellen Eindruck. Man kann es nur dann mit dieser einfachen Formel in wahres GF umrechnen, wenn die Vergrößerung des Okulars über das Feld konstant ist. Bei den extremen Weitwinkeltypen ist dies in starkem Maße nicht der Fall, das geht auch nicht anders, wenn man orthogonale Abbildung beibehalten will (gerade Linien bleiben gerade). Die Vergrößerung am Rand ist viel höher.


    Einen ähnlichen Effekt hat man bei Weitwinkelobjektiven normaler Kameras - der Rand ist stärker vergrößert, Personen am Bildrand haben wegen der differentiellen Vergrößerung Eierköppe. Geht optisch nicht anders bei orthogonaler Abbildung.

  • Hallo Uwe,


    faktisch völlig korrekt, da gibts nix zu mäkeln. Nur, im Einsteigerbereich wollte ich es nicht zu kompliziert machen, auch wenn mir das Zurückgreifen auf Herstellerangaben schon genügend Bauchweh macht und die Rechnung über die Feldblende wesentlich mehr Aufschluss geben würde. Wie auch immer, am Einfachsten ermittelt man wahre Gesichtsfelder durch Ausmessen am Himmel.


    Ich denke aber, hier, in diesem Thema sind nun die Begriffe und deren Zuordnung schon klar geworden.

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  • Puh, "harte" Hirn Kost ist das ;).


    Ok Gesichtsfeld hab ich begriffen. Vor allem durch Beispiele mit einer Kamera kann ich mir das gut merken, da ich gerne Fotographiere und das mit ner Spiegelreflex auf Manuell ;). Heißt hier kenne ich mich mit Werten, Begriffen und Normen etc. gut aus.


    Die AP habe ich glaub ich halb Verstanden. Die Pupille Weitet sich im Dunkeln, und die AP Wert heißt, wie viel Licht das Okular durchlässt auf die Pupille.. So weit hab ich es glaub ich. Quasi die Blende bei der Kamera, aber Konstant. Und was hat es mit der Vergrößerung auf sich? Und das mit dem Werten hab ich auch nicht so ganz.

  • Hallo,



    Die AP habe ich glaub ich halb Verstanden. Die Pupille Weitet sich im Dunkeln, und die AP Wert heißt, wie viel Licht das Okular durchlässt auf die Pupille..


    Wenn man so will, ja.


    Zitat

    So weit hab ich es glaub ich. Quasi die Blende bei der Kamera, aber Konstant.


    Jjjein, die Blende an der Kamera entspricht eher der Öffnungszahl oder deren Kehrwert, das Öffnungsverhältnis des Teleskops, ohne das Okular zu betrachten.
    Dieser Wert steht dann für das Teleskop fest, bei der Kamera kann man das für den Blendenwert an der mechanischen Blende einstellen.


    Zitat

    Und was hat es mit der Vergrößerung auf sich?


    Die Vergrößerung ergibt sich einfach nur aus Teleskopbrennweite : Okularbrennweite
    Das heisst, da die Okularbrennweite unterm Strich steht, ist das Verhältnis von Okularbrennweite zur Vergrößerung umgekehrt proportional, will heissen, je niedriger die Okularbrennweite, desto höher die Vergrößerung.


    Beispiel:
    Teleskopbrennweite 1200mm
    Teleskopöffnung (Durchmesser der Primäroptik) 200mm
    Okularbrennweite 10mm


    Vergrößerung (Teleskopbrennweite : Okularbrennweite)
    Vergrößerung 120fach


    Austrittspupille (Öffnung : Vergrößerung)
    Austrittspupille 1,67mm


    Und wieder gleich die praktische Betrachtung dazu:
    Die Austrittspupille ist >0,7mm und <7mm, somit wäre das Okular an diesem Teleskop sinnvoll.



    Zitat

    Und das mit dem Werten hab ich auch nicht so ganz.


    Welche Werte meinst Du?

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    Toni


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  • So liebe Mitglieder,


    um mal ein kleines Update zu machen ;).


    Habe mir heute ein Dobson 8" 200 - 1200 Pyrex für 210 € geschossen .. in einem guten Zustand versteht sich und ohne sichtbare Spuren.


    Nun kann es also losgehen. Wenn das Wetter besser ist und es sich ergibt, werd ich das theoretische in praktisches umwandeln. Freu mich schon und werd berichten und vielleicht die ein oder andere Frage noch stellen.


    Danke für die Mühe und Hilfe :)!


    P.S.


    Die Links habe ich natürlich gelesen ;)!