Hallo Freunde klassischer Fernrohre !
Vor einigen Monaten konnte ich einen alten japanischen Towa 339 Refraktor aus 1975 erwerben. Das Gerät ist ja ein recht bekannter Vertreter der japanischen 80/1200 Refraktoren und kam im kompletten Zustand.
Siehe Bild 1.......mit dem bekannt etwas schwächlichem Holzstativ und der etwas schwächlichen Montierung.....
und einem ewig langen Posaunenauszug, der zwangsläufig auch das Bild etwas vignetierte.
Kurze Zeit darauf kam ich in den Besitz einer sehr schönen, alten Lichtenknecker M60 Montierung und schon war der Gedanke geboren, den optisch hervorragenden 80/1200er etwas zu "tunen".
Dabei stand für mich als Klassik-Liebhaber aber eindeutig im Vordergrund, den "klassischen" Charakter zu wahren.
In vielen Wochen und Stunden liebevoller und teilweiser auch nerviger Arbeit ist ein Endprodukt entstanden, das meinem Verständnis eines hübschen kleinen Klassiker-Fernrohres sehr nahe kommt und ich wünsche mir jetzt eigentlich nur noch klares Wetter um damit endlich beobachten zu können !
Dank u.a. an die Sternfreunde Eike und Robert Lebek, die mir bei Drehteilen, die ich in meine kleine Drehbank nicht spannen konnte behilflich waren ( Eike ) bzw. mir Teile verschafft haben ( Säulenfüsse !! - Robert Lebek ) an die für mich sehr schwer heranzukommen war !!
Vielen Dank für eure Hilfe !
Die einzelnen Zutaten für die Backmischung waren :
- ein 1975er Towa 339 80/1200 mm Refraktor mit ausgezeichneter, justierbarer Optik, aber elendig langem und vignettierenden Posaunenauszug
Änderung 1 : OTA-Verlängerung, nun vignetierungsfreies Bild
Änderung 2 : Selbstbau von Leitrohrschellen/Halterungen
Änderung 3 : damit verbunden Beschaffung eines "zeitlich" passenden Leitrohrs Tasco 4VTE 40/420 verkitteter Achromat
Änderung 4 : Restaurierung der im Ankaufszustand rostigen und arg lack-zerschundenen Lichtenknecker M60 Montierung ( baugleich Kosmos Orion 60 )
Änderung 5 : Anbringen eines Messing-Schneckenrades, da die M60 in Baustufe 1 ( antriebslos ) erworben wurde, damit einhergehend Selbstbau von Rutschkupplung und Schneckengehäuse
Änderung 6 : "Bau" / bzw. Zusammenbau einer Säule - hier brauchte ich im wesentlichen nur noch Fertigteile von Eike und Robert zusammensetzen - also kein grosser Akt, da die beiden die schwersten Punkte schon für mich erledigt hatten
Änderung 7 : Beschaffung von wetigerem Zubehör, wie z.B. Polarex Revolver ( = Unitron Unihex ), Spectros Okulare etc.
UND natürlich die übliche, aber langwährige Kleinarbeit wie :
Sägen, Drehen , Bohren, Gewinde schneiden, Entrosten, Poliern,Lackieren und und und ....
Nun aber zum Ergebnis...
Vielleicht habt ihr ein wenig Spaß an den Bildern.....
Euer Michael
Bild zeigt den Ur-Zustand