Baukran - Optus 76/700 Newton + TS1EOS + TS 1,5x Shorty Barlow Element + Canon EOS 1000D

Ein Baukran in einigen hundert Metern Entfernung muß tagsüber als Ziel herhalten.

Ziel der Übung war neben der Prüfung ob ich in den Fokus komme auch die Dokumentation des Gesichtsfeldes im Vergleich zu den anderen Teleskopen.

Ohne Barlow-Element kam ich nicht in den Fokus, da fehlen noch so 1-2 cm.

Der TS1EOS-Adapter hat ein Filtergewinde und das Barlow-Element lies sich ganz problemlos einschrauben.

Wie schon beim ETX70 so stieß ich auch hier (nach entfernen des veralteten 0,96" Klemmrings) auf eine Position innen im OAZ ab der es für das Barlow-Element nicht mehr weiter reingeht. Die Okularhülse des TS1EOS liegt also nicht plan auf weil das Barlowelement irgendwo aneckt, wahrscheinlich an der Niete mit der die Zahnstange am OAZ-Rohr befestigt ist.

Genaue Teleskopbezeichnung:

Optus Reflektor Teleskop, Art. Nr 96-18000


Weitere ähnliche Testkandidaten (alles 76/700 "Tchiboskop" Newton Teleskope) und ihre Besonderheiten:

- Bresser Relektor-Teleskop, Art. 58640:

Ebenfalls 0,96" Klemmring, ebenfalls eine Niete im Metall-OAZ aber der OAZ ein klein wenig größer im Durchmesser. Die Okularhülse mit Barlowelement verschwindet komplett im OAZ.

Mit der Kamera allein ist der Fokus nicht zu erreichen.

- Omegon Model 70076 Telescope:

1,25" OAZ aus einem Stück Plastik, deshalb keine Niete im Weg. Die Okularhülse mit Barlowelement verschwindet komplett im OAZ.

Mit der Kamera allein ist der Fokus nicht zu erreichen.

Kommentare 4

  • Hallo Rudi,
    wir sind seit gestern unter südlicher Sonne, weit weg von der Baustelle im Haus.
    Meine Erfahrungen sind im Labormaßstab, ich habe nicht wirklich viel Geld verbrannt, hatte also Glück. Aber gerade am Anfang hatte ich wie alle anderen keine Vorstellung wie komplex das Thema ist. Jetzt habe ich ein wenig Wissen und habe eine Ahnung von dem was mir noch an Wissen fehlt.
    Mark wird sich vielleicht mal wieder melden, ich schick dir eine mail.
    Gruß
    Detlev

  • Hallo Detlef,


    also ich habe das Gefühl, Deine letzten zwei Absätze bringen die Sache wirklich auf den Punkt ! Aber ich habe nicht so viel fotographisch probiert, wie Du; jetzt kannst du aus eigener Erfahrungreden, und ich nicht ! ... "Chapeau" für Deine Hartnäckigkeit, das alles zu probieren.
    (Und schade, daß Mark sich nicht mehr meldet, der weiß doch sehr viel, was Fotographie anbelangt).


    R.

  • Hallo Rudi,
    hab deinen Kommentar gerade erst entdeckt!
    Das eigentliche Problem ist ja rein mechanisch: Der Fokus der Kamera liegt etwa 4 cm weiter außen als der der meisten Okulare. Die "übliche" Lösung ist eine OAZ-Verlängerung für visuelle Beobachtung kombiniert mit einem großen Fangspiegel damit der riesige Chip auch ausgeleuchtet wird.
    Wer wirklich mit einem 76/700 Newton fotografisch laufen lernen möchte sollte, nachdem er sich eindringlich gefragt hat warum er das macht prüfen wieviel "Luft" der OAZ noch nach außen hat bei visueller Beobachtung. Wenn es 2-3cm sind könnte der Tubus 1-2 cm gekürzt werden. Vielleicht lässt sich auch der Hauptspiegel entsprechend weiter nach innen legen mit längeren Justierschrauben. Ich vermute der Fangspiegel ist nicht "auf Kante" gerechnet und hat am Rand noch etwas Reserve. Trotzdem muß man sich fragen ob der Umbau lohnt, denn f/9,2 ist fotografisch schon sehr dunkel, und dazu der Hebel bei 700mm. OK, für terrestrische Standbild-Fotografie kein Probem. Aber wenn der Himmel sich dreht hat der typische azimutal montierte 76/700 Newton weder Prismenschiene noch Tubusschellen, wird also nicht mal eben auf eine EQ3 geschnallt. Und Piggyback auf einem großen Teleskop drauf? Als Leitrohr macht ein 70/700 FH den gleichen Job bei kompakteren Maßen und ohne Fokussierprobleme. Die Domäne eines 76/700 Newton ist die visuelle Beobachtung.


    Ein Okularschlitten sorgt für mehr Bewegungsfreiheit beim Fokussieren, aber erst in Kombination mit einem auswechselbaren Fangspiegel hätte man ein Teleskop das sowohl visuell als auch fotografisch sein Bestes zeigen kann.
    Wer eine Drehbank im Keller stehen hat und damit umgehen kan, der kann sich was feines fräsen....


    Bleibt noch das Öffnungsverhältnis. Fotografisch ist eher was mechanisch kurzes die richtige Wahl damit es nicht so wackelt. Eine zu kleine Öffnung darf es aber auch nicht sein sonst dauert die Belichtung zu lange. Ergebnis: f/4 und höher lassen grüßen, mit Komakorrektur, Flattener, Guider,...
    Visuell muß man diesen Aufwand beim sowohl-als-auch genutzten Teleskop zumindest in Teilen mit betreiben sonst sieht man die Bildfehler zum Teil recht deutlich, und das gilt auch für Okulare. f/6, f/8 oder gar f/10 sind dagegen geradezu anspruchslos was das Glas nach dem Fangspiegel angeht, fotografisch aber nur 2. Wahl weil dann noch mehr Geld in die Mechanik der Montierung und deren Motorisierung fließen wird.


    Wer die visuell-fotografische "eierlegende Wollmilchsau" sucht muß auf jeden Fall Geld mitbringen, denn billig wird das bestimmt nicht.
    Ob es da nicht besser gewesen wäre 2 Teleskope zu kaufen, jedes für seine Aufgabe, das fragt man sich besser VORHER.
    Ein leicht verbeulter 76/700 (Bresser) mit 0,96"-Okularen kam für glatte 10 Euro in meinen Besitz. Visuell genügte diese Ausrüstung um die Saturnringe zu sehen, die 4 großen Monde des Jupiter, einen Hauch von Streifen auf Jupiter und einen Teil vom Trapez im Orion. Um diese Einsteigerziele fotografisch einzufangen ist schon einiges mehr an Kapital notwendig als 10 Euro.


    Ich persönlich werde fotografisch erst einmal nur mit Kamera und deren Objektiven aber ohne Teleskop weitermachen, einfach um "Laufen zu lernen". Eine elektrisch betriebene Barndoor ist in Planung um in den Bereich der Langzeitbelichtung vordringen zu können. Und während das Ding dann vor sich hin surrt ist genug Zeit für visuelle Beobachtung mit dem Teleskop, so ist zumindest die Idee.


    Gruß
    Detlev

  • Hallo Detlev,
    Interessante Tests. ... Hatte Deine Beiträge zuvor nicht so richtig gelesen, besonders die zum 76/700 Newton (den ich wirklich "aus dem FF" kenne).
    Meinst Du also (Problem mit den Nieten mal ignoriert), daß Fotografie und Visuell nicht zusammen kommen KÖNNEN ? (wegen des Punktes im Strahlengang, an dem die Strahlen aus dem Tubus zum OAZ rausgespiegelt werden, d.h weil es keinen idealen "Abknick-Punkt" gibt, der für beide passt ?)
    Rudi