Beiträge von piu58

    Lieber faber,


    das Qualitätsniveau all dieser preisgünstigen Dobson-Tleskope ist vergelicbar und mittelgut, druchaus verwendbar. Wenn ich die Wahl hätte würde ich f/6 nehmen, also 1200 mm Brennweite. Der Einblick liegt etwas höher, was günstiger ist: Von einem Schemel aus kann man gut beobachten. Die Bildgüte ist in einfachen, presigünstigen Okularen merklich besser.

    Vielleicht wird der Fokus nicht erreicht? Klemme mal das Okular weiter außen und schaue, ob es dann besser wird.
    Zuerst mal mit niedriger Vergrößerung experimentieren. Die Luft war nicht sonderlich ruhig in den letzten Wochen. Aber ein scharfes Bild bei 50x-100x, das muss drin sein.

    > guter Abbildung... welche Eigenschaften eines Teleskops beeinflussen die Abbildung?


    Die Konstruktion und das Öffnungsverhältnis, also letztlich die Baulänge. Je länger desto besser. Allerdings steigen die Anforderungen an eine Montierung extrem an, es lohnt also, in Konstruktion zu investieren.


    Die Apo-Tripletts mit Bildfeldebnung sind schon gut. Um 8 cm Öffnung ist das auch halbwegs bezahlbar (Tubus im 100€, da kommt noch die Montierung dazu).
    EDs würde ich nicht nehmen: Einen Farbfehler, den man visuell verkraftet, sieht man im Foto deutlich.

    Fotokrafie ist in der Astronomie eine Materialschlacht. Einen 10-Zöller parallaktisch montieren, dazu brauchts du etwas ganz schweres. Eine EQ6 ist dazu nur theoretisch geeignet und wird praktisch versagen - Gewicht und Hebel sind zu lang. Außerdem muss das Bildfeld geebnet werden und die Koma reduziert - keine leichte Aufgabe.


    Ich würde das trennen: Visuell einen hochwertigen Dobson, ggf. auf einer EQ-Plattform. Mit diesem gerät kannst du auch mit einer Webcam Planetenaufnahmen anfertigen (mit Plattform).
    Für die Fotografie i.e.S. ein deutlich kleineres Gerät mit einer ordentlichen Abbildung. Für Nebelgebiete kannst du einfach mit einer Digitalkamera und einem lichtstarken Teleobjektiv anfangen. Dass muss für den Anfang nicht das allerneueste Modell sein (das Objektiv), so dass der Einstieg nicht so teuer ist. Mit 200-400 mm Brennweite kann man schon einiges anfangen. Du lernst dann auch die Probleme in der Nachführung und Bildbearbeitung. Darunter muss eine ausreichend stabile Montierung, in diesem Fall kannst du mit einer EQ5 anfangen. Und sogar am Fadenkreuz händisch nachführen, dazu eignet sich dein Refraktor.

    > zum anderen wegen Justierung. Wenn man einen Newton ich sag mal vorsichtig behandelt und nicht im Auto sondern nur innerhalb eines Radiuses von vielleicht 300m per Hand bewegt - wie oft müsste man die Optik dann justieren? (


    Ich fahre meinen Newton doauern diech die Gegen und justiere einmal im Jahr - bei einem Teleskoptreffen, wenn grade mal nix los. Auf dem HTT gebe ich auch immer einen Justageworkshop. Wenn man nur den Hauptspiegel einstellt (und nur das ist nach einem Transport nötig), dann ist es wirklich sehr einfach zu begreifen. Was anderes ist es, wenn man das Instrument in alle Einzelteile zerlegt hat und wieder zusammensetzt. Aber auch das kann man schließlich verstehen.


    Für meinen Dobson habe ich übrigens eine Nachführplattform, eine sog. EQ-Plattform. Damit kann man bei hoher Vergrößerung entspannt beobachten. Wahrscheinlich wäre sogar an das Fotografieren zu denken, mach eich aber nicht.

    Für den Anfang empfehle ich Okulare in den Brennweiten 40/35-20-10mm, nur ungefähr zu verstehen, PLUS eine vernünftige Barlowlinse. Das 40er kann vom Erfle-Typ sein, für die anderen beiden Brennweiten sind für den Anfang die oft mitgelieferten Plössls nicht schlecht, aber auch die Planetary-Serie fällt preislich nicht auf dem Rahmen: Sie zeigen etwas mehr Feld, neigen aber stärker zu Reflexen und Geisterbildern.

    Moin,


    beim ersten Angebot ist die Mintierung unterdimensioniert. Davon würe ich abraten, das ist ein Wackeldackel. Die anderen beiden sind gute Einsteigerinstrumente, vor allem der 8-Zöller kann dir viele Jahr Beobachtungsfreud bringen.


    Du musst damit rechnen, ein paar mechanische Verbeserungen vornehmene zu müssn. Nicht an der Optik, sondern am drumrum.

    Ein Glas fürs Leben, soso. Das geht nur, wenn man bereit ist, wirklich kräftig in die Tasche zu greifen. Ob sich das lohnt, oder ob man doch lieber erst mal etwas vernünftiges, gute Mittelklasse nimmt und in einigen Jahrzehnten bereit ist, etwas besseres zu kaufen?


    Ein wirkliches Glas fürs Leben kannst du nicht nach Katalog kaufen, da sind gerade bei Ferngläsern zu viel Subjektives dabei. Ich habe mich mal auf einem Teleskoptreff zwei Stunden lang mit Martins Fernglas-Kiste beschäftigt und habe dann wirklich ein Glas für Leben rausgezogen. Das war fast unsinnig teuer, ist aber auch ein klein wenig besser, als die welche nur 2/3 kosteten und merklich besser als jene, welche für die Hälfte zu haben war. Wohlgemerkt: Für mich, für meine Anforderungen.
    Ich bin bei einem 7x50 mit APO-Linsen von Svaro gelandet. So scharf, dass man sich in die Augen schneidet und ein unglaublicher Kontrast. Bildfeld hingegen (zugunsten einer von mir nicht genutzten Brillenträger-Tauglichkeit) nur mäßig, ich schätze 55°. Da war ich einen 1000er los, obwohl Auslaufmodell.
    Das muss man aber ausprobieren und selbst sehen. Vor allem: Wieviel mehr an optischer Leistung begkommt man für wieviel Geld?


    Überrascht hat mich übrigens Meopta, war auch serh gut, aber auch ordentlich teuer.

    > Pferdekopfnebel. Dies ist mir noch nicht geglückt


    Da brauchst du Geduld und exquisite bedingungen. Am besten eine Rückseitenlage, also ein Aufklaren nach Regen, Orion sollte im hoch Süden stehen. Und dann lange beobachten, das "Loch" im Nebel (mehr wirste für den Anfang nicht sehen) erschließt sich nicht gleich.

    > Macht sich das nicht bei hohen Vergrößerungen bemerkbar?


    Der Ort der besten Schärfe liegt dann nicht in der Mitte, sondern etwas daneben.


    Ich würde so justieren, wie das Instrument hauptsächlich benutzt wird. Man sollte übrigens Okulare und andere Zeuch nicht klemmen, sondern mit den gedrehten Flächen auflegen. Das ist am ehesten reprodizierbar. Muss man dann beim Beobachten auch so machen.

    Der Hauptspiegel von Newton-Teleskopen kann sich nach einem Transport ein wenig verstellen. Keine Riesenbeträge, nur ein wenig. Das Teleskop wird dadurch nicht gleich unbrauchbar.


    Ich würde erst mal beobachten, und mir darum keine Sorgen machen. Das kann später kommen, wenn du dich mit allem besser auskennst.


    Auf dem Herzberger Teleskoptreffen mache ich immer einen Justierworkshop. Wenn du dorthinkommst, schaue ich gern mal durch dein Instrument oder nehme es als Basis für den Workshop selbst. Dabei erkläre ich freilich die einzelnen Schritte.


    Anleitungen gibt es aber genuch im Netz.

    > taugt das oder das Okular etwas?


    Okulare sind Geschmackssache. Auch die einfachen Plössl-Okular liefern eine gute Abbildung sind für Brennweiten bis hinunter von ca. 10 mm durchaus benutzbar. Darunter wird der Einblick unangenehm, manche (ich) quaälen sich auch mit einem 6er.


    Das Problem ist, dass sich widersprechende unvereinbare Forderungen treffen:
    - Das Bild soll scharf sein, auf jeden Fall in der Mitte des Gesichtsfeldes
    - Das Okular soll einfach aufgebaut sein. Wenige Linsen = weniger Streulich, also mehr Kontrast. Vor allem an Planeten wichtig
    - Der Augenabstand sollte angenehm oder gar brillenträgertauglich sein
    - das überblickbare Feld sollte groß sein.
    - bezahlbar soll es auch noch bleiben.


    Man kommt nicht drumherum, sich mit den Okularkonstruktionen auseinanderzusetzen. Danach sollte man zuerst gehen. Wenn man sich für eine Klasse (sagen wir mal Erfle-Klasse oder Nagler-Klasse) entschieden hat, dann kommt die nächste Entscheidung nach der Fertigungsqualität. Nicht jedes Okular hat eine wirklich hochwertige Antireflexbeschichtung, geschwärzte Linsenränder und eine gut funktionierende Augenmuschel. Irgendwoher muss es ja kommen, dass die preisgünstigen Okulare für weniger Geld zu haben sind.


    Ich verwende an Planeten Plössl-Okulare, und zwar das Beste, was ich habe finden können: die 4000er Serie von Meade. Für Nebelobjekte genügen mir Erfles. Die haben knapp 70° überblickbares Feld, das reicht mir. Für Planeten sind sie weniger geeignet, da die Schärfe im Zentrum nicht so gut ist. Wurden halt fürs Militär entwickelt und nicht für die Astronomen.


    Andere schwelgen in großen Gesichtsfeldern und geben dafür viel Geld aus. Auch in Ordnung, wenn man es hat. Ich gucke mir da nichts runter und außerdem stört es mich, wenn die Vergrößerung im Bildfeld stark wechselt. Das ist zwangsläufig der Fall bei den Nagler-Typen, die Randbereiche sind stärker vergrößert.

    1) Das Wetter muss passen. Am besten ein Rückseitenlage, also ein Aufklaren nach Regen. Eine länger anhaltende Schönwetterperiode ist schlechter geeignet, dann ist zuviel Staub in der Luft
    2) Der Standort muss streulichtarm sein. Die Milchstraße in der Cassiopeia sollte reich strukturiert sichtbar sein
    3) Filter benutzen. Im 8-Zöller mit Hß war der Nebel möglich, mit UHC hat es nicht geklappt. Im 12er hat auch ein UHC gereicht
    4) eine genaue Aufsucharte mitnehmen
    5) Geduldig schauen. Zuerst musst du den Vordergrundnebel IC 434 ohne Probleme sichten. Danach kommt die Suche nach der Einbuchtung. Mehr als das wird es fürs erste nicht.

    Ich bin nun gar kein Freund von Ultraweitwinkel, jeder hat eben seine Vorlieben. Für Planeten bevorzuge ich einfach aufgebaute Okulare, welche wenig interne Relfexionen erzeugen. Wenn man per Hand nachschubst, muss man aber ein paar Kompromisse machen.

    > der Planet war leider kleiner als eine 1 Cent Münze


    Daran muss man sich gewöhnen. Je länger du beobachtest, desto mehr Einzelheiten wirst du erkennen, trotz der geringen Ausdehnung.


    > eines mit geringerer Brennweite


    Es ist an den meisten Abenden nicht möglich / sinnvoll, die Vergrößerung über 200x zu steigern. Das gibt der Himmel nicht her. Außerdem läuft der Planet serh schnell durch das Gesichtsfeld, bei einem manuell nachgeführten Gerät. Hinzu kommt die Bildfeldwölbung der Okular. Kur: Übertreib's nicht mit der kurzen Brennweite, du wirst das selten benutzen. Aber ein 6er könnte deine Okularsammlung ergänzen. Oder eine gute Barlowlinse.


    > zukünftig noch Spaß haben kann
    Hmm. Astronomie ist kein Jahrmarkt, auf dem man Spaß hat. Das Beobachtungserlebnis, die Freude an einer Sichtung muss erarbeitet werden.

    Ich rate zur Einzelanschaffung. Du solltest überlegen, welchem (primären) Zweck ein Okular dient, das kann auch je nach Brennweite unterschiedlich sein. Die Plössl-Okulare (der angebotene Koffer) haben als Okulartyp ihren Sinn in der Sonnen- Mond- und Planetenbeobachtung. Wenige Glas-Luft-Flächen, das gibt wenig interne Reflexe. Diesen Vorteil kann man nur ausnutzen, wenn das Umfeld stimmt: Exquistite Vergütungen und gute Streulichtunterdrückung (Innenschwärzung). Hier kommen die TS-Plössls nicht an wirklich gute heran, die es auch zu bezahlbaren Preisen gibt.
    Nebelbeobachtungen erfordern häufig ein größeres Gesichtsfeld. Reflexe spielen nur ausnahmsweise eine Rolle, wenn ein helelr Stern im Bild steht. Aber Lichtverlust muss vermieden werden. Okulare mit 10 cm Glasweg und 10 Glas-Luft-Flächen sind da im Nachteil, auch wenn sie mit gigantischen Gesichtsfeldern und riesigen Augenabständen punkten können. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.