> taugt das oder das Okular etwas?
Okulare sind Geschmackssache. Auch die einfachen Plössl-Okular liefern eine gute Abbildung sind für Brennweiten bis hinunter von ca. 10 mm durchaus benutzbar. Darunter wird der Einblick unangenehm, manche (ich) quaälen sich auch mit einem 6er.
Das Problem ist, dass sich widersprechende unvereinbare Forderungen treffen:
- Das Bild soll scharf sein, auf jeden Fall in der Mitte des Gesichtsfeldes
- Das Okular soll einfach aufgebaut sein. Wenige Linsen = weniger Streulich, also mehr Kontrast. Vor allem an Planeten wichtig
- Der Augenabstand sollte angenehm oder gar brillenträgertauglich sein
- das überblickbare Feld sollte groß sein.
- bezahlbar soll es auch noch bleiben.
Man kommt nicht drumherum, sich mit den Okularkonstruktionen auseinanderzusetzen. Danach sollte man zuerst gehen. Wenn man sich für eine Klasse (sagen wir mal Erfle-Klasse oder Nagler-Klasse) entschieden hat, dann kommt die nächste Entscheidung nach der Fertigungsqualität. Nicht jedes Okular hat eine wirklich hochwertige Antireflexbeschichtung, geschwärzte Linsenränder und eine gut funktionierende Augenmuschel. Irgendwoher muss es ja kommen, dass die preisgünstigen Okulare für weniger Geld zu haben sind.
Ich verwende an Planeten Plössl-Okulare, und zwar das Beste, was ich habe finden können: die 4000er Serie von Meade. Für Nebelobjekte genügen mir Erfles. Die haben knapp 70° überblickbares Feld, das reicht mir. Für Planeten sind sie weniger geeignet, da die Schärfe im Zentrum nicht so gut ist. Wurden halt fürs Militär entwickelt und nicht für die Astronomen.
Andere schwelgen in großen Gesichtsfeldern und geben dafür viel Geld aus. Auch in Ordnung, wenn man es hat. Ich gucke mir da nichts runter und außerdem stört es mich, wenn die Vergrößerung im Bildfeld stark wechselt. Das ist zwangsläufig der Fall bei den Nagler-Typen, die Randbereiche sind stärker vergrößert.