Beiträge von Astrogeordie

    Hallo,


    ich habe mal auf dem Gebiet der Vakuum-Folienspiegel gearbeitet.


    Du brauchst einen Ring, der auf einer Seite durch eine Platte, auf der anderen durch eine Membran aus z.B. Baader Astrosolarfolie oder Hoechst Hostaflon ET (aluminisiert), Mylar etc begrenzt wird. Dann brauchst Du noch eine Drehschiebervakuumpumpe mit Regelventil.


    Ich habe derzeit einen 0.2m-Spiegel gebaut. Fuer Abbildungszwecke nicht geeignet, ist die Sonnenlichtsammlung ziemlich effizient. Einziger Nachteil ist der Energieaufwand durch das Einhalten des Vakuums, das eine permanent laufende, schwache Vakuumpumpe erforderlich macht.

    Hi Georgi,


    ich war von 1997 bis 2000 in Potsdam, als Doktorand am AIP (Babelsberg).


    Deine Zeit dort faellt leider vor meine Lebenszeit ... :)


    Ich war ein paar Mal an diesem astronomischen Zentrum, aber damals lief da nichts. Nur Planetariumsfuehrungen fuer Kinder zu Schulzeiten, nichts am Wochenende etc. - ich hatte aber einen Freund, der zu DDR-Zeiten (80er Jahre) dort fuer die Astronomie begeistert wurde. Heute arbeitet er als Ingenieur auf diesem Gebiet.

    Hi,


    die "Lasalle"-Halterung wird bei Riekher, "Fernrohre und ihre Meister", beschrieben.


    Lasalle baute auf Malta ein parallaktisches 1.2m-Teleskop, das damals das leistungsfaehigste Teleskop der Erde war (19. Jahrhundert). Es hatte einen Metallspiegel in besagter Halterung.


    Leider wurde es kurz vor dem Tod Lasalles von diesem eigenhaendig zerstoert ...

    Hi Uwe !


    Zur Sternwarte in Frankfurt kann ich leider auch nicht viel beitragen.


    Glueckwunsch zu Deinem Buch - das ist eine alte Auflage. Meine stammt aus den 90ern, damals noch regulaer im Buchhandel erhaeltlich, Autor Riekher, Verlag VEB Technik. Mein Umschlag zeigt eine Skizze des Keck-Teleskops.


    Ich habe das Buch damals foermlich "gegessen". Fuer Optik-Junkies genau das Richtige !


    Hoffentlich gibt es bald eine Neuauflage, vielleicht mit Einbeziehung neuester Entwicklungen ...

    Hi Uwe,


    danke fuer die schoenen Bilder. Toll, wie das Fernrohr wieder hinbekommen wurde - ich habe die alte Rostroehre noch gut in Erinnerung, es ist nicht wiederzuerkennen !


    Nebenbei - der Bericht enthaelt einen Fehler. Das 0.8m-Objektiv ist das fotografische, das 0.5er das visuelle Rohr. Steinheil und Repsold haben zwar auch andere Kombinationen angeboten (d.h. visuelles Rohr groesser als Fotorohr, z.B. Bonner Doppelrefraktor am Hohen List, 36cm vis und 30cm Foto), aber bei diesem Rohr wurde bereits der Tatsache Rechnung getragen, dass die Fotoplatte das Auge abloesen sollte.


    Am Anfang war das Instrument eine Gurke - die grosse Linse hatte eine erhebliche sphaerische Aberration, die sich durch die Berechnungen nicht erklaeren liess. Schuld daran war eine Brechzahlvariation im Glase, Schott hatte mit dem Guss solch grosser Scheiben damals technologisches Neuland betreten, und es ging nicht alles gleich glatt. Trotz Ruecksendung des Objektivs nach Muenchen gelang es Steinheil nicht, dieses Problem nachhaltig zu loesen.


    Die 50er Linse war auch nicht so toll, jedoch konnte hier Bernhard Schmidt Hand anlegen, und nach seiner Korrektur war das Objektiv ausgezeichnet.


    Die Infos habe ich aus "Fernrohre und Ihre Meister".


    Nichtsdestotrotz gelang mit diesem Teleskop unter Einsatz der Spektroskopie die Entdeckung des Phaenomens der interstellaren Materie. Absorptionslinien in enem Sternspektrum konnen mit dem Durchgang des Sternlichts durch daselbst unsichtbare Gaswolken erklaert werden. Das ISM-Phaenomen hat eine grosse Bedeutung in der beobachtenden Fotometrie, und fotometrische Entfernungsbestimmungsmethoden tragen diesem Umstand Rechnung.

    Hallo Wolfgang,


    es ist noch zu frueh - ich habe weder Drehbank noch Schleifmaschine.


    Nur, hier in England verkauft gerade jemand seinen fast fertigen 22"-Dobson mit Schleifmaschine. Ein Kollege von mir kauft das alles, und ich greife die Schleifmaschine ab, wenn ich ihm dafuer den 22"-Hauptspiegel parabolisiere. Deal. Hoffentlich klappts.


    Zur Drehbank - ich habe mich in die "Model B 3 in 1" von Chester UK verliebt. Habe "sie" vorgestern auf einer Modellbaumesse bewundern koennen:


    http://www.chesteruk.net/store/model_b_super.htm


    Ist das Groesste, was noch in meine Werkstatt (gleichzeitig Waschkueche und Durchgang zum Garten mit den Observatorien) passt. Nun muss ich nur noch Drehen lernen. Neues Abenteuer !

    Hallo Uwe,


    das klingt interessant ! Und die Verschweissung des Glases im Ofen ermoeglicht auch ein sorgenfreies Aluminisieren.


    Offenbar ist die Oberflaeche der Stempel in Relation zur Staerke der (den Spiegel tragenden) Deckplatte guenster gewaehlt als bei den aelteren "Hairbrush-mirrors" aus Sky & Telescope.


    Vielleicht muss ich mir neben Drehbank und Spiegelschleifmaschine auch noch einen Schmelzofen zulegen ... ?

    Hi Uwe,


    das ist die "pinbrush-Bauart". Wie auf Aktuatoren. Gab es schon in Sky & Telescope in den 70ern. Problem ist, dass sich beim Polieren gerne die Matrix der Glasstaebe in die optische Figur hindurchdrueckt.


    Anderes Problem: Das ist geklebt, wer aluminisiert es ? Man muss sicherstellen, dass der Kleber unter Hochvakuum nicht ausgast. Ohne diese Sicherheit wird kaum ein kommerzieller Verspiegler dieses Risiko eingehen, denn er hat ja noch andere Sachen im Tank, und wenn die Schutzschicht durch ausgasende Kohlenwasserstoffe verunreinigt wird, ist das nicht gut.


    Wie ichs machen wuerde (habs in der Theorie schon oft ueberlegt, jetzt aber doch zum billigen 60cm-Supraxrohling gegriffen ...): Grundplatte mit Rippen, darauf den Spiegeltraeger anschleifen und mit Halteklammern seitlich befestigen. Vorderseite schleifen und polieren, dies aber auf einer separaten Unterlage, um das Durchdruecken zu vermeiden. Erst nach der Politur und nach dem Aluminisieren (!) gehts wieder auf die Rippenstruktur.

    Hi Stefan,


    sehr schoene Bilder ... bei den Magellan-Fotos wurden Erinnerungen wach, ich war zweimal dort um mit "meiner" IFU zu beobachten.


    Ein kleiner Fehler hat sich jedoch eingeschlichen: Das ESO 3.6m-Teleskop ist nicht von Zeiss, sondern von REOSC (Frankreich) gebaut worden. Zeiss hat den 2.2er und den Hauptspiegel des 3.6m NTT hergestellt.


    Interessant in dem Zusammenhang die Lackierung der Teleskope auf La Silla. Dank Deiner Bilder bin ich wieder up to date, die Dinger sahen vor 15 Jahren ziemlich anders aus. So war der Tubus des 3.6ers gelb, die Montierung hellblau. Und der 2.2er war blauweiss mit gelber Monti, wie der 2.2er auf dem Calar Alto, der ja ein Zwilling ist. Das daenische 1.5er war dunkelblau ... selber war ich nie auf La Silla, nur halt nebenan auf Las Campanas. Die Scopes kenne ich nur von den bunten PR-Prospekten her, die ESO Ende der 80er verschickte.

    Hi Rocky,


    willkommen in diesem Forum !


    Die Aufnahme sieht sehr gut aus. Vor allem zeigt sie mir sehr deutlich den Unterschied zwischen 4 x 8 min und (was ich derzeit nur kann) N x 1 min, mit N bis ueber 32 hinaus. Das Signalrauschverhaeltnis ist auf Deiner Seite.


    Hast Du ein Dark abgezogen ? Ich denke mal, ja ...


    Hast Du die Nachfuehrung kontrolliert oder "einfach laufen lassen" ? Letzteres waere eine deutliche Demonstration, was die OTE alles kann.


    Meine GPDX mit 200/1000er Newton drauf kann maximal 90 sek (Ausschuss 50 %) laufen. Habe allerdings wohl eine GPDX-Gurke erwischt - ein englischer Amateurkollege kann auf seiner DX bis zu 10 min ohne Kontrolle nachfuehren, und er hat einen 102/1000er FL. Wenn ich die Schnecken nicht getauscht haette, waere es noch schlimmer ...


    Mein 10"-Selbstbaunewton mit Selbstbaumonti (145er Keselschneckenrad mit geschliffener Schnecke, lecker) wird voraussichtlich im Fruehjahr in die Sternwarte integriert. Dann kann ich in der Liga, in der Du spielst, hoffenlich ein bisschen mitmischen. Wobei ich die Lichtbedingungen mal aussen vorstelle, ganz England ist weithin sichtbar Rotlichtbezirk :angry: ...

    Hi Thomas,



    natuerlich hilft ein UHC gegen Lichtverschmutzung. Nur, waehrend astronomische Linienquellen (Emissionsnebel wie HII-Regionen, Sternentstehungsgebiete oder planetarische Nebel) in 1. Naeherung ausschliesslich in den vom UHC-Filter durchgelassenen Bereich strahlen (H_alpha, H_beta, [OIII] 495.9 nm, [OIII] 500.7 nm und noch ein paar weniger intensive), strahlt ein Kontinuumsstrahler wie eine Galaxie im gesamten Spektralbereich. Du wirfst also zusammen mit der Lichtverschmutzung einen Loewenanteil Deines Signales weg.


    Der einzige Grund, Galaxien mit Linienfiltern zu belichten, ist die Suche nach Emissionslinienobjekten in der Galaxie - ein interessantes Gebiet, das allerdings nach grossen Teleskopen schreit. Bekannt ist die Durchmusterung von Jacobi und Ciardullo, der durch Schmalbandaufnahmen ueber 1000 PNs in M31 gefunden hat - allerdings mit einem 0.9m-Teleskop am Kitt Peak. Die hellsten PNs sind so um 20 mag.


    Nochmal zum Ausgangsproblem - ein Grossteil der Lichtverschmutzung findet in den Linien von Natrium und Quecksilber statt (Strassenbeleuchtung), hier hilft ein LPR-Filter. Dieses arbeitet aehnlich wie ein Nebelfilter, nur dass es anstatt wenige Linien durchzulassen wenige Linien blockiert. Das sollte helfen - auch visuell - um Kontinuumsstrahler mit geringstmoeglichem Informationsverlust zu beobachten.


    Ich suche gerade selbst nach so nem Teil, meine Objekte werden immer blau weil ich den roten Himmel abziehen muss - dank schlecht abgeschirmter Natriumniederdrucklampen, die es hier in England leider immer noch gibt.


    Ein Nachtrag: Auf dieser Haendlerseite hier


    http://www.scopequipment.com/astronomik.htm


    gibt es einen guten Ueberblick ueber die verschiedenen Charakteristiken astronomischer Interferenzfilter.


    Das CLS-Filter sollte fuer Deine Zwecke ideal sein ...

    Hi Thomas,


    schoenes Bild - nur wundert mich, warum Du in der Fotografie von Galaxien einen UHC-Filter einsetzt. Wolltest Du die HII-Regionen herausarbeiten ? Ob man sie sieht, kann ich als Rotblinder nicht beurteilen.

    Hi Wolfgang,


    danke fuer Deinen Kommentar - hoffen wir das Beste fuer die Gruppe dort im Reich der Mitte.


    Hi Julian,


    erstes Substrat war Brillenkunststoff, 1 mm dick (also Dickenverhaeltnis 1:100 und damit viel zu dick !). Danach nahm ich 30 my dickes Hostaflon ET von Hoechst, eine durchsichtige Folie und eine verspiegelte (von MAN Technologie GmbH fuer den Bau von Radioteleskopen verwendet). Dazwischen kam Ueberdruck aus einem Kompressor.


    Als ich dann schliesslich die Vakuumpumpe von Leybold geschenkt bekam, stand mir ein reines Vakuumsystem offen, das ich mit Baader-Mylarfolie, 12my, beschickte. Die neue AstroSolarfolie gab es damals noch nicht.


    Leider habe ich keine Dokumentation ausserhalb der maschinengeschriebenen Arbeiten. Ich hatte erst in der Endphase einen Computer (Atari ST), und selbst wenn ich die Dokus noch haette, gaebe es das Textformat nicht mehr. Wenn Du willst, suche ichs raus und kopiere es Dir - muss irgendwo in dem Chaos sein, das mein Umzug auf dem Dachboden hinterliess ...

    Hi,


    die Giftigkeit des Quecksilbers ist sekundaer. Erstens ist das Fernrohr bei Benutzung der Umgebungsluft ausgesetzt, zum Zweiten bildet sich nach einiger Zeit eine Oxidschicht, die die Oberflaeche versiegelt und sehr gute optische Eigenschaften hat. Der Spiegel wird uebrigens zunaechst aus einem Harz gegossen, nur die oberste duenne Schicht ist Quecksilber - schon aus Gewichtsgruenden.


    Ein Problem stellt die Drehuebertragung vom Motor dar - die Motorschwingungen duerfen nicht mituebertragen werden. Zahnraeder scheiden hier aus, und auch Riemen uebertragen Schwingungen, wenn sie zu dick sind. Eine Arbeitsgruppe in Quebec (Kanada) hat es mit dem Traegermaterial einer Audiokassette hinbekommen. Das Zeug ist duenn genug, aber erstaunlich zugfest, und wenn der Spiegel langsam genug beschleunigt bzw. abgebremst wird, haelt das Band durch. Momentan arbeiten sie an einem 6m-Projekt.


    Es wurde auch untersucht, inwieweit sich die Spiegel geringfuegig kippen lassen, was erstaunlicherweise in geringem Umfang geht (unter 1 Grad), aber beim Verfolgen von Objekten hilfreich sein kann. Problematisch fuer ein grosses Gesichtsfeld ist die parabolische Form, eine Sphaere waere hier besser (siehe Hobby-Eberly-Teleskop), da sich die sphaerische Aberration im Feld durch eine bewegliche Zusatzoptik besser kompensieren laesst als die Koma. Es gab Bemuehungen, die Parabel durch elektrische Felder in eine Sphaere umzuwandeln - klingt komisch fuer uns Spiegelschleifer, die eigentlich immer genau das Andere wollen.


    Ich habe fuer unseren letzten Tag der Offenen Tuer einen Fluessigkeitsspiegel per Plattenspieler, Salatoel und Lichtquelle nachgebaut - die Lichtquelle wurde an das Dach unserer Integrationshalle projeziert. Das Publikum war begeistert - vor allem, wenn ich die Drehzahl von 33 rpm auf 45 rpm aenderte und man das saubere Defokussieren beobachten konnte, oder wenn ich gegen den Tisch schlug und die Wellen im Oel oben an der Decke sichtbar wurden ...


    Uebrigens arbeiten wir hier in Durham nicht professionell daran, aber unser Optikdesigner hatte seinen Doktor in Kanada gehabt (daher habe ich die Detailinfos oben), und er liebt seine Fluessigkeitsspiegel immer noch ... :smartass:

    Hi Wolfgang, Uwe, Dietmar und alle,


    ich denke, es ist eine Gratwanderung zwischen Neulandbetreten und Vorsicht.


    Ein Dickenverhaeltnis von 1:30, die Spiegelplatte auf Schraubenkoepfen gelagert - hierbei die Dreiecke zu weit aussen- und das alles in einer Metallschlinge, die bei Abkuehlung die Glasplatte im Wuergegriff haben duerfte - alles technologisches Neuland, aber auch voller Bedenken. Es ist gerade fuer junge Sternfreunde eine interessante Bastelei, und auch wenn es spaeter nichts wird, so hat man Erfahrungen gesammelt.


    Ich habe gerade meine Umzug von Deutschland nach England hinter mir, und etwa eine halbe Tonne Astroequipment ist darunter. Dabei ist auch das mit viel Illusion gebaute "VNT"="Vakuum-Newton-Teleskop", ein 0.2m-Teleskop mit einem Folienspiegel bestueckt. Ich habe 8 Jahre daran geforscht, verschiedene Zellen konstruiert, Teleskope gebaut und wieder verschrottet ... ein aussichtsloses Unterfangen ! Und doch habe ich viel dabei gelernt: Das Betreten technologischen Neulandes, das Loesen von Problemen, Kommunikation mit der Industrie und Geldgebern (der Innovationsfoerderungsverein Rheine hat mich mit 2000 DM gefoerdert !), das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten (Jugend forscht, Jugend & Technik) - auch wenn es nie funktionierte, der Weg war das Ziel.


    Und unter dem Hintergrund wuensche ich den Chinesen viel Glueck. Auf dass sie Erfahrung sammeln moegen - ob dieses Geraet den jungen Sternguckern den gewuenschten Erfolg bringt, ist dabei zweitrangig. Ich arbeite heute in der astronomischen Instrumentierungen, habe meine IFU fuer Las Campanas gebaut, arbeite an ELT-Projektstudien ... aber am Anfang stand mein schrottiges "Jufoskop", ein spaeter entsorgtes Ofenrohrteleskop mit 1mm starkem Brillenkunststoffspiegel und mechanischem Kolben vom Klempner umme Ecke, montiert auf Spanholzgabelmontierung mit Maerklin-Metall-Schneckenradantrieb.

    Hi Uwe,


    ja, von dem Projekt hatte ich schon vorher gehoert. Schoen, dass sie den Spiegel fertig haben !


    Ich hatte auf einer Konferenz mal mit einem SCHOTT-Mitarbeiter gesprochen, der mir einen 50 mm dicken 1.25m-Duranrohling anbot. Hatte schlaflose Naechte und Sitzungen am Taschenrechner. 90 kg Masse, also brauche ich einen Kran um das Teil zu bewegen. Und selbst wenn ich einen f/3 mache, waere mein Haus zu klein fuer den Foucaulttest. Und die Nachbarn faenden das sicher auch nicht so prickelnd, wenn ich auf einer 3 m hohen Leiter stehe, die ab 45 Grad Zenitdistanz in ihrem Garten sein muss ... nee, ich sag mir jetzt, erst mal klein weitermachen. Irgendwann kommt der 24", vielleicht bis zu 32", mehr bekomme ich kapazitiv nicht hin. Erstmal noch ein bisschen ueben - hab gerade einen 13" auf Kiel, danach kommen drei 12", ein 6" muss noch parabolisiert werden ... genug zu tun bevor ich zu groesseren Taten uebergehe.


    Uebrigens hat Schott auch (warens 6 Millionen Euro ?) einen 8.2m-Rohling aus Zerodur angeboten, 18 cm dick. Nur falls ein Mitleser Interesse daran hat, mal ein Teleskop in der richtigen Groesse fuer einen ernsthaften Amateur zu schleifen ... :D

    Hi Uwe,


    echt interessant. Vor allem die absolute Dobson-Doktrin: Spiegel aus Floatglas, Recycling wo es nur geht und deswegen ein grosses Fernrohr zum Spottpreis.


    Interessant auch die Bilder ueber die Floatglasproduktion per Aufschwemmen auf Zinkbad und Tempern in der "Lehr" (scheint ein deutsches Fremdwort zu sein). Gesehen hatte ich das noch nicht. Witzig auch die Beschreibung der Spiegelschleifmaschine, die aus 12 Studenten besteht, die ihrerseits durch Coca-Cola und Burger angetrieben werden ...


    :smartass:

    Hi,


    in der 2. Haelfte der 80er Jahre bot Tasco neben seinen Towa/Tanzutsu-Geraeten auch Geraete von Dynamax/Criterion, Meade und Vixen an. Ich habe einen solchen Katalog zuhause, vorn der dunkelbraune mit den alten Geraeten, hinten dann ein weisser mit dem Dynamax/Criterion 200/2100mm-SC auf sehr wacklig anmutender Gabel. Dann die Meade-Newtons auf Saeule und Typ1-Monti, in 6 und 8 Zoll erhaeltlich, Tubusfarbe rot. Und dann eine Seite mit vier Vixen-Refraktoren, unter anderm der 90/1300er, der auch unter Vixen 90 L verkauft wurde. Auf Polaris2000-Montierung (spaetere NP, wohl etwas unterdimensioniert). Groesstes Geraet war der 100/1500er auf Polaris3000, die von Vixen "Sensor" genannt wurde und laengst vom Markt verschwunden ist. Das 90 M war ein 90/1000er, der meines Wissens nicht von Tasco angeboten wurde. M steht fuer "Medium", L fuer "long", und S fuer "short" wie z.B. beim Vixen Multi 80 S (80/400 FH).

    Hallo Seal,


    ich kann Deine Panik nachvollziehen. Was mich wundert, ist, dass der Spiegel noch astigmatisch ist, wenn Du ihn aus seiner misslichen Lage befreist.


    Frueher wurde oft von Fliesseffekten geredet, die das Glas als unterkuehlte Schmelze besitzen solle. Heute wird das weitgehend ausgeschlossen. Allenfalls eine Durchbiegung waere denkbar, und die sollte sich nach Entlastung wieder aufheben, da es sich um eine elastische Deformation handelt. Vielleicht solltest Du den Spiegel fuer einige Stunden kopfueber auf die Platte legen, in genau dem gleichen Rotationswinkel, um den Rueckstelleffekt zu beschleunigen.


    Ich glaube jedenfalls kaum, dass der Spiegel davon zerstoert wurde. Einziges Caveat - sollte es sich um einen temperaturabhaengigen Effekt handeln, so ist das Glas verspannt und Du hast einen der beruehmten "Hydrantenspiegel". Waere aber bei einer Pyrexscheibe, die sicherlich teuer war, schon ein Skandal.