Beiträge von argus

    ..ja, so ca. 4 mag. Jetzt kommts drauf an bis zu welcher Grenzgroesse
    du Sterne per Auge erkennen kannst. Sagen wir mal bis 5 mag.
    Mit dem Teleskop gehts dann bis 5+4 also 9 mag. Dann schaust du in die
    Tabelle vom Dominique wieviel Sterne 4 mag haben und wieviel 9 mag.
    Kommt also immer drauf an bis zu welcher Grenzgroesse du ohne
    Teleskop siehst. Aus der Stadt heraus vielleicht nur bis 3 mag, mit Teleskop
    dann bis 3+4=7. Auf dem Berggipfel vielleicht bis 6 mag, dann mit Teleskop bis
    6+4=10 mag.

    Hi ViSPer,


    du machst dir das alles viel zu kompliziert. Ab 8" Oeffnung kannst du
    eigentlich in allen Kategrorien (Nebel, Offene Sternhaufen,Kugelsternhaufen,
    Galaxien, Planeten) Objekte finden die interessante Strukturen zeigen.
    Das visuelle waere somit mit einem 8" Dobson erledigt. Da bist du mit
    300-400 EUR dabei. Mit mehr Oeffnung gibts nicht mehr Struktur, sondern
    mehr Objekte die aehnliche Strukturen zeigen.


    Und am besten du trennst was nichts miteinenander zu tun hat, also das visuelle
    von dem fotografischen. Dann tust du dich viel leichter. Den Dobson kannst
    du dir sofort und ohne Reue auf die Terasse stellen und loslegen. Nebenher
    kannst du dir dann ganz entspannt ueberlegen wie du in die Fotografie einsteigst.


    Gruesse,
    argus

    Hi Jo,


    hatte mal einen Filter mit fotografischer Folie. Da war die
    Belichtungszeit 1/5000 Sekunde, also eigentlich nicht zu
    "verwackeln". Man kann fotografische Folie + Solarkontinuum
    Filter + *unbedingt* IR Filter kombinieren. Hab' aber weder
    visuell noch fotografisch einen Vorteil bemerkt - wobei das
    bei meinen kleinen Teleskoepchen moeglicherweise auch noch
    gar nicht zum tragen kommen *kann*.


    Gruesse,
    argus

    Hi RazOr,


    tatsaechlich, nirgends im Internet eine Skizze mit
    Herleitung zu finden - zumindest nicht auf die Schnelle.
    Wahrscheinlich zu trivial oder zu tueckisch :whistling. Setzen wirs
    mal so an: Das Objektiv erzeugt von einem Gegenstand in
    "unendlicher" Entfernung ein reelles (umgekehrtes) Bild.
    Mit 1/f=1/g+1/b und g=unendlich wird 1/g=0 und somit 1/f=1/b
    und somit f=b. Dieses Bild wird nun mit einem entspanntem
    (auf unendlich eingestelltem) Auge durchs Okular betrachtet.
    Somit Gegenstandsweite gleich Brennweite Okular wobei als
    Gegenstand jetzt das vom Objektiv erzeugten Bild gemeint
    ist - und letztendlich egal weil in der geometrischen Optik
    Gegenstand und Bild vertauschbar sind.



    Magnitudo-Gewinn durchs Teleskop ist ein logarithmisches
    Mass, kein lineares. Magnitudo *Gewinn* ist +2.5*log(33).
    Wieviel mehr Sterne sind dann zu sehen?


    Gruesse,
    argus

    Hi Jo,


    so eine komplette Sonnenscheibe mit vielen interessanten Fleckengruppen
    macht schon was her. Die Details und Schaerfe sind fuer 72 mm beachtlich.
    War das durch einen visuellen oder fotografischen Filter bzw. Filterfolie?


    Gruesse,
    argus

    Hi RazOr,


    du kannst anstatt Sonne oder Mond auch eine entfernte
    Strassenlaterne nehmen. Je kleiner 1/g wird desto naeher ist
    1/f an 1/b.
    Angenommen g ist > 100 m und die echte Brennweite f sei 0.2 m.
    Dann waere der Fehler, wenn du b als Naeherung fuer f nimmst, < 0.2 %.
    Ein vernachlaessigbar kleiner Fehler also.
    Oder du nimmst die Deckenleuchte, misst dann aber g und b.
    Mit 1/f=1/g+1/b rechnest du dann f aus.
    Falls du einen Taschenrechner verwendest gar nicht erst nach f
    aufloesen sondern nacheinander
    g in mm 1/x + b in mm 1/x = 1/x eintippen (ergibt f in mm).


    Gruesse,
    argus

    Hi Mikaso,


    an deiner Stelle wuerd ich einfach den Himmel abgrasen. Planeten und Mond sind ja einfach zu
    finden, mit dem Telrad lassen sich auch sehr viele Deep Sky Objekte relativ einfach
    einstellen. Auf jeden Fall wuerde ich dir empfehlen sitzend zu beobachten und dir Zeit
    zu nehmen - jedes Objekt mindestens 1/4 bis 1/2 Stunde anschauen. Wenn du lichtschwache
    Objekte, wie z.B. Galaxien suchst, dann im vermuteten Gebiet den Dobson ein klein wenig hin
    und her wackeln. Dabei leicht ueber die Gesichtsfeldmitte des Okular schauen aber auf die Mitte
    konzentrieren (indirektes Sehen). Das Auge erkennt Helligkeitsunterschiede am besten abseits
    des Zentrums des schaerfsten Sehens und bewegte Helligkeitsunterschiede besser als stehende.


    Gruesse,
    argus

    Das k bezeichnet moeglicherweise die *K*orrektur mit der Obstruktion der Oeffnung.
    Z.B. ist hier angenommen dass der Fangspiegel beim Newton die Oeffnungsfläche
    um 5% verkleinert. Die Wurzel aus 49 waere 7, der angenommene Durchmesser der
    Augenpupille in mm. Sind alles Faustformeln, etwa so wie Auflösung ist 120/Oeffnung.
    Die Magnitude ist eine logarithmierte Verhaeltniszahl. Wie beim dB kann dadurch addiert anstatt
    multipliziert werden, d.h. je nach Lichtsammelvermoegen des Teleskops werden einfach
    gegenueber dem blossen Auge eine gewisse Anzahl Magnituden addiert. Fuers Verstaendnis tust
    du dir einfacher du suchst ein paar Internetseiten auf denen Zusammenhänge hergeleitet anstatt beschrieben werden.

    Hi RazOr,


    ok, also die Lichtstaerke ist proportional der Flaeche der
    Oeffnung, die Aufloesung proportional dem Durchmesser und
    die Vergroesserung proportional der Brennweite des Teleskops
    (visuell bei gleicher Brennweite des Okulars, wobei die Austrittspupille
    der Quotient aus Oeffnung und Vergroesserung ist).
    Damit sind alle 3 Hauptaufgaben des Teleskops beschrieben, Licht sammeln,
    vergroessern und aufloesen. Die Aufloesung des Auges ist
    etwa 1' (Winkelminute), die Mindestvergroesserung um die
    Aufloesung des Teleskops auszureizen also 1'/ geteilt
    durch das Rayleigh Limit. Visuell ist es wahrnehmungsphysiologisch
    besser eine etwas staerkere Vergroesserung zu waehlen (aber nicht zu stark).

    Die Aufloesung wird mit groesser werdender Oeffnung jedoch staerker
    und oefter vom Seeing begrenzt.
    http://www.amateurastronomie.com/anfang/seeing/index.htm
    (Kannst du dir auch als Bild in Aberrator generieren: erst Additional
    dann da Turbulence einstellen)
    Je dicker die Luftschicht, desto staerker wirkt dieser Effekt.
    In Horizontnaehe also staerker als im Zenit.


    Aufloesungsmindernd kann sich auch die Dispersion der Atmosphaere
    auswirken. Besonders extrem ist das am Merkur zu beobachten.
    http://www.dosprompt.de/?Planeten:Merkur
    Am staerksten tritt die Dispersion in Horizontnaehe auf, im Zenit
    hypothetisch gar nicht.


    Gruesse,
    argus

    ..tja, vielleicht ist das alles nicht weit genug gesprungen.
    Es sind ja eigentlich auch alles nur bekannte Grundlagen, nix das
    einen vom Hocker reisst. Ausser Reflexion und Refraktion gibts ja
    noch einen Effekt der Lichtstrahlen ablenkt. Gravitation. Da es
    ja "Theorie des Telekops" heisst koennte man ja hypotethisch
    ein Gravitationslinsenteleskop bauen. Mal ein anderes Prinzip,
    ein optisches Element das im Gegensatz zu Spiegel und Linse
    nicht den Lichtstrahl sondern den Raum kruemmt. Solche Linsen
    waeren ganz ohne Farbfehler und lassen sich beiebig kombinieren.
    Da war doch was..genau, die Angst das kleine schwarzen Loecher
    in dem gigantischen Beschleuniger entstehen die dann die ganze
    Erde wegfressen. Wenn man die jetzt also dort erzeugt und
    passend anordnet koennte man theoretisch riesige Linsen bauen
    mit denen man endlich ganz weit in die Vergangenheit - bis zum
    Urknall, gucken kann. Think big.


    Gruesse,
    argus


    I think I spider.
    (..ich glaub ich spinne)

    Hi Winfried,


    lass dich nicht verwirren, deine Brennweitenbetrachtung ist richtig.


    Dass die Brennweite in Wirklichkeit keine "echte" sondern nur eine
    Aequivalenzbrennweite ist, die sich auf den Bildwinkel bezieht, lassen
    die Fotografen einfach weg.


    "Dadurch habe ich eine auf den Bildwinkel bezogene laengere
    Aqivalenzbrennweite" waere mathematisch korrekt.


    Ok, also, du fragst einen Mathematiker ob Voegel fliegen koennen und
    bekommst als Antwort "Im Allgemeinen nicht".


    Gruesse,
    argus

    @Jo
    Ja, auf die richtig fetten Sonnenflecken, wie sie mal vor
    Jahren sichtbar waren , warte ich immer noch. Aber das
    war zumindest schon mal ein fettes Fleckengrueppchen.


    Stefan
    Danke, durch die f/15 schlaegt sich der kleine Fh recht wacker.
    Eigentlich steht die Sonne bei mir auch mehr hinten an, halt
    mehr so ab und an was probieren.


    Gruesse,
    argus

    ..ok, verstehe, geht hier mehr um Soft-Skills, moeglichst
    nichts rechnen oder ableiten weil dann eh jeder
    abschaltet.


    Also ich finde die Idee mit der Klopapierrolle sehr
    anschaulich und haptisch. Besser waere vielleicht noch
    ein Konstrukt aus zwei ineinanderschiebbaren Rollen mit
    einer Skala in Grad Gesichtsfeld kalibriert. Dann siehts
    auch mehr technisch aus.



    Gruesse,
    argus


    Die Ploessls haben so etwa 50 grd Gesichtsfeld, ja.

    steht implizit zwar alles schon weiter oben aber so als
    Zusammenfassung ist deine Faustformel
    Aufloesung in Winkelsekunden = 120/d[mm] aus der
    Besselfunktion erster Art abgeleitet. Diese Funktion
    erhaelt man wiederum wenn man die Beugung an einer kreisrunden
    Oeffnung herleitet.


    In 1.22*Lamda/D steckt die erste Nullstelle der Bessel Funktion
    mit 0.61 als 2*0.61*Lambda/D. Oder du rechnest 0.61*Lambda/R,
    dann ist es sofort ersichtlich, wobei 2R=D.


    Du setzt an


    Winkelaufloesung [rad] = 1.22 * Lambda/D


    wobei Lambda die Wellenlaenge des Lichts und D
    der Durchmesser der kreisrunden Oeffnung ist.


    2*pi rad ist ein Vollwinkel, 360 grd.


    Um nun rad in Winkelsekunden umzurechnen teilt man
    durch 2* pi rad und multipliziert mit
    360 Grad*60 Minuten/Grad*60 Sekunden/Minute


    Also


    Winkelaufloesung in Winkelsekunden


    1.22 * Lambda/D * 360*60*60/(2*pi)


    Nun will man sich eine "einfachere" Merkformel draus machen,
    und setzt Lambda 500 nm (= 500e-9 m).


    1.22*500e-9m/D*360*60*60/(2*pi)


    Die Oeffnung will man nun in mm statt m einsetzen, also ist
    noch mit 1000 mm/m zu multiplizieren damit sich das Ergebnis
    mit der gewuenschten Einheit der Oeffnung, mm, wegkuerzen kann.


    1.22*500e-9 m * 1000 mm/m /D [mm] *360*60*60/(2*pi)


    ergibt 125.


    Also ist bei 500 nm die Winkelaufloesung in Winkelsekunden


    125/D [mm].


    Diese Merkformel ist soweit "vereinfacht" dass du damit
    nur noch erklaeren kannst wie die Winkelaufloesung mit
    groesser werdender Oeffnung besser wird. Scheoner waere
    es auch noch das Lambda drinnen zu lassen. Dann sieht man


    A. dass die Aufloesung
    1. von der Wellenlaenge abhaengt
    2. von der Oeffnung abhaengt
    3. mit groesser werdender Oeffnung besser wird
    4. mit kleiner werdender Wellenlaenge besser wird


    B. dass ein Beugungsscheibchen aus polychromatischen Licht
    am Rand bunt wie ein Regenbogen wird weil es fuer jede
    Wellenlaenge einen anderen Radius hat


    Gruesse,
    argus

    Hi Razor,


    0.61*Lambda/r ( also an 1. Nullstelle des Airy Scheibchens,
    bzw 1.22*Lambda/d, wobei 2r=d ) nach Rayleigh


    waeren beim Baumarktteleskop


    0.61*500e-9m/20e-3m = 0.0000153 rad


    oder


    0.0000153*360*60*60/(2*pi) = 3.1 Winkelsekunden.


    Das zweite Bild in der Simulation oben, also mit 3
    Winkelsekunden, wuerde bereits als aufgeloest gelten.


    Bei 4" Abstand waere die Beschreibung von Doppelsternbeobachtern:
    "der Abstand war so gross, dass ein Lastwagen durchpasst" :)


    Gruesse,
    argus

    Hi Razor,


    noch wach? Keine Panik, die Seminararbeit wird schon,
    wirst sehen.


    Mit der Teleskop-Aufloesung koenntest du ein paar nette
    Berechnungen und Bildchen machen (die dann nicht nach
    Deutschaufsatz aussehen).

    Hab mal ein bischen mit der Aufloesung herumgespielt, ein paar
    Screenshots von gerade eben zum Thema.




    Mit Aberrator laesst sich eine Simulation mit dem
    Baumarktteleskop machen. So saehe ein Doppelstern
    mit einem Abstand von 4,3 und 2 Winkelsekunden durch
    das Teleskop aus.



    Das Programm ist Freeware und laesst sich hier
    http://www.softpedia.com/dyn-postdownload.php?p=142120&t=4&i=1
    herunterladen.


    Wo genau ist jetzt die Aufloesungsgrenze? Die Meinungen gehen
    dabei etwas auseinander. Lass doch beim Vortrag dein "Publikum"
    entscheiden. Noch diffiziler werden die Gegebenheiten bei
    Linien anstatt Punkten.



    Gruesse,
    argus