Beiträge von Ralf

    Hallo Winfried,
    Pyrex ist Glaskeramik wurde meines Wissens nie für Schmidtplatten benutzt sondern nur für die Spiegel.
    Ältere SC´s hatten BK 7 ( zum Teil erst ab 30cm Öffnung)als Glasmaterial verwendet.


    @ Dominique
    Optische Qualität und besonders die Justage sind auch bei LZB zu erkennen.
    Bei LZB sind an Sternen noch Fehler fotografisch zu erkennen die visuell kaum stören.


    Die Qualität kann gut über die FWHM - Werte gemessen werden. Hier wird auch die Luftruhe in die Messung einbezogen, wie auch alle Störungen im Tubus. Viele Beobachter arbeiten suboptimal mit Ihren Geräten und glauben die gemessenen Werte entsprechen der tatsächlichen Luftruhe. Die Seeingangaben in meteoblue sind nicht immer zutreffend, geben aber eine Richtgröße an. Seeingwerte um 1" gibt es auch in Deutschland und die müssen auf den CCD Chip. Hier braucht es Öffnung und Qualität der Optik.
    Ich wage die Behauptung, dass ein guter Strehlwert auch bei mittlerer Luftruhe um die 2" FWHM auf die Qualität der Auflösung eingeht. Bei ausreichender Anzahl an Pixel zeigt sich das Maximum in der Mitte; schlechter Strehl wird die Sterne eher in die Breite ziehen ohne ausgeprägten Helligkeitsanstieg.


    Soweit meine Erfahrung mit veschiedenen Aufnahmeoptiken.


    Clear sky
    Ralf

    Noch ein Gedanke:
    Die Diskussion hat sich hier in Richtung Fotografie verschoben und weg vom Ursprungsthema bewegt.
    Es ist ja geplant die 10" Geräte visuell nebeneinander zu vergleichen ob die Zwillinge nachts wirklich so ungleich sind.
    Bei der visuellen Beobachtung spielt das Thema optische Qualität, Kontrast und Wahrnehmung die große Rolle.
    Hier ist die Spiegelfokussierung eine angenehme Sache, weil große Bereiche des Fokus damit schnell erreicht werden wie z.B. Binoansatz. Viele Nutzer verwenden zusätzlich einen Okularauszug zum Feinfokussieren.


    Bei der hier diskutierten fotografischen Nutzung kann das notwendige Spiel an der Spiegelführung störend sein und eine Hauptspiegelklemmung wurde entwickelt. Wenn ich den Entwicklern von Meade oder Celestron Ideen geben dürfte würde ich das f/8 Optikdesign der RCX Geräte wiederbeleben und fest in den klassischen Tubus einbauen.
    Dabei auf eine Spiegelfokussierung verzichten, den HS aber justierbar ausführen. Hinten einen ordentlichen, großen Auszug anbringen und eine bezahlbare Gerätereihe von 30cm bis 50cm Öffnung als OTA anbieten.


    Verträumte Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Hallo Gerd, Hallo notoxp,
    wegen der fotografischen Eignung der ACF und dem Begriff "Astrograf" sowie der Bildfeldkrümmung möchte ich mich zu Wort melden.


    Ich vertreibe über www.astro-theke.de sowohl Meade als auch Celestron und nutze derzeit einen 16" ACF. Einige Bilder konnte ich bisher mit 10", 12" und 14" ACF gewinnen und bekomme auch von Kunden Bilder gezeigt, die damit arbeiten.


    Die Bildfeldkrümmung ist abhängig von der Gerätegröße aber Werte dazu sind mir nicht bekannt. Das Thema Bildfeldkrümmung wird in der Werbung heraugestellt aber so dramatisch sehe ich ich die Situation nicht. Das nutzbare Feld bei 8" Geräten ist durch den Auslass, Blendrohr und Strahlengang limitiert, so das Vollformat an sich nicht sinnvoll nutzbar ist.
    Mit steigender Öffnung werden die Geäte für größere Bildformate geeigneter und dann mag auch das Thema Bildfeldebnung wichtiger werden.
    Anderseits ist beim 16" ACF der Bildradius schon so groß, dass ich bei einer Aufnahme mit STL 6303 bestenfalls 0,1" Unterschiede in der FWHM sehe.
    Hier der Link zu unserem APOD:
    http://apod.nasa.gov/apod/ap091024.html


    Geräte mit Ebnungslinse werden gerne als Astrographen bezeichnet. In der Praxis halte ich die perfekte Justage der Optik, die verkippungsfreie Anbringung der Kamera, die Fokusstabilität usw. für wichtiger.
    Bei f/10 oder mit Auszug eher f/11 ist die Lichtstärke auch nicht Astrografentypisch, aber sehr gut für hohe Auflösung kleiner Objekte zu bezahlbarem Preis.


    Sobald ein Reducer oder Linsen im Strahlengang eingebaut werden kommt es häufig zu Halos um helle Sterne - einen Tod stirbt man immer.


    Ich würde die neuen SC Varianten als interessante Optiken für visuelle und fotografische Tätigkeit sehen, die bezahlbar sind und zudem handlich und leicht.
    Die Verbesserungen wie Komakorrektur sind auch visuell deutlich zu sehen - die Sterne sind über das ganze Feld gleichmäßig und hart. Auch das Reflektionsvermögen der Spiegel ist verbessert und der Kontrast deutlich gesteigert.


    Drei Astrografen haben wir bisher gebaut und "Astrokamera" getauft. Die Gerätedaten sind 250/1400, also f/5,6 und für Vollformat korrigiert. So ein System lässt sich hier in Deutschland aber nur zum Vielfachen eines 10" ACF´s oder C11HD herstellen. In der Praxis muss völlig abgesehen vom Herstellungsaufwand eine exakte Justage aller optischer und mechanischer Elemente durchgeführt werden. Das macht Mühe, ist aber möglich während bei SC´s z.B. die Hauptspiegellage nicht vom Nutzer geändert werden kann.


    Mit meinen Zeilen möchte ich nur darauf hinweisen, dass Schnittzeichnungen, optische Berechnungen oder Messwerte keine Garantie für gute Aufnahmen sind.


    SC freundliche Grüße
    Ralf

    Hallo Wolfgang,
    richtig, ich hatte das gleiche Problem oder besser "Herausforderung". Die Fassung musste umgebaut werden und das Problem ist nun keines mehr.
    Sommer wie Winter habe ich ein rundes, knackiges Sternbild ohne Verspannung.


    Größere Objektive mit Fügetechnik müssen eben anders gefasst werden wie es bei kleineren Objektiven der Fall ist.
    Wenn man darüber nachdenkt, ist das aber nicht so überraschend.
    100mm im Vergleich zu 200mm ist nur der doppelte Durchmesser, aber viermal die Fläche und ca. 8 x die Glasmasse weil die Gläser auch dicker werden.
    Das Eigengewicht der Gläser drückt auf die Auflageflächen und da kann viel passieren.
    Diese Erfahrung mussten wir auch erst machen.


    Ich weiß auch nicht ob etwas mit dem besagten Objektiv unternommen wurde. Es würde sich sicherlich lohnen hier nachzuarbeiten.


    Viele Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Hallo Winfried und alle Mitleser,
    jetzt geht es wieder mal so richtig ab:shutup: Die "Apomenia" ist immer für heiße Diskussionen gut.


    Zwei Dinge möchte ich beitragen.
    Takahahsiauszüge sind wirklich sehr gut und brauchen nicht getauscht zu werden; höchstens um eine Mikrountersetzung ergänzt werden.
    Die Starlight-Auszüge der Serien 25xx, 30xx und 3545 sind alle mit Zahnstange gefertigt, wie Uwe schon sagte und ebenfalls sehr gut.
    Die kleine 20er Serie die Du kennst ist völlig Anders und hat wenig mit den anderen Starlightauszügen gemeinsam. Ich importiere diese Auszüge direkt aus USA und kenne diese Auszüge recht gut.


    Die Idee der Temperaturkompensierung von Markus Ludes ist im Grunde richtig.
    Beispiel: Dr. Pudenz hat für meinen Apo 200/2000 1,4mm Fokusänderung bei 10Kelvin Temperatur gerechnet. Durch die Radienänderung bei Temperänderung geht die Brennweite durch die gekrümmten Glasflächen relativ stark mit.
    Bei Abkühlung von 10Kelvin nimmt die Brennweite also um 1,4mm ab. Der Fokus bei Fotografie wäre dann schon lange dahin. Der Tubus soll sich um den gleichen Wert verkürzen, dann ist der Fokus stabil. Hier wäre also ein Tubus mit Änderung von ca. 0,1mm/m * Kelvin nicht schlecht. Ca. 30cm vom Tubus sind typischerweise Alu vom Auszug und den Übergangsstücken und entsprechend einzurechen. Alu hat eine viel niedrigere Längenänderung als nötig ist um den Fokus stabil zu halten.
    Die Brennweite ist also Temperaturabhängig und kein wirklich fester Wert bei Linsen!


    Selbst der Pentax 125/800 hat ohne Nachfokussierung mit seinem Alutubus gerne mal 0,1mm bis 0,2mm Drift in der Nacht.


    Nichts gegen Takahahsi und nichts gegen LZOS, rein von der physikalischen Seite betrachtet und daran müssen sich alle Hersteller dieser Welt richten.


    Viele Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Tag zusammen,
    wenn ich mir den Verlauf dieses Threads ansehe und die Schlussfolgerungen dazu, weiß ich in dem Fall nicht ober ich schmunzeln oder weinen soll.:mellow:


    Sobald ein paar Zahlen aus Messungen zusammengebracht sind werden daraus offenbar unverückbare Tatsachen und daraus wiederum Schlüsse gezogen.


    Ein paar Posts weiter vorne stand ja das Problem der Fassung zur Debatte. Meinem Kentnisstand nach wurde die Fassung des Apo 200/2000 auf Wunsch des Besitzers verwendet, obwohl schon absehbar war, dass die verwendete Dreipunktauflage zu Problemen führen kann.
    Mit anderer Fassungstechnologie zu ungefähr 5% der Kosten des Objektivs wird daraus ein Gerät mit mind. 95% Strehl. Da ich die Fassungen eigenhändig umgebaut habe und mein baugleiches Objektiv seit einigen Jahren spannungsfrei und genial abbildet, weiß ich um was es geht.


    Mit Geld Alleine hat die Entwicklung von Fassungen, dem Einbau der Optik und Stehlwert relativ wenig zu tun. Die angesprochene Edelstahlfassung war bestimmt teurer als meine Alufassung:smartass:


    Viele Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Frohe Weihnachten Wolfgang und alle Forenleser,
    um für die Mitleser den Zusammenhang Deines jüngsten Beitrags herzustellen, möchte ich die Fragestellung angeben.
    Das Thema hat nicht so sehr mit den SC´s zu tun, die in dem Thread diskutiert werden, sondern ist eher eine Beugungstheoretische Frage.


    Der erste dicke Beugungsring ist in Wolfgangs Photografien bei guter Optik leicht zu sehen, ebenso in der 3-D Darstellung die folgenden äußeren Beugungsringe.
    Nachts zeigt sich dieser dicke Beugungsring bei guter Luft ebenso, die schwächeren äußereren Ringe fließen in der Regel zu einem Halo zusammen, das als Aufhellung zu sehen ist.


    Ich habe in einem Gespräch aufgeschnappt, dass dieser dicke Beugungsring, der als erster Beugungsring angesehen wird im Grunde gar nicht der erste Beugungsring ist sondern etwa der Dritte. In der Diskussion nahm ich auf, dass der theoretisch erste/zweite Beugungsring so Nahe am Kernbild bzw. darin eingebunden wäre, dass diese praktisch nicht sichtbar sind.
    Die Fragestellung bewegt sich in der theoretischen Physik, weniger in der Praxis. Ich bin hier sehr unsicher und habe die Frage Wolfgang gestellt.


    Weinachtliche Grüße
    Ralf

    Hallo Wolfgang,
    die Beiträge der Beobachter runden Deine Messergebnisse ab und stellen einen Zusammenhang von Messung und Praxis her.
    Der Praktiker wiederum kann anhand Deiner Prüfbilder sehen, was tatsächlich bei einer Messung herauskommen kann und auch was nicht tollerierbar ist.


    Wobei es nicht die geprüften Geräte sind, von denen hier Rückmeldungen kamen und deswegen der Zusammenhang auch nicht belastbar ist.
    Noch eine weitere Erfahrung halte ich für wichtig im Zusammenhang Deiner Messergebnisse:
    Zitiat:


    Oft steckt auch eine falsche Erwartung hinter dem Kauf solcher Systeme: Während viele der beieindruckenden Himmels- und Planetenaufnahmen
    genaugenommen im Computer generiert werden, und für die Fotografie die SC-Systeme selbst bei schlechter opt. Qualität noch beachtliche Ergebnisse
    erzeugen, sollte man nur im allergünstigsten Fall solche Systeme für die visuelle Beobachtung benutzen. Da wären Maksutovs die eindeutig bessere
    Wahl.


    Die Maksutovs sind ab 8" Öffnung (russische Geräte) derzeit sehr teuer und wenn Öffnungen von 12" oder 16" angedacht sind, fast unerschwinglich und zudem sehr schwer.
    Das Gewicht und auch die Verformung des Fangspiegels während der Abkühlung machen den Makustovs zu schaffen. Ein klasse Zeiss Meniscas auf der Prüfbank bringt in der nächtlichen Wirklichkeit entweder erst nach Stunden oder praktisch nie die Leistung die in Ihm steckt. Ich kenne die Abbildung von der optischen Bank und auch von 2jähriger Beobachtung damit. Die praktische Erfahrung war ernüchternd, obwohl die Optik wirklich gut war.
    Wenn keine Lüfter und wenig Zeit zum Auskühlen zur Verfügung stehen, kann auch ein sehr guter MAK-Cassegrain in der Nacht schlechter sein als ein schlechteres SC.:stupid:


    Viele Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Lieber Wolfgang, liebe Beobachter,
    die umfassende Darstellung von guten und grottigen Beispielen verschiedener Cassegrainvariante ins sehr anschaulich.
    Von meiner Beobachtungspraxis her und komme ich zu einem anderen Schluss als Wolfgang.
    Ursprünglich war ich auch kein Anhänger dieser Teleskopgattung, was sich heute für mich zur Sympathie zu den Geräten entwickelt hat.
    Großen Anteil hat der gestiegene Kontrast durch bessere Spiegelbeschichtungen und auch die komafreie Abbildung moderner SC Typen.


    Von meiner Händlertätigkeit kann ich sagen, dass ich in 6 Jahren nicht einen Kunden hatte, der mit optischen Qualität der Geräte nicht zufrieden war. Das muss kein absoluter Maßstab sein, aber zeigt doch dass der Anspruch an die Geräte erfüllt wird.
    Höchst anspruchsvolle Kunden, die es sich leisten können, werden zu anderen Geräten tendieren, aber das ist die Minderheit.


    Einen 12" ACF zu 2000,--€ wie Wolfgang schreibt, kann ich leider nicht anbieten. Trotzdem sind SC´s vergleichsweise erschwinglich. Die Tuben sind leicht gebaut und begnügen sich mit weniger Montierung als lang bauende Varianten.
    Der 10"/11" hat sich als größte transportable Optik bewiesen. Mit dieser Öffnung konnte ich erstaunliche DeepSky Beobachtungen machen und auch an Planeten befriedigende Eindrücke gewinnen. Größere Modelle sind stationär sinnvoller aufzustellen oder aber von 2 Personen zu bewegen.
    14" SC stehen in vielen Sternwarten und waren lange Zeit eine Obergrenze von Preis und Verfügbarkeit. Heute natürlich nicht mehr der Maßstab, aber immerhin mit max. 16" recht eindrucksvoll und zudem sehr leichte Tuben.


    Mit visueller Beobachtung kann nicht nur Planetenbeobachtung, Doppelsterne und die Bewunderung der Beugungserscheinung an Sternen gemeint sein.


    Visuelle Beobachtung bedeutet für mich auch bequemes Einblicken von "Hinten" und genügend Öffnung um Kugelsternhaufen auflösen zu können, Farben an PN erkennen oder Form und teils Spiralarme an Galaxien erkennen. Das leisten die Geräte sehr ordentlich.


    In den meist kleinen Privatsternwarten passt ein 14" SC mit kleinem Refraktor ganz passabel hinein, ein 14" Newton setzt vom Platz und Montierungsanspruch schnell Grenzen.
    Wegen Platz, Einblick und Preis ist ein SC oft die einzig mögliche Wahl.


    Ich beobachte mit einem klasse 16" ACF und habe schon viele begeisterte Beobachter durchsehen lassen. Auch wenn der SC nicht die bestmögliche Abbildung an Planeten liefern kann, so machen die Beobachtung derselben in dieser Disziplin durchaus Spaß. Das Seeing muss allerdings schon gut sein um das Gerät nutzen zu können.


    Auch bei Deep Sky braucht es gutes Seeing besonders mit Öffnungen ab12“ um vollen Genuss zu erreichen.
    Bei 100x bis140x am 16“ bleiben die Sterne nadelfein, fast wie in einem Refraktor, was bei den Sternhaufen zu Gute kommt.
    Kugelsternhaufen wie M 13, 15 oder M92 sind damit wunderbar aufgelöst und auch bei 300x sind die schwachen Sterne schlicht scharf.


    Meine beste Jupiterbeobachtung überhaupt hatte ich mit einem 16“ ACF im SaharaSky Hotel im Nov. 2010.


    SC freundliche Grüße
    Ralf

    Hallo Wolfgang,
    ein beeindruckendes Testergebnis!
    Mich würden Erfahrungen vom Besitzer interessieren, ob Er diese Leistung auch am realen Himmel abrufen konnte.
    Bei den Zeiss Meniscas hatte ich die Erfahrung gemacht, das diese Geräte sehr lange zum Austemperieren brauchen ( 2-3Stunden) und bei Abkühlung in der Nacht eigentlich nie zur Ruhe kommen.
    Im direkten Vergleich hatte an Planeten der 130er Apo immer die Nase vorne.


    Der Alter hat nun Lüfter eingebaut und womöglich auch andere Linsendicken, die die Anpassung begünstigen. Vielleicht kann hier ein Nutzer des Alter M809 seine Erfahrung mitteilen.


    Viele Grüße
    Ralf

    Diese Diskussion haben viele Leser mitverfolgt,
    vermutlich auch vorherige Diskussionen mit der Beteiligung von Gerd, um mal einen Namen zu nennen.


    Gerade durch die unterschiedlichen Sichtweisen und auch der gelieferten mathematischen Darlegung konnte ich viel dazulernen und (Halb)Wissen verbessern.
    Es wäre Schade, wenn dieser Fruchtbringende Teil zensiert oder unterbunden werden würde.:unsure:


    Anderseits hat sich der Tonfall bzw. die Herabwürdigung des Mitstreiters recht einseitig verschoben. Ein bischchen Sticheln ist o.k., aber unter dem Motto: Ich bin schlau und Du bist doof, geht es auch nicht.
    Mit dem Schreibstil ist "Recht haben" und "Recht bekommen" eine unmögliche Forderung.:smartass:
    Es gibt viele Sorten von Kompetenzen, nur in Einer gut zu sein macht einsam.


    Viele Grüße
    Ralf


    www.astro-theke.de

    Hallo Christoph,
    natürlich war das mit dem Bestellen der Zeitung nicht ernst gemeint.


    Der verlinkte Test dort war natürlich keiner und hierzulande würde sich keiner trauen den Artikel als Test anzubieten.


    Mir ging es darum zu hinterfragen, welch unterschiedliche Ansprüche an einen Test gestellt werden und auch welche Qualitätsansprüche zum Preis gestellt werden.


    Beim Autokauf gibt es Fahrer, die setzen sich in einen Wagen und fahren Probe.
    Andere holen Prospekte und erst nach gründlichem Studium derselben kann sich eine Liebe zu dem Fahrzeug entwickeln. Der PS-Prüfstand wird übrigens selten in Anspruch genommen.
    Beim Autorennen zeigt sich dann, wer die Nase vorne hat.


    Ich denke mein schriftstellerisches Geschick reicht nicht aus uns ein wenig in Frage zu stellen, ohne dabei den Test dort bejubeln zu wollen.


    Viele Grüße
    Ralf

    An den Blausaum-Club,
    dem ich noch einen sichtbaren Gelbsaum hinzufügen möchte.


    Ich hatte einen guten 120/600, der leicht zu montieren war und nun einen Bresser 152/750 Vierlinser FH, der auf einer Vixen SXD ordentlich zu montieren ist.


    Der große FH zeigte Anfangs das was ich von einem Richfielder erwartet hatte. Vergrößerungsmäßig am Mond und Sternen war bei 120x absolut Schluss und wie hier oft geschrieben wurde ist das Gerät dafür nicht ausgelegt. In der Regel wurde mit 25x beoachtet.
    Einen 150er Refraktor für den Preis eines Ethos Okulars ist für meine Wertebetrachtung der FH klar im Vorteil. Ich lernte aber sehr schnell, dass der schnelle FH mit 2" Okularen nur dann Spaß macht, wenn diese auch f/5 sauber wiedergeben können.
    Das schaffte an dem Gerät nur das 31mm Nagler, so dass der Spaß in Summe auch wieder Geld kostet.


    Jedenfalls war ich nicht unzufrieden mit dem Teil und für den Rich-Field Zweck, auch mit O-III eine nette Sache.
    Bis dann eines Tages das senkrechte hingestellte Gerät von mir umgestoßen wurde und mit einem Knall und etwas Lackschaden darniederlag:shutup:
    Beim nächsten Durchsehen zeigte sich das Teil nun völlig unbrauchbar, schreckliche Abbildung.
    Heute sage ich, das Beste was passieren konnte. Das Gerät stellte ich eigentlich schon gedanklich abgeschrieben meinem Freund und Optikmeister vor.
    Auf der Bank zeigten sich die Linsen dejustiert und verschoben, aber schon in dem Zustand erkannte mein Optiker dass die sphärische Korrektur womöglich nicht schlecht sei, nur die Justage wiederhergestellt werden muss.
    Im Grunde ist die vordere Optik ein f/8 FH, der auch Einzeln genutzt werden könnte.
    Nach der Justage und Optimierung in der Fassung hatte die vordere Linse eine wirkliche gute Korrektur.:) Die hinteren zwei Linsen machten allerdings das Ergebnis zunichte:mad2:
    Soll ich nun einen F/8 daraus bauen, dachte ich mir.:huh: Andere Korrektoren brachten kein brauchbares Ergebnis, so das die Entscheidung aufgeschoben wurde.
    Da hat sich mein Freund erbarmt und die hintern Linsen überarbeitet, neu poliert und vergütet.
    Die mechanischen Klimmzüge erspare ich euch, jedenfalls am Ende war das Bild am K-Stern sehr, sehr ordentlich.


    Und die ersten Beoachtungen haben mich glatt erstaunt. 150x kein Problem, Epsilon Lyra mit Leichtigkeit getrennt. Ich hatte sogar einen knackigen Saturn damit zu sehen bekommen:1eye: Der ist auf Farbe bei weitem nicht so empfindlich wie Jupiter.
    Es ist natürlich kein Planetengerät und die Erwartungen will ich auch nicht wecken.
    Die schwachen Sterne wie Nadelpunkte, hellere Sterne mit Beugungsring, der natürlich kräftiger erscheint wie bei den Apo´s. Da macht es fast schon Spaß die Vega mit blauem Saum zu sehen, der gehört dazu.


    Am Tage auf den Betonmast die Steinchen und das Moos angesehen, die sich kontrastreich durch den schrägen Sonneneinfall zeigten. Das Bild durchweg mit Tönung versehen und der obligatorische Farbsaum ist deutlich sichtbar, aber dennoch war das Bild viel knackiger als im VC200 im direkten Vergleich.


    F/5 Geräte verlangen viel Sorgfalt und Aufwand in der Herstellung und Justage, der aber in der Regel nicht getrieben wird und die Mechanik an sich ist dafür auch gar nicht ausgelegt.
    Der getunte FH erreicht aber nicht vermutetes Potential bei Sternhaufen oder Doppelsternen, ja sogar in der Bildästhetik.:cool:


    Schaut mal durch, wenn wieder ein fränkisches Teleskoptreffen ansteht.


    Viele Grüße
    Ralf

    Hallo Zusammen,
    ich hatte früher eine Zeit lang "Sky and telescope" gelesen und da gab es viele solcher Berichte.
    Offen gesagt hatte ich damals solche Berichte mit Begeisterung gelesen, es war auch die Begeisterung und Beobachtungsfreude, die aus den amerikanischen Berichten zu lesen und zu spüren war, die ich bei uns Deutschen manchmal misse.


    Vor über 20Jahren konnte ich Erfahrungen mit verschiedenen Astro-Physics Apo´s gewinnen.
    Nach heutigen Maßstäben waren das auch keine Apo´s, damals aber eine Sensation.
    Es gab noch keine Prüfprotokolle mit harten Fakten, sondern das Gesehene stand im Vordergrund. Auch die Phantasie war damals wichtig, "Was könnte ich Alles mit einer 5" oder 6" Linse sehen". Ein Traum, der kaum bezahlbar war und mit Abstrichen war 1990 meine erste Optik ein AP 120/1000 ED "Apo".
    Ich weiß noch heute, wie lange ich mit den 4700,--DM gekämpft hatte bis ich schließlich bestellt hatte.
    Auch der AP ED war nicht perfekt gefertigt und wurde hierzulande justiert und die Linsen gereinigt. Erst mit 2Jahren Beobachtungserfahrung erkannte ich den Unterschied von einem Voll-Apo zu diesem "Halb-Apo", der mir wunderbare Beobachtungen schenkte.


    20Jahre später habe ich durch 5 Meade ED´s geblickt und Alle waren gut, zeigten keine Dejustage bzw. Zentrierung, saubere Beugungsringe und in der Tat ist Farbe am Mond schwer zu erkennen. Mir ist klar, dass der Vollapo die Grautöne am Mond fein definieren kann, aber der Beobachter bekommt viel für das Geld.
    In absoluten Zahlen zahlt der Käufer weniger als vor 20 Jahren und unter Berücksichtigung der Inflation ca. 1/3 von damals für mindestens die gleiche Leistung.:1eye:


    Ich mache mir Gedanken über die Deutsche Mentalität und wie sich an Begrifflichkeiten wie "Apo" hochgezogen wird.
    Wenn dann im Testbericht der selbstverständlich vorhandene Farbfehler zu Tage tritt sind viele sehr Glücklich darüber. Die Nutzer evtl. traurig, weil Sie sich nicht trauen von Ihren Beobachtungen zu berichten oder das Gefühl haben nun ein schlechtes Gerät zu haben, das bisher immer tolle Beobachtungen ermöglicht hat.:huh:


    Ich habe nichts gegen Tests und nutze auch deren Möglichkeiten. Vielleicht liegt es an unseren Wetterverhältnissen, dass wir Deutschen uns hier den Foren manchmal über Kleinigkeiten so in Wolle kriegen.:sad:


    Was mir bei den Polystrehl, Kurvendeutereien und 0Komma%Abberationsdiskussion manchmal völlig abgeht ist der Bezug zur Beobachtung.


    Mit Genuß würde ich Bereichte lesen, wo ein ordentlicher Chinaapo neben einem Hochpreispo gleicher Größe steht und Jupiterzeichnungen oder Doppelsternbeobachtungen durchgeführt werden und was tatsächlich der Beobachtungsgewinn am realen Himmel ist.


    Um das Lesen zu können, muss ich vielleicht doch wieder sky and telescope bestellen...


    Nachdenkliche Grüße
    Ralf

    Hallo Peter,
    ups, überraschend für mich. Ein TEC 140 mit Flattener liefert gerade photografisch bemerkenwert große und scharfe Bilder. Die Farbreinheit ist beim 140er gut, wenn auch nicht ein "Superapo".
    Verwendest Du den Flattener und wenn ja mit dem vorgeschriebenen Abstand zum Chip?
    Sollte die Schärfe schlecht sein, würde ich Dir empfehlen das Gerät untersuchen zu lassen und auch visuell zu prüfen.
    Oder sind es Restfarbfehler die Dich stören?
    Hier spielt auch noch die Kamera und evtl. Filter eine Rolle, weil ich auch bei Spiegelsystemen Farberscheinungen feststellen kann, die nicht alleine auf die Optik bezogen werden können.


    Z.B. Dirk Bauzmann und Rolf Geißinger haben mit dem TEC 140 tolle Aufnahmen gezeigt. Hier wäre es auch eine Idee mit den Beiden in Kontakt zu treten und nachzufragen.


    Viele Grüße
    Ralf

    Hallo Christoph,
    zunächst geht es bei Photografie um Flächenhelligkeit, was sich schlicht mit der Blende ausdrückt, also unabhängig von der Öffnung ist.
    Größere Öffnung bringt auf Aufnahmen mehr Sternengrenzgröße, aber bei Nebel zählt Öffnungsverhältnis. Tatsächlich kommt bei Refraktoren und gleichem Öffnungsverhältnis in der Regel sogar auf dem Chip mehr Licht an,
    weil ohne Obstruktion und aufgrund von hohem Lichtdurchlass der Linsen.
    Zum Rand hin kann ein Apo aber auch stark Vignettieren, mit und ohne enger Beblendung!:beta:
    Bei den Ansprüchen an Nachführgenauigkeit tut sich die Montierung mit kurzen Brennweiten Apoüblich leicht; zudem ist besonders bei kleinen Linsenoptiken die Ausleuchtung und Streulichtfreiheit leichter zu verwirklichen wie in Spiegelsystemen.


    Aber Qualität und photografische Eignung hat mit dem kleinen Aufdruck "Apo" eigentlich nichts zu tun. Oder genausoviel wie ein Schmetterling mit Namen " Zitronenfalter" tatsächlich Zitronen faltet.


    Hier mal ein Bild von einem teuren Apo, dessen Marke ich nicht nenne.
    Das Bild entstand in einem Prüfraum im Fokus. Die Farbreinheit ist wirklich gut. Möchte jemand für viel Geld so einen Apo kaufen, tatsächlich Farbrein:


    Vermutlich nicht, obwohl die Farbreinheit prima ist.
    Ich kenne keine Vorschrift, wo mit dem Aufdruck "Apo" festgelegt wird dass hohe optische Qualität verbaut ist.


    Selbst wenn die Opitk im Prüfraum und visuell sehr gut ist, so kann Sie photografisch unbrauchbar sein. Im Regelfall wird auf der Achse geprüft, bei Photografie geht es Abbildung im Feld.
    Bildfeldkrümmung, Astigmatismus und Koma muss über ein großes Feld korrigiert sein; der Auszug muss eine schwere Kamera sehr genau fokussieren können; die Beblendung sollte auf das Feld optimiert sein,
    Abstandsplättchen oder sonstige Teile dürfen nicht im Strahlengang stehen - sonst entstehen häßliche Artefakte um helle Sterne,;
    die Fokusslage sollte sich mit Temperaturänderung nicht zu stark änderen usw.


    Wie kann man diese Eigenschaften selbstverständlich auf vorwiegend chinesische Refraktor übertragen, wo irgendwo in Fernost losgelöst von unserem Wunschdenken oder Wertevorstellung in einer Fabrik mit einem Laser per Tastendruck die Buchstaben " Apo " aufgebrannt werden.
    Obige Eigenschaften kann man nicht mal voraussetzen, wenn man viel Geld für einen Refraktor außerhalb von China bestellt.


    Ein fotografischer Apo-Refraktor sollte schon vom Design dafür ausgelegt sein und das muss nicht zugleich auch bei visueller Beobachtung passen.
    Ein sehr guter visueller Refraktor kann nachträglich durch Zusatzlinsen in vielen Fällen auch zu einem guten Photorefraktor werden, muss aber nicht zwingend funktionieren.


    Häufig gilt, je länger die Brennweite umso leichter ist visuelle und fotografische Leistung zusammenzubringen.


    Ich wundere mich immer wieder, was das Zauberwort " Apo" auslöst. Bei meinen selbstgebauten Apo´s steht auch das drauf, was ich dem "Laserbeschrifter" vorgelegt habe. ( ist allergings auch drinnen :1eye:)


    Viele Grüße
    Ralf

    Hallo Peter,
    . Damit kannst Du dann mit kürzeren Belichtungszeiten das gleiche abbilden wie mit dem APO. Kürzere Belichtungszeit heißt dann aber auch weniger Nachführfehler. Daher gewinnt das RC vor allem wegen der Öffnung. Der Farblängsfehler hat damit nichts zu tun. Und auch für den Fall dass ich mich unbeliebt mache, ein 5 Zoll-APO kostet nunmal so viel wie ein 12 Zoll RC oder SC. S


    Grüße


    Christoph


    Hallo Christoph,
    meinst Du wirklich dass Dir Öffnung bei gleicher Lichtstärke kürzere Belichtungszeit bringt?:huh: Vielleicht ein Tippfehler im Eifer:happy:


    Aus der Praxis heraus kann ich sagen, dass ein photografisch konzipierter Apo ein sehr angenehmes und Leistungsfähiges Gerät ist.
    Ein RC ist jedenfalls kein"Plug und Play" Gerät, sonder eher eine Optik für Spezialisten.


    Und wenn wir schon ungleiche Öffnungen und Brennweiten vergleichen, so ist für mich jedenfalls klar, dass ein großer Apo einem RC gleicher Öffnung weit überlegen ist. Schaut mal z.B. Dietmar Hagers Aufnahmen mit seinem 9" Apo an !:1eye:


    An sich ist mir Apo bei Photografie zwar wichtig, aber die Feldabbildung, Justagestabilität und Kontrast sind ebenso wichtig.
    Im hohen Qualitätsbereich braucht es mind. 4Linsen, manchmal auch mehr um die Zielsetzung zu erreichen.
    Z.B. TEC gibt Angaben zu der Feldabbildung seiner Ebnungslinse in ym Sterndurchmesser.


    Der Aufdruck Apo wir zwar oft missbraucht, aber die photografische Eignung kann nicht dem Begriff überantwortet werden.:shutup:


    Im Übrigen bringt z.B. ein Pentax 75 ( 2+1Linsen), der nicht als Vollapo durchgeht, hervorragende photografische Leistung.


    Macht Euch wegen der Farbe nicht so viele Gedanken. Bei Photografie gibt es schlimmere Fehler.


    Viele Grüße
    Ralf

    Ich nochmal,
    mir ist eingefallen, ich hab von den Teilen 3 Stück gebaut.
    Den Letzten will ich nicht vorenthalten, weil hier ein 160mm Planspiegel eingebaut wurde und damit als Monsterzenitspiegel mit nachfolgendem Auszug glatt einen halben Meter Lichtweg gespart hat. Der Ansatz ist ist über ein 210mm Kegelrollenlager mit Schwalbenklemmung drehbar.
    Somit ging das Teil in eine 3m Baader Kuppel:1eye:
    Nochmal möchte ich mir die Arbeit nicht antun, aber ich bin froh darüber das Projekt mit Erfolg abgeschlossen zu haben.


    Viele Grüße
    Ralf

    Hallo Waidag,
    Du hast schon recht, weil es gab oder gibt keine Zeiss APQ´s 200.
    APQ ist ein Zeiss Name und sollte nur von Zeiss verwendet werden.
    Anderseits ist das Patent ja abgelaufen und jeder der kann, darf so eine Optik bauen.:whistling
    Es handelt sich wie gesagt um einen Selbstbau, die Mechanik und Fassung stammt von mir. Deswegen steht auch APO 200/2000 drauf und nicht APQ.
    Dank Dr. Pudenz Rechnung ist das Innenleben aber entsprechend.
    Auch hier hat es verschiedene Techniken und Glassorten gegeben die zugunsten von einfachen aber guten Partnergläser zum Fluorit ausgewählt wurden und damit f/10. Mit teuren Gläsern wäre auch f/8 möglich gewesen.


    Im Anhang drei Bilder vom derzeitigen Aufbau.
    Viele Grüße
    Ralf