Beiträge von Skylux

    Hallo Hannes,


    die normalen Binos in 1,25" haben heutzutage 23mm freien Durchlass. Du kannst die Feldblende also nicht nennenswert darüber ansetzen. Ich habe das Antares W70 in 25mm und es vignettiert deutlich mit seinen 28mm Feldblende - also habe ich mir dazu kein zweites Exemplar bestellt. Ich nutze als Bino-Okulare die Antares Plössl in 25mm. Diese haben gute 21mm Flendblende, womit ich zusammen mit 1,6fach GWK am 152/900 auf 0,83° wGF komme. Das ist jetzt keine Weitfeldbeobachtung, aber für Mond, Sonne und Planeten reicht es aus. Die Plössl haben natürlich auch keine 65° sGF, sondern liegen bei 45°. Ich hatte aber mal die Weitwinkelokulare von TS mit ca. 65° sGF (TS SWM) in 9mm und 6mm. Das 20mm davon soll nur 62° sGF haben und dürfte damit auf 24mm Feldblende kommen - was das sinnvolle Maximum sein dürfte am Bino.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Hans-Ulrich,


    herrliche Bilder sind das. Die oberen beiden muten regelrecht märchenhaft an. Sieht aus, als wenn du oben etwas in den Telebereich gegangen bist, das dritte Bild im mittleren Weitwinkel aufgenommen hast und die letzten dann wieder richtig rangezoomt hast. Die abgesenkte Tiefenschärfe in den ersten Beiden "Wildpferdaufnahmen" wirkt auch toll.


    Fotografische Grüße
    Alko

    Hallo Leute,


    es ist schon eine Weile her, denn es war letztes Jahr im Frühling. Ich war zu Besuch in meiner Heimatstadt und das Hobby Fotografie hatte mich gerade vollends erfasst. So begab ich mich auch gerne mit Stativ und Kamera abends auf Fototour. Nun liegt Sternberg ziemlich mitten in der Mecklenburger Seenplatte und so gibt es dort auch einen See (genau genommen sogar zwei). Ich war den Abend am Sternberger See und wie der Zufall es so wollte, herrschte an diesem Abend Windstille und das Wasser war spiegelglatt. Wie es ein noch größerer Zufall wollte, schmiss keiner der Jugendlichen (der Lichtfleck hinten rechts) auch nur einen einzigen Stein in's Wasser und so hatte ich einen schönen Spiegel für das astronomische Trio aus Mond, Jupiter und Venus, welches sich sogar noch durch leichte Bewölkung hindurch oder mehr dazwischen zeigte. Es sollte zwar vorrangig gar kein astronomisches Foto werden, aber als Motiv für den schon leicht nächtlichen Strandanblick machten sich die drei kosmischen Vertreter ideal. Ich habe dann, wie gewohnt, 30 Sekunden bei entsprechender Blende belichtet und hier ist das Ergebnis.



    Fotografische Grüße
    Alko

    "Nachtrag: Heute ist es bewölkt und manchmal regnet es, aber ich hab trotzdem mal mit dem Teleskop die Solaranlage eines etwa 30m entfernten Hauses angepeilt. Auskühlzeit war etwa eine Stunde. Mit dem 4mm Kellner + 2x Barlow konnte ich die Beschriftung der Sechskantschrauben erkennen, zumindest teilweise. Das ergibt einer Vergrößerung von 375x...Zwar etwas bunt aber trotzdem: Wow!"


    Na also, geht doch. Viel Erfolg noch bei der Optimierung. In so einen Newton kniet man sich eben Stück für Stück hinein - ich hab da auch gerade eine neue Herausforderung vor mir und es wird noch ein paar Wochen dauern, bis alles so passt, wie ich es mir wünsche.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Hans-Ulrich, hallo Wolfgang,


    hatte mir fast schon gedacht, dass eine Komplettlösung nicht gehen wird. Dann werde ich mich wohl vorerst für eins der beiden Systeme (Spiegel oder Linse) entscheiden müssen. Das wird nicht ganz leicht, haben doch beide Systeme so ihre ganz eigenen Vorzüge. Wahrscheinlich werde ich dem Refraktor den Vorzug geben, da er die kürzere Brennweite hat und somit das größere Gesichtsfeld bietet. Der Nachteil ist dann der Farbfehler, den ich schon bei einer Aufnahme ohne jegliche Filter feststellen durfte - was mir auch vorher schon klar war. Da sieht es dann so aus, dass sowohl Grün als auch Rot gleichgut erscheinen, aber Blau extrem weich erscheint. Ein IR-UV-Cut wird also nicht reichen. Besser schaue ich da wohl nach einem der drei Blaureduzierungsfilter. In 1,25" habe ich da bereits den Fringe-Killer, der mir ganz gut gefällt, aber in 2" eben noch garnichts.


    Was die Bildfeldgröße bei der 2fach Barlow betrifft, so würde ein Halbmond beim 200/1200 Newton noch gerade so bei Hochformat draufpassen. Was auch reichen würde, da ich dann eben ein Mosaik aus zwei Bildern erstellen würde - aber schöner wäre es schon mit nur einer Aufnahme.


    Wie ihr merkt, schwirren mir da schon ein paar Anwendungsgedanken durch den Kopf und das macht die Entscheidung nicht gerade leichter. Vorerst aber vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Hans-Ulrich,


    dass ich daran noch nicht gedacht habe... Na klar, jetzt kommt langsam die Coma durch bei dem Winkel. Hierzu habe eine Frage. Kann ich als Kombilösung für Refraktor und Newton auch einen sogenannten Flattener nehmen, oder muss ich doppelt investieren und beiden jeweils die spezielle Brille verpassen? In meiner Signatur stehen meine derzeitigen drei Geräte. Ginge dafür eine Gesamtlösung?


    Noch eine Zusatzfrage. Ich habe vor, mir eine 2fach-Barlow zu holen, um die Vollauflösung bei der DSLR auch hinzubekommen. Dabei würde sich doch der optische Winkel halbieren. Würde das das Comaproblem nicht auch schon "lösen"?


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Detlev,


    ich weiß jetzt nicht genau, wie du deine spezielle Spiegelklemmung realisiert hast, aber es könnte durchaus ein Verspannungseffekt nach dem Herunterkühlen auftreten. Die Frage dabei ist, welches Material den größeren Temperaturausdehnungskoeffizienten hat - der Spiegelträger oder die Schrauben der Klemme. Wenn es die Schrauben sind, dann biegt die Klemme deinen Spiegel nach hinten mit abnehmender Temperatur. Lass dem Spegel einfach minimal Luft in alle Richtungen. Der verkippt schon nicht, da er ja immer etwas nach oben ausgerichtet ist.


    Ja, bei der Kollimation mit Laser oder Photodose gibt es Befürworter und Gegner beider Methoden. Ich halte viel von einer Kombination aus beidem. Die Photodose taugt gut zur Zentrierung und der Laser richtet dann prima die beiden Spiegel aus. Du hast natürlich Recht, eine "Beule" darf der Spiegel in der Mitte nicht haben, sonst geht es erst recht in die Hose. Es gibt zur Maximierung der Genauigkeit die sogenannte "Barlowed Laser methode", bei der der Laser in eine Barlow gesteckt wird, um dann aufgeweitet auf den HS zu treffen und damit eine größere Fläche zu nutzen. Ich habe das mal ausprobiert (mit einer sehr guten Barlow). Vielleicht war ich zu ungeschickt, aber nach der Kollimation mit Laser sah das Bild schlecht aus und die Probe ohne Barlow ergab, dass der Laser mit Barlow ganz woanders hinschaute. Entweder war die Barlow nicht supergenau auf die optische Achse ausgerichtet oder die Klemmung des Lasers machte den unterschied. Wie man's auch anstellt, je mehr Elemente man einbezieht, desto mehr Fehlerquellen bringt man in's Spiel.


    Frohen Pfingstmontag
    Alko

    Hallo Joshua,


    nimm dir ein einfaches Okular mit nicht allzu viel scheinbarem Bildwinkel (Plössl, Kellner, Ortho) und such dir dort die Feldblende (das ist die eingeschraubte Blende in der Steckhülse des Okulars). Stell scharf auf ein astronomisches Objekt oder irgendwas, was mindestens mehrere Kilometer entfernt liegt. Zieh das Okular raus. Ermittle den Abstand von Anschlagkante zu Feldblende. Schau dir jetzt die Position deines OAZ an und addiere bzw. subtraiere (je nachdem, wo die Feldblende zu liegen kam) den ermittelten Wert zu deiner OAZ-Anschlagskante. Genau dort liegt deine Brennebene.


    Ich habe eben mal bei meinem 25mm Antares Plössl nachgeschaut, dort liet es ziemlich genau auf Höhe der Anschlagskante des Okulars. Beim 16,8mm Ortho kommt es ähnlich zu liegen.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Detlev,


    hört sich (fast) alles gut an, was du da schreibst. Die Pads würde ich aber wieder austauschen und es muss immer ein leichtes Wackeln des HS entstehen, wenn du mit dem Finger hinten gegendrückst. Der HS darf nicht (und wenn auch noch so drucklos) bündig an den Pads liegen. Als Hilfestellung legt man sich ein Stück Papier zwischen Spiegel und Pad. Das Papier muss nach der Montage reibungslos rauszuziehen sein.


    Eine Frage zur Kollimation habe ich noch an dich. Nimmst du nur die "Photodose" bzw. das Koncenter? Ich hatte anfangs nur mit dieser Methode die grauenvollsten Ergebnisse. Ein dann bestellter Laser zeigte eine deutliche Fehllage, obwohl die Fotodose "Kollimation" anzeigte. Seitdem nehme ich eine Kombination aus beidem und fahre damit sehr gut. Die Zentrallage des FS macht man mit dem Koncenter und dann ist der Laser dran. Bitte dabei nicht die linke oder rechte Madenschraube der FS-Halterung benutzen. Der Laserpunkt wird lediglich durch Drehen des FS auf seiner Längsachse zentral über die HS-Markierung gebracht. Man nutzt zur "Lösung" bzw. Fixierung des FS dann nur die obere zentrale Madenschraube der FS-Halterung. So bleibt dein FS immer schön "Links-Rechts-stabil" in seiner Lage und du verdrehst während der Kollimation auch nicht die korrekte "Vorwärtsneigung" des FS. Letzteres ist wichtig, damit der FS nicht schräg hoch in den OAZ guckt.


    Viel Erfolg
    Alko

    Hallo Leute,


    Vorgestern Abend habe ich nochmals auf den Mond gehalten und dabei die DSLR am "neuen" Newton angetestet. Ich muss sagen, es ist etwas gewöhnungsbedürftig mit DSLR am Teleskop zu arbeiten. Das Fotografieren ist zwar schneller erledigt bei solch großen Objekten, aber ich habe auch schon ein paar Nachteile bemerkt gegenüber den kleine Chips der typischen Planetenkameras, von denen ich zwei habe.


    1. Man nimmt nun leider eine Unschärfe am Bildrand wahr, da der aufgenommene Bildwinkel deutlich größer ist und somit die Krümmung der Schärfeebene wirksam wird :(
    2. Ich finde leider noch kein Programm, mit dem ich die Fotos stacken kann, da anscheinend der Arbeitspeicher für 6000*4000 Pixel nicht ausreicht X(


    Aber ich will mich nicht wirklich beklagen, denn es macht auch Spaß die Fotos schnell und ohne großes Auffahren aller möglicher Technik im Kasten zu haben. So habe ich dann am Abend des 12. Mai ca. 20 Bilder aufgenommen, die ich im Nachhinein stacken wollte. Da dies nicht funktionierte, habe ich vorerst nur ein Einzelbild mit Fitswork bearbeitet. Man sieht leider ein paar weichliche Bereiche, die wohl hauptsächlich vom abendlichen Seeing herrühren und wohl ursächlich vom Dach erzeugt wurden, über das hinweg ich aufgenommen habe.


    Hat jemand von euch einen Tipp für eine gute 2"-Barlow? Ich hoffe damit nämlich die Bildfeldkrümmung reduzieren zu können. Ich habe schonmal die televue vorsichtig im langfristigen Wunschspeicher meines Gedächtnisses abgelegt. Was meint ihr dazu?


    Hier aber erstmal das Bild incl. Aufnahmedaten.



    Nikon D7200, Adater für 2"-OAZ, vorerst keine Filter, Belichtung: 1/200 Sek, Empfindlichkeit: ISO 400, 1 Bild aufgenommen bei 1183mm Brennweite und 200mm Öffnung - Bild ist in der Darstellung auf 50% skaliert


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Detlev,


    wenn die Abbildung früh nachlässt, kann das bei einem Newton einige Gründe haben. Nehmen wir mal an, die Optik sei i.O., dann sollte sie bis 230fach auf jeden Fall mitspielen und unter sehr guten Bedingungen auch 300fach schaffen.


    Du hast geschrieben, dass du die Spiegel schonmal ausgebaut hast. Hast du beim Einbauen des HS auch den kleinen Luftspalt zwischen Klammer und Spiegel gelassen oder liegt die Klammer auf dem Spiegel auf? Ich hab den Unterschied mal optisch selbst erfahren und ich kann sagen, dass es der Unterschied zwischen scharf und unscharf sein kann.


    Hast du die Zentrierspinne gut zentriert? ein nicht zentral angebrachter FS guckt nach Kollimation "schräg" nach oben in den OAZ und das verdirbt dir die Flächenschärfe, da die Schärfeebene des HS sich dann nur mit der Schärfeebene des Okulars in Form einer Linie schneidet - alles andere liegt dann nicht im Fokus.


    Ich persönlich finde ja, dass man sich in so einen Newton mit der Zeit immer besser reinkniet und ihn erst dann versteht. Viel Erfolg dabei.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Saghon,


    na dann komm ich doch gleich mal auf dein Angebot zurück. Mein voriger Nutzername war "skylux". Sofern da noch was auffindbar ist, hätte ich das gerne mit diesem Konto zusammengelegt. Als Nutzername hätte ich dann gerne weiterhin den alten Nutzernamen.


    So, und jetzt werde ich erstmal das Bild einbinden.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo,


    ich bin Alko und auch nicht wirklich neu hier. Habe mich mal vor langer Zeit hier "rumgetrieben" und konnte meinen alten alten Account nicht mehr reaktivieren, da es die email dazu nicht mehr gibt. Lange rede, kurzer Sinn. Ich habe eine gewisse Kreativpause hinter mir und fange gerade wieder mit der Beobachtung und auch Fotografie am Stern an. Dazu habe ich auch vorerst mal eine laienhafte Aufnahme von M13 gemacht, die ich hier hoffentlich eingebunden bekomme.



    ca. 18 Bilder, 2500 ISO, 2 Sekunden


    Meine Fragen dazu lauten etwa wie folgt.


    1. Gibt es eine gewisse Farbtemperatur, die ich einstellen sollte oder ist ein automatischer WA auch i.O.?
    2. Bis zu welcher ISO kann ich gehen, wenn ich durch Stacken das Rauschen "beseitige"?
    3. Wie binde ich hier Bilder ein, die ich vorher hier hochgeladen habe?


    Hier noch ein paar Angaben zur Ausrüstung.


    DSLR ohne Umrüstung
    Adapter für 2" OAZ
    200/1200 Newton
    EQ5
    normale Nachführung ohne Anbindungan Laptopsteuerung und Führungsoptik


    Vielen Dank für eure Antworten
    Alko

    Hallo Jeff,


    du hast dir in beiden Fällen einen 8" Newton ausgesucht. Das verspricht schonmal eine hohe Auflösung im Sonnensystem und gute Deepskyfähigkeiten. Wenn du die parallaktische Variante wählst, kannst du auch gleich die Fotografie (zumindest am Planeten) ausprobieren. Die EQ5 ist allerdings bei leichten Windböen nicht mehr zu empfehlen und es wäre ratsamer mind. eine HEQ5 zu wählen - dann kommst du aber in ganz andere Preisbereiche. Solltest du bei reiner Beobachtung bleiben wollen, kannst du auch den Dobson nehmen - da würde ich dann aber sogar auf 10" Öffnung gehen, da sich das dann noch mehr lohnt. So einen 10" f/4,7 Dobby hatte ich mal als Flextube und hab ihn nur abgeschafft, weil bei mir die Fotografie wichtig ist.


    Stternklare Grüße
    Alko

    Hallo Eckart,


    liest sich spannend dein Firstlight mit dem PST. Wie bist du denn mit dem gebrochenen Fuß in den ersten stock gekommen? Ich stell kir das gerade vor, wie du in Beugestützmanier rückwärts die treppe hochhangelst und das PST zwischen die zähne geklemmt hast. Gute Besserung - Hals- und Beinbruch will ich mal lieber nicht wünschen, hatte selbst vor gut zwei Jahren einen doppelten Unterschenkelbruch und lag permanent flach.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Hans-Ullrich,


    ich habe mit der DMK21 aufgenommen und da ich ein RGB vorhatte, habe ich mit den Baader Planetenfiltern in Rot, Grün und Hellblau gearbeitet. Der Ausdruck Rotkanal ist hier sicher irreführend gewesen.


    Sternklare Grüße
    Alko

    Ich versuch jetzt mal was, denn eben war ich zu doof zum Bildeinfügen. Vielleicht klappt es ja so.




    Dies sind meine neuen Ergebnisse. Beides sind jeweils die Rotkanäle zweier Sonnenfleckengruppen vom 19.04.12


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo ihr Beiden,


    vielen Dank erstmal für eure Rückmeldungen. Ich bin natürlich noch am Rumexperimentieren was die Sonne betrifft. Ich hatte zwar in der Vergangenheit schon ein paar ganz gute Aufnahmen hinbekommen (Moment, ich muss kurz lüften), aber mit jedem neuen Gerät ist komischerweise "Lernen von fast Null" angesagt - wo zickt es und was kann es gut. Ich bin deshalb auch gerade dabei auszuloten was damit so geht.


    Uwe: Ja, das mit den FHs wird meiner Ansicht nach auch immer unterschätzt. Ich habe ja bis jetzt immer im Wechsel einen FH und einen Newton gekauft und dabei permanent festgestellt (fast unabhängig vom ÖV), dass Linsen irgendwie deutlicher das hervorbringen, was sie zeigen können. Ich selbst bin nun wohl auch durch meine Anfangszeit mit dem Skylux 70/700 irgendwie auf Linsen geeicht und erfreue mich an deren Qualitäten immer wieder. Was das Mindest-ÖV betrifft, unter dem ein FH keine gute Abbildung bringen soll, so habe ich dazu mal auf einer privaten internetseite eine Abhandlung gelesen, in der darauf hingewiesen wurde, dass Fraunhofer mit seiner f/15-Bedingung zu kritisch war, da er noch von Punktgeometrie ausging. Da aber alles als Welle und somit als Beugungscheibchen mit Durchmesser größer Null auftritt (so die Argumentation des Schreibers), sei ein viel schnelleres ÖV noch gut nutzbar. Der Schreiber (ich find die Seite einfach nicht mehr) bezog sich auch auf die Großrefraktoren am Ende des 19. Jh., die ja mit 1m Linsendurchmesser und f/19 nicht funktionieren dürften - taten sie wohl aber doch ganz gut.
    Ein zweiter Aspekt ist sicherlich die subjektive Wahrnehmbarkeit des Farbfehlers. Ein Sternfreund von mir stört sich dermaßen am Farbfehler, dass er permanent nur Spiegel nutzt und Linsen meidet. Ich selbst verwende beides gerne und finde die praktizierten Glaubenskriege in den Foren einfach [hier Fäkalausdruck einfügen] - man darf ja Mancherorts garkeinen FH empfehlen, sonst droht einem gleich das Teeren und Federn und man wird auf's Rad geflochten. Dabei haben diee Dinger einfach tolle Eigenschaften im Rahmen ihrer Verwendbarkeit.


    Hans-Ulrich: Ich bin schon erstaunt wieviel Granulation nur durch andere Bearbeitung herauskommt. Ich habe auch noch die Rohbilder und werde mir mal das Grünbild vorknöpfen - mal sehn was man da rauszaubern kann. Ich denke, ich werde einfach wieder die DMK mit dem Baader SC verwenden. Dies hatte ich ja vorher auch so gemacht und kontrastreiche Aufnahmen hingekriegt - allerdings mit f/11 und 4" Öffnung. Im Moment "spare" ich mir das aber noch, da der SC sehr viel Licht wegschneidet und ich deshalb bei der ND5 relativ lange belichten muss. Hier werde ich mir aber (vermutlich am WE) einen zweiten Filter bauen mit ND3.8 (liegt schon bereit) und dann schauen wir mal was klärchen so sagt. Ich werde heute Abend mal das Grün- und das Rotbild hier hochladen - nach erfolgter Bearbeitung in den verschiedenen Programmen. Und dann gibt es da noch zwei weitere RGB-Serien, die ich aufgenommen habe - waren ja mehrere Fleckengruppen sichtbar. da werde ich auch noch die Grün- und Rotbilder auswerten. Blau kommt fotografisch dann doch nicht mehr so gut - was aber auch zu erwarten war.


    Hier vielleicht nochmal die Frage gestellt. Was bringt ein H-Alpha-Filter, wie man ihn für DS-Falschfarbenaufnahmen benutzt? Ist das Geldrauschschniss oder steigert man da schon etwas den Kontrast in den roten Details?


    Sternklare Grüße
    Alko

    Hallo Rolf,


    wenn ich mal meine Erfahrung etwas ausbreiten darf, vielleicht hilft das bei der Auswahl ja weiter - zumindest als Entscheidungskriterium.


    Ich fang mal praktisch an. Man kann mit einem Newton sehr schöne Planetenbeobachtungen machen, da er einem recht schnell (also für relativ wenig Geld) eine große Öffnung anbietet. Ebenso zeigt er damit Deepskyobjekte sehr hell und man kann diese recht hoch vergrößern. Ein Newton bis 10" Öffnung ist sogar noch RELATIV preisgünstig parallaktisch zu montieren und ermöglicht damit sogar Astrofotografie.


    Nun könnte man meinen, dass es ja kein besseres Teleskop als eben diesen Newton geben kann, wenn da nicht eine durch den Fangspiegel bedingte Beugunghserscheinung wäre, die sich zusätzlich zum Beugungsmuster des Hauptspiegels mit diesem kombiniert. Heraus kommt ein Kontrastabfall im mittleren Auflösungsbereich. Dies lässt dann das Newtonbild etwas sanfter gezeichnet aussehen als das Abbild eines Refraktors, der in Sachen Kontrastleistung eben deshalb auf dem höchsten Platze thront. Ja, wenn da nicht der blöde blöde Farbfehler wäre, der sich vor allem bei lichtstark konstruierten FHs ab etwa Normalvergrößerung (also Öffnung in mm ist gleich der Vergrößerung) als Kontrastminderung im Deepsky und als hübsches tiefblaues Halo um helle Objekte herum bemerkbar macht. Nun kann man einen Refraktor entweder lang und dünn bauen und hat dann ein schönes farbreines Instrument für die Mond- und Planetenbeobachtung, dem aber im Deepsky schnell das Licht ausgeht. Oder man macht es umgekehrt und gibt ordentlich Öffnung, hat ein wunderbares Übersichtsteleskop und ein ebenso g****s Deepskygerät mit hammermäßigem Kontrast bis zur halben "Drehzahl" und nimmt dafür den Farbfehler bei hoher Vergrößerung in Kauf und verzichtet eben darauf.


    Jedersmal, egal in welchem der Fälle hat man aber einen Spezialisten, der auf einem Gebiet glänzt und das andere Gebiet sträflich vernachlässigt. Für den Refraktor gilt also entweder Deepsky oder Planeten, dafür aber dann jeweils mit bestem Kontrast.


    Für den Newton gilt, dass man mit ihm beides kann, also sowohl Planeten als auch Deepsky, dass er dies aber mit weniger Kontrast erbringt als der Refraktor. Man kann es drehen und wenden wie man will, man muss sich letzten Endes immer für ein paar oder sogar nur eine Eigenschaft entscheiden, die man besonders bevorzugt und auf andere Eigenschaften muss man dann eben verzichten. Ich für meine Zwecke halte in etwa die Waage; Ich nutze beides und dies seinem Können entsprechend - hab ich mir auch erst angewöhnt. Es hat sich bei mir nämlich bisher immer gezeigt, dass ich mir nach einem Spiegel wieder eine Linse kaufe und das ist eben das ewige Dilemma, dass man einfach nicht alles haben kann aber immer versucht das Ideal auszuweiten.


    Am besten ist, du schaust auf dem ITV (ist ja bald) mal durch sämtlich Öffnungen die du da vorfindest - dann findest du auch deine Neigung am besten heraus. Aus solchen theoretischen Abhandlungen (incl. dieser hier) kannst du dir eigentlich nur Anregungen holen.


    Uups, eigentlich wollte ich mit drei Zeilen durch sein - naja :unsure:


    Sternklare Grüße
    Alko