Beiträge von binoviewer

    Hallo Hannes, zwei Möglichkeiten kommen in Frage: 1. der Abstandsring ist nicht von konstanter Dicke, dadurch sind die Linsen zueinander etwas verkippt. Das bringt Koma und ein klein wenig Astigmatismus. 2. der ganz Linsenstapel ist verkippt, entweder wegen ungenauer Fassung, oder wegen ungenauem Gewinde (Gewinde mit welchem die Fassung auf den Tubus geschraubt ist), oder aber weil der OAZ verkippt ist. Das bringt dann nur Koma als Abbildungsfehler. Zuerst also mal mit Laser überprüfen, ob der OAZ auf die Mitte des Objektivs zeigt. Wenn ja, dann mit Chesire überprüfen, ob das ganze Objektiv oder die Fassung verkippt ist. Gleichzeitig prüfen mit Schieblehre, ob der Abstandsring von konstanter Stärke ist. Danach sollte klar sein wo der Fehler herkommt. ps. schicke dir in Kürze noch die Bilder vom alten Refraktor 60/910mm.

    Hallo Josef, kann nur bestätigen was bereits gesagt wurde, der 4" f15 Fraunhofer ist für Planeten sicher nicht schlecht, aber er ist ebenfalls nicht farbrein und hat daher ebenfalls eine verminderte Kontrastleistung. Für deutlich weniger Geld bekommst du hier Spiegelteleskope oder wenns ein Refraktor sein soll einen ED 80, der genausoviel zeigt, wesentlich handlicher und viel billiger ist. Der 4" f15 ist vor allem ein Gerät zum Anschauen, ein Gerät das wunderbar aussieht und mit dem man überall auffällt und darauf angesprochen wird. Ein absolut klassisches Teleskop, genau das, was man sich unter einem Fernrohr vorstellt. Selber besitze ich einen 80/1200 von Vixen. Diesen habe ich mir aus Sammlergründen und eben weil er gut aussieht gekauft. Und mittelfristig werde ich mir sogar genau so einen 4" f15 zulegen, über den wir hier diskutieren. Aber, eben weniger zum Durchschauen, sondern mehr zum Anschauen und als Dekor für die Wohnung, sowie als Gustostückerl für Teleskoptreffen. Im Prinzip ist so ein Gerät einfach ein teures Späßchen, denn dank ED-Gläsern und Massenfertigung in China bekommst du heute für viel weniger Geld viel mehr optische Leistung. Wenn man sich dessen bewußt ist...

    Hallo Josef, ich würde sagen der Unterschied wird sehr gering sein, wenn dann wird der längere Refraktor mit 1500mm Brennweite etwas anfälliger sein, denn der Hebel wiegt schwerer als das Gesamtgewicht. Auf welche Montierung soll das Gerät denn? Für beide würde ich mal als Minimum eine EQ6, OTE oder G8 ansetzen.

    Hannes das bekommst du sicher noch hin. Wenn der richtige Luftspalt ma steht, denke er wird so bei 0,2mm liegen, dann brauchst du "nur" noch die Linsen zueinander solange rotieren, bis der Asti verschwunden ist. Die meisten Linsen sind nicht exakt rotationssymmetrisch, daher gibts fast immer eine Optimalposition der Linsen in Rotation zueinander. Kann natürlich sein, daß auch dann noch minimaler Asti bleibt, dann ist er eben nicht wegzubekommen, probiers einfach aus. Viel Erfolg jedenfalls!

    Vo allem der Apomax würde mich interessieren. Das Geld hätte ich auch übrig dafür, aber wenn ich bedenke, daß mein MN78 auch benutzt werden will und nebenbei noch deutlich mehr zeigt bei gleich hohem Kontrast... Aber so ein Apomax auf einer schönen schwarzen Montierung...macht auch von außen betrachtet was her, nicht nur beim Durchschauen und zum Angeben taugt er auch hervorragend auf Teleskoptreffen, ein nettes Spielzeug halt für echte Männer *g*.

    Hallo Wolfgang,


    danke für den Bericht.
    Da läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken bei solchen Bildern. Wäre ich selbst Spiegelhersteller, ich würde mich nicht getrauen sowas den armen Leuten unterzujubeln.


    Nur gut, daß man nicht gezwungen ist bei Geoptik zu kaufen. Da hol ich mir doch lieber ein 16" Spiegelset von GSO, dürfte auf jeden Fall besser sein.


    Bino-Tom

    Der Sterntest den Paolo gemacht hat zeigt doch ein deutlich elongiertes Beugungsbild im Extra- und im Intrafokalen. Wäre das Astigmatismus, müßte es jeweils um 90° gedreht zu sehen sein. Im Fokus ist davon dann kaum was zu sehen, nur einen ganz leichten Lichtausbruch nach rechts oben gibt es. Das passt doch meiner Erfahrung nach überhaupt nicht zusammen. Habe selber schon zig Sterntest an vielen versch. Teleskopen gemacht, aber sowas komisches ist mir noch nicht untergekommen. Gibts dafür eine logische Erklärung? Handelt es sich etwa um eine besondere Art der Verspannung? Bino-Tom

    Hallo Icey,


    der Kontrast-Booster ist deutlich dunkler als der Fringe, daher wird er in Kombination mit einem Skyglow auch dunkler sein als der Fringe plus Skyglow.


    Ich selbst verwende Fringe plus Skyglow und das ist an Mars und Saturn am 6" FH bei Vergrößerungen über 200fach schon fast zu dunkel, am Mond geht es aber immer.


    Der Semi-Apo ist etwas heller als Fringe+Skyglow, aber nicht ganz so neutral in den Farben.


    Wenn du Webcamaufnahmen machst brauchst du möglichst viel Licht, das weißt du ja schon. Ich habe daher immer auf jegliche Filter verzichtet und die Farben mit Photoshop hingebogen.

    Hallo Chord, zwar war ich bei eurer Side-by-Side Beobachtung mit dem Tak FS 152 nicht dabei, aber der Tak hat einen nur etwa halb so großen RC-Wert, der Farbfehler des Meade ist also doppelt so hoch, das müßte auf jeden Fall zu erkennen gewesen sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß schon wesentlich geringere Unterschiede im RC-Wert erkennbar sind. Der Kontrast müßte im Tak daher auch besser sein, außer der Tak hat andere Probleme wie z.B. ungenügende Auskühlung, Verspannung, Koma, etc. Tippe mal eher darauf, denn sonst hättet ihr einen sichtbaren Unterschied erkennen müssen. Gäbe es keinen solchen Unterschied zwischen Halb-Apo und Voll-Apo würde mich das schon sehr wundern. Wozu gäbe es dann überhaupt Vollapochromaten?

    Hallo Wolfgang,


    meiner Meinung nach kann das System gar nicht ohne Astigmatismus sein, da der Hauptspiegel lediglich in der Mitte vom Blendrohr gehalten wird.


    Der Hauptspiegel selbst ist ja sehr dünn, ich schätze mal bei 25-30mm, ähnlich dünn wie die Newton-Hauptspiegel von Orion-UK. So dünne Spiegel dieser Größe brauchen eine ordentliche Mehrpunkt-Lagerung, wie es auch bei großen Newtons üblich und notwendig ist. In dem Fall würde ich mindestens 9 Punkte veranschlagen.


    Technisch sollte es möglich sein für den Gladius eine passende Hauptspiegelfassung zu entwerfen.


    Desweiteren finde ich die runden Fangspiegelstreben (-halterung) zu dick. Das führt doch sicher zu starken Beugungserscheinungen, also sehr fetten Spikes.

    Hallo Jürgen,


    eine sehr interessante Konstruktion!


    Wie weit steht denn der OAZ in den Tubus hinein? Ich frage deshalb, weil es sein könnte, daß der OAZ mit der Reducer-Linse die Öffnung vignettiert. Ist vom Okular aus wirklich das gesamte Objektiv sichtbar?

    Naja, heutzutage, wo jeder einen Optik mit mindestens 0,98 Strehl als selbstverständlich erwartet, da kommen einem die 0,94 recht mager vor.


    Real betrachtet handelt es sich aber einfach um eine sehr gute Optik, die vom maximal Erreichbaren nur sehr gering entfernt ist und in der Praxis von einer absolut perfekten Optik kaum zu unterscheiden ist.

    Hallo Ulrich,


    die Baader-Folie mit Dichte 5 dämpft auch IR- und UV-Strahlung so stark, daß du keinerlei weiteren Filter brauchst.


    Würdest du hingegen die Fotografische Folie mit Dichte 3,8 oder einen Herschelkeil zur Sonnenbeobachtung verwenden, bräuchtest du noch einen extra IR-Sperrfilter.


    Aber wie gesagt, bei der visuellen Baader-Folie Dichte 5 brauchst du sonst nichts mehr.

    Hallo Hermann,


    sieht doch gut aus der Sterntest!


    Man erkennt, daß die Optik im Grünen am besten korrigiert ist, was auch so sein sollte. Im Roten deutet der helle äußerste Ring auf eine Unterkorrektur hin, im Blauen das helle Zentrum auf eine Überkorrektur. Daher sind in diesen Farben die Beugungsringe weniger deutlich. Auch das ist meines Wissens nach wieder der Normalfall und daher völlig in Ordnung.


    Die Zentrierung scheint mir gut zu sein, hier könnte man eventuell bei noch höherer Brennweite/Vergrößerung nachkontrollieren.


    Fazit insgesamt: alles paletti. Viel Spaß mit dem Gerät!

    Hallo Ralf, im anderen Forum haben dir ja schon etliche Kollegen zu einem 80mm ED-Refraktor geraten, da Astrofotografie mit einem schnellen Achromaten nicht wirklich sinnvoll ist, dem kann ich mir nur anschließen. Zum Orion 100/600mm: der hat selbstverständlich einen geringeren Farbfehler, etwa 1/3 geringer. Der Okularauszug, also die für Astrofotografie relevante Mechanik, ist exakt mit dem des 120/600 identisch und für Fotografie nur sehr begrenzt tauglich, da das Fokussieren nicht feinfühlig genug geht der Auszug bei mehr Gewicht auch bei bestem Tuning noch kippeln kann. Also bei dir ein klarer Fall: sinnvoll ist nur ein kompakter ED mit sehr gutem Auszug, am besten mit Untersetzung 1:10. Schau mal nach solchen Geräten, der Volksapo 80/600mm hat leider keine solche Untersetzung und dessen Auszug ist auch schon eher grenzwertig für Astrofotos, es gibt aber andere Marken die nur wenig mehr kosten und mechanisch deutlich höherwertiger sind.

    Hallo Charly,


    ein 8" Newton wird dir grob geschätzt etwa 1 Magnitude mehr bringen als der 6" Fraunhofer, das ist schon einiges und zahlt sich sicherlich aus, erst recht da diese Newtons ja sehr günstig im Preis sind.


    Die Justierung eines SC ist etwas einfacher als die eines Newtons, jedoch hat das SC den Nachteil keine wirklich großen wahren Gesichtsfelder liefern zu können. Viele größere Deepskyobjekte passen einfach nicht ins Okular.


    Wenn es vorwiegend um Deepsky geht, würde ich den Newton auf jeden Fall vorziehen. Das Justieren kann man lernen.


    Noch idealer wäre eine Steigerung auf 10" Öffnung. Um finanziell das geringste Risiko einzugehen würde ich an deiner Stelle auf ein gutes Gebrauchtangebot eines 10" F/5 China-Dobsons warten. Solltest du aus irgendeinem Grund mit dem Gerät nicht zurechtkommen verlierst du gar nichts, da du ihn immer wieder zum selben Preis abgeben kannst.
    Mit 10" Öffnung hast du dann schon eine wirklich gewaltige Steigerung zum 6" FH, bei Deepsky und sogar noch mehr bei Mond und Planeten.

    Hallo Charly,


    deine Rechnung stimmt schon. Damit berechnest du wie viel Licht auf der Achse für das Okular zur Verfügung steht.


    Die Okulare selbst können im schlechtesten Fall diesen Wert um bis zu 10% weiter reduzieren.


    Wie viele Details du dann in einer Galaxie oder am Planeten Jupiter siehst ist wieder eine ganz andere Geschichte, da von vielen anderen Faktoren abhängig. Welche das sind habe ich hier zusammengestellt: http://www.binoviewer.at/beoba…s/planetenbeobachtung.htm


    Die Verluste durch den Farbfehler sind beim FH 6" F/8 auf jeden Fall noch zu berücksichtigen. Da nicht alle Farben im Brennpunkt vereinigt werden, ist die Punkthelligkeit eines Sterns und somit die Helligkeit jeden Objekts zusätzlich etwas reduziert. Um das zu Berechnen müsste man wahrscheinlich über die Intensität der verschiedenen Wellenlängenbereiche integrieren.
    Man kann es auch abschätzen durch direkten Vergleich eines 6" F/8 FH mit einem 6" F/8 APO.


    Dazu kommen dann noch die Verluste durch die eigentlichen Fehler der Optik wie Sphärische Aberration, Zonen, Astigmatismus, Rauheit. Quantitativ zu berechnen ist das kaum, annähernd vielleicht durch den Strehl-Wert. Je höher der Strehl, desto höher die Punkthelligkeit eines Sterns. Je höher die Vergrößerung, umso mehr macht sich das bemerkbar, weil dann weniger Licht im zentralen Beugungsscheibchen gebündelt wird.


    Aus der Praxis heraus würde ich schätzen, daß ein 6" F/8 APO etwa 0,5-1,0 Magnituden tiefer kommt als ein guter 6" F/8 FH.
    Wichtig beim FH ist, daß er zumindest im grüngelben Wellenlängenbereich so fehlerfrei wie möglich ist, also wenn möglich 0,9 Strehl oder besser, saubere Zentrierung, glatte Fläche.

    Hallo Rainer,


    das 17mm Plössl von TeleVue kenne ich persönlich nicht, aber soweit ich weiß sind die TeleVue Plössl die letzten echten Plössl, haben also nicht das heute übliche, billigere symmetrical-Design.


    In der folgenden Grafik sieht man in der obersten Reihe rechts das echte Plössl, und links daneben das symmetrical (dialsight).


    Selbstverständlich ist bei TeleVue auch die Politur und die Vergütung höher einzustufen als bei Billig-Plössl aus Asien.


    Hallo Wolfgang,


    auch von mir ein Dankeschön für den optischen Test des FD 72. Habe mir dieses Gerät schon vor Weihnachten kommen lassen und werde es auch behalten.


    Mittlerweile konnte ich einige Abende mit dem Geräte beobachten und meine Beobachtungen bestätigen praktisch 1:1 deine Testergebnisse aus dem Labor. Dem Sterntest nach würde ich mein Exemplar ebenfalls bei etwa 0,95 Strehl einordnen. Der Farbfehler ist mit Zenitspiegel sofort deutlich sichtbar, im Bereich eines langen Fraunhofers, etwas besser als in meinem FH 80/120mm von Vixen. Mit dem 1,25" Zenitprisma von Vixen reduziert sich der Farbfehler dann auf den eines sehr guten Halb-Apos.


    Der wirkliche Pluspunkt des Gerätes ist der 2"-Rotationsauszug und die sehr solide Mechanik im allgemeinen. Der kleine Refraktor liefert ein maximales Gesichtsfeld von über 6°, was bisher kein anderer Refraktor mit dieser kleinen Öffnung für so wenig Geld bietet.
    Andererseit kann man z.B. bei Mars auf Vergrößerungen bis etwa 200fach gehen und sieht dann schon erstaunlich viele Details.


    Alles in allem, ein sehr feines Teil. Preis-/Leistung ist wirklich nur mehr als "hervorragend" zu bezeichnen.