Die Vergrößerung muß ganz einfach an die Umstände angepasst werden, das ist alles, dazu gehören auch die "Umstände" des Teleskops selbst, wie opt. Qualität, Tubusseeing, etc. Ein großer Newton gehört natürlich aktiv belüftet und auch noch isoliert. Ein geschlossenes System ist im Vorteil, muß aber ebenfalls belüftet werden.
Mit hohen Vergrößerungen ist es so: man kann sie nur selten nutzen, aber ist der ersehnte Moment einmal gekommen und man hat kein passendes Okular zur Verfügung, so beißt man sich in den Arsch!
Ich habe hier in Wien auf der Dachterasse etwa eine handvoll Nächte wo ich bis etwa 600fach gehen kann. Je öfter man beobachtet und probiert, umso mehr solche Momente hat man auch, da sie oft nur kurze Zeit dauern, oft nichtmal eine Stunde.
Einmal konnte ich Jupiter auf 600fach ohne Verlust vergrößern, obwohl er nur 15° über dem Horizont stand!
Daher ist meine Devise, für diese Fälle gerüstet zu sein. An meinem 12"f4 verwende ich dazu ein 3.5mm LVW, ein 2.5mm Nagler und eine Kombi aus 5x Powermate mit 10mm Super-Barium (= 2mm).
Schon alleine zum Sterntesten eines 12"ers braucht man ein Vergrößerung von mindestens 450fach. Darunter hat der Sterntest keine ordentliche Aussagekraft.
Fazit: um Okulare für solche Vergrößerungen kommt man nicht umhin, wenn man das Gerät voll ausnutzen will.