Beiträge von Eike82

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    Hallo Eike,


    es wäre wirklich mal sinnvoll, wenn sich jemand, der sich darin auskennt, mal diese ganzen gegenseitichen Behauptungen richtig durchmisst, um Klarheit in diese Sache zu bringen. [...]


    Ich meine Klaus Helmerichs hat mal was mit einer Uni oder Hochschule zusammen gemacht, um einige Eigenschaften seines Materials zu bestimmen. Um was genau es ging, habe ich aber nicht verfolgt. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es vorrangig um mechanische Werte. Ich selbst bin zwar Werkstofftechniker, aber in der Stahl-Ecke "zu hause". Beruflich beschäftige ich mich inzwischen mit Strömungssimulation, also wäre es eine Kleinigkeit das Auskühlverhalten eines Tubus mit Optk und verschiedenen Materialien mit professionellen Mitteln zu berechnen. Sogar das Aufheizen durch Sonneneinstrahlung wäre möglich. Das Problem ist aber wie so oft der Mangel an zuverlässigen Materialdaten. Irgendwelche Werte aus Tabellenbüchern helfen da leider nicht, wenn es genau werden soll. Bei Hartpapier weiß oft nicht mal der Hersteller Rat, weil die benötigten Werte einfach nicht verkaufsrelevant sind.


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    Gewundert hat mich nur beim Anbringen des neuen OAZs, wie dick solch ein Carbontubus ist. Ich denke, er ist innen nochmal versteift oder besitzt eine Zwischenlage aus "irgendwas"...


    Zwischenlagen aus Hartschaum oder Aramidwaben sind gängig. Mein künftiger Newtontubus liegt schon bereit und der ist auch recht dick. Mein Refraktortubus ist ohne Zwischenlage und hat nur 3,5mm Wandstärke.

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    [...] Ich bin kein Wärmespazialist, kann aber aus meiner eigenen Effahrung sagen, daß ich mit dem schwarzen Carbontubus weniger Probleme habe als früher mit den weißen Alurohren. In der Werbung wird darüber kontrovers berichtet. Die einen sagen, der Carbon sei in der Wärmeausdehnung gleich den Linsen, andere behaupten glatt das Gegenteil. Beim Ausdehnungskoifizienten wird ähnlich "herumgehampelt". [...]


    Man müsste mal die Emissionskoeffizienten, Wärmeleitfähigkeiten und ganz wichtig die Wärmekapazitäten (aus sicherer Quelle!) verschiedener Werkstoffe vergleichen. Grundsätzlich ist schwarz aber im Vorteil, wenn es um Wärmeverlust durch Strahlung geht (was unter 100°C aber kaum eine Rolle spielt). Weiße Tuben und insbesondere blanke Alutuben haben deswegen bei Sonnenbeobachtungen einen großen Vorteil (Reflektion von Wärmestrahlung). Aber nicht mit Konvektion mischen/verwechseln. N8s dürfte konvektiver Wärmeübergang der entscheidende Faktor sein, da ist CFK bestimmt nicht sehr gut. Bezüglich des Ausdehnungskoeffizienten kommt es ganz stark auf die Faserrichtung an. Btw, Hartpapier ist da kein Stück besser als Alu, eher im Gegenteil. Auch wenn die Werbung eines gewissen Herrn das anders verspricht, denn da werden einfach die Werte von GFK als die von Hartpapier "verkauft".


    Wie Fokusstabil das Teleskop wird ist mir übrigens vollkommen egal, denn ich fotografiere normalerweise nicht.

    Moin Andreas,


    alles was Du zum Eloxieren brauchst, bekommst Du im Baumarkt und da: http://www.electronic-thingks.de/de/eloxieranleitung.html


    Letztendlich ist das Kernstück meiner Anlage eine doppelwandige Plastikwanne mit 16%iger Schwefelsäure, ein regelbares Labornetzteil 30V 10A und eine säurebeständige Pumpe zur Badumwälzung. Kontaktiert wird mit Titanstäben. Vorher beize ich in Natronlauge, eingefärbt wird in einer alten Friteuse weil die so schöne V2A-Wannen hat und gleich was zum aufheizen. Für das sealing nehme ich Abwasser vom Wäschetrockner und einen alten Dampfkochtopf. Für ein Teil dauert der ganze Kram je nach Teilegröße (--> verfügbare Stomstärke!) und Vorarbeit ca. 2 bis 3 Stunden. Schau mal oben auf den Link, da ist alles genau beschrieben und dort gibt es auch ein Forum dazu.

    Noch zu DM-Zeiten habe ich einen der ersten 150/1200 Refraktoren von Bresser gekauft. Genutzt hatte ich ihn bisher auf der GP-Montierung und war stets begeistert von der Qualität der Optik. Einen Vergleich zu Refraktoren jenseits der heutigen 1k€-Marke habe ich nicht, so etwas kommt für mich auch nicht in Frage. Beim Bresser stimmt einfach das Preis-Leistung-Verhältnis. Weil ich normalerweise nicht fotografiere und für Mond/Planeten Spiegelteleskope nutze, spielt der Farbfehler auch keine Rolle.


    Nachdem ich einen zweiten 150er, jedoch mit 750mm Brennweite (Skywatcher) gekauft hatte und an dem guten Stück auch noch ein 3" Steeltrack montiert war, habe ich mich allerdings schon gefragt, wie ich blos so lange mit dem wackeligen OAZ des Bresser leben konnte ... Also habe ich zugeschlagen, als mir für kleines Geld ein brauchbarer 3" OAZ überden Weg gelaufen ist. Bei der Gelegenheit kann auch gleich ein anständiger Tubus her, also einen Carbontubus bei Klaus Hemerichs bestellt ...


    Nachdem die Einzelteile aus Zeitmangel nun schon einige Jahre vernachlässigt wurden, habe ich in den letzten Tagen doch noch mit dem Umbau begonnen. Zuerst kam der OAZ-Adapter an die Reihe. Da ich das fertige Teil der OAZ-Seite vergessen hatte im Rundtisch festzuspannen habe ich natürlich gleich den 12er Fräser geschrottet und tiefe Macken übder den Umfang des Adapters eingebaut. Die Notlösung war dann einen Absatz in die Schräge zu drehen. Eigentlich sollten die Zug- & Druckschrauben ja versenkt werden. Die Druckschrauben sind in einem Winkel von 60° angespitzt, als Gegenstück sind Stahlstifte mit entsprechenden Senkungen eingelassen.




    Gestern habe ich die Teile dann mit "Haushaltsmitteln" eloxiert:




    Hier der Vergleich zum originalen OAZ und Tubus. Sämtliche Madenschrauben und Rändelschrauben werden noch gegen bessere ersetzt, ggf. folgt auch ein besserer 2"-Adapter und ein Adapter direkt auf T2.





    Als Rohrschellen habe ich die mitgelieferten Teile von Bresser genommen und leicht modifiziert. Original sind die etwas klapperig, jetzt ist alles bombenfest. Verbunden sind die Schellen mit einer 3"- und einer 2"-Schiene. Die 2"-Schiene kann auch schön als Griff benutzt werden. verbunden sind die Schellenhälften nun mit einem 6mm dicken Stahlstift, der ein einer 6H7-Bohrung sitzt. Die Rändelschrauben wurden durch Sterngriffschrauben mit Abstandshülse ersetzt. Das 1/4-Fotogewinde der Schellen wurde auf 8H7 erweitert, die Schienen sind nun mit M8-Senkkopfschrauben befestigt. In den Schellen habe ich dünne Filzstreifen eingeklebt.





    Da der Tubus schön winklig ist und dem Objektiv sowieso sämtliche Justagemöglichkeiten fehlen, wurde es nur mit dünnen Filzstücken in den Tubus eingepasst und mit drei M4-Schrauben befestigt. Sollte sich eine Notwendigkeit zur Justage herausstellen, drehe ich halt eine entsprechende Fassung.



    Bilder vom noch zu erstellenden Blendensystem folgen in den nächsten Tagen. Tubus und Taukappe werden auch noch mit Veloursfolie beklebt.


    Mit bastelnden Grüßen
    Eike

    Hi,


    ja, ich hatte das Ganze mal im 3D-CAD gezeichnet ... muss ich gucken, wo das geblieben ist. Ich schau die Tage mal drüber, vor dem WE wird's aber eng. Wenn Du das mit so Lagerhälften machen willst, würde ich die aus Bronze machen und nur schlitzen oder als günstige Version aus Alu und geschlitzte Gleitlagerbuchsen einsetzen. Den Stahl-Rahmen kann ich Dir WIG-schweißen.


    LG
    Eike

    Moin Michael,


    ich hab ein Zeitproblem. Neben den Sachen die an Haus und Autos gemacht werden müssen kann ich nicht auch noch zwei Montierungen nur an den Wochenenden bauen. Dauert also noch. Die Große kann ich eh noch nicht fest aufstellen. Aber ich bin schon etwas weiter und habe kurz vor Weihnachten einen guten Plan- & Ausdrehkopf gekauft. Somit kann ich die Lagersitze auch in eckigen Gehäusen selber machen.


    LG
    Eike

    Hast Du einen deutschen Vertragspartner? Dann kannst Du versuchen, Deine Kosten einzuklagen.


    Ein Blick ins Impressum sagt mir aber, dass das wohl nicht der Fall sein wird, denn dort wird ein Firmensitz in China genannt.


    Bei einem 1W-Laser sollten allerdings im Voraus schon alle Alarmglocken anspringen. So wie ich unsere Bürokratie kenne, gibt es für alles was in der Hand eines nicht nachdenkenden Normalbürgers schnell mal ernsthafte körperliche Schäden verursachen kann, besondere Bestimmungen bei der Einfuhr. Hab mich beruflich auch mal für starke grüne Linienlaser interessiert, aber das Projekt dann verworfen, da sichergestellt werden müßte, dass sich im Umkreis von 200m niemand ohne Schutzbrille aufhalten kann. Am Laserschutztyp hats eh gemangelt ...


    LG
    Eike

    Zitat

    [...]wenn du die Sampling Rate weiter hoch ziehst.


    Die, äh, was? Sorry, habe bisher digital nix astronomisches gemacht. Die Kamera lief voll auf Automatik. Bin froh, dass ich im fast Dunkeln den Knopf für die Videofunktion gefunden habe.


    Aber die 60cm sind schon spannend ... ich bastel demnächst mal ein paar Adapter, damit auch Okularprojektion funktioniert. Dann sind die Pixel auch nicht mehr zu groß für Rinne & Co.


    Btw, Danke für die Blumen :)


    LG
    Eike

    Danke für die Blumen :)


    Der komplette Mond ist mit einem Zeiss 130/1950 entstanden, bei dem allerdings mal das Objektiv zerlegt und gereinigt wurde ohne es nachher wieder zu justieren. Dürfte also noch besser gehen.


    Die Ausschnitte sind am 60cm Cassegrain des NVO (Sternwarte Oldendorfer Berg) entstanden. Knipse einfach an den Zenitspiegel gehängt und 30s Video aufgenommen ...

    Moin Astros,


    nachdem ich bisher nie über Einzelbilder hinausgekommen war, wollte ich auch mal was mit stacking versuchen. Ganz spontan habe ich dann am 12.03.2011 mit meiner Pentax K7 ein paar kurze Videos aufgenommen. Das Seeing war wie ein Wackelpudding, die Luft nicht besonders klar und der Kontrast noch nicht der Beste - war ja noch mitten in der Dämmerung. Leider mußte ich nach Hause und dachte halt, besser solche Bilder als gar keine.


    Hier mal die Ergebnisse nach dem stacken der besten 20% mit AviStack2 und Schärfen mit Fitswork4 ... ich weiß, da steht was auf den Kopf, hab ich aber erst nach dem upload gemerkt und bin zu faul das nochmal zu machen.









    Sollte jemand Lust haben die ungeschärften Bilder besser zu bearbeiten, sende ich gerne die tif-Bilder per mail.


    LG
    Eike

    Danke für die Anleitung! Ist Dir bekannt, wie ich Pentax K7 Bilder (PEF) im Photoshop CS3 öffnen kann?


    Edit: Hat sich erledigt ... Google weiß alles - Adobe hat einen kostenlosen Konverter von PEF auf DNG


    Nochmal Edit ... nach dem Helligkeit interpolieren kommt evl. noch ein Weichzeichnen ganz gut ... ohne hat's mir so olle Ringe ins Bild gebastelt:


    1. aus jpg-Datei extrahierter Magenta-Kanal:


    2. nach Deiner Anleitung:


    3. dito, mit Weichzeichner:


    LG
    Eike

    Ja ich weiß ... dabei hab ich ein schönes 4,5kg Stück Bronze rumliegen, aus dem ich schon soooo lange ein GGW für die GP machen will. Bin irgendwie nicht dazu gekommen und dann gab's die großer Überraschung einer länger als 5 Minuten andauernden Schönwetterperiode auch noch mit Flecken auf der Sonne. Normal hätte ich eh nur die große Montierung rausgestellt ... das die GP zum einsatz kam, war einfach nur darin begründet, dass die große noch keine Aufnahme für Prismenschienen hat und ales irgendwie schnell gehen musste ... die Bilder sind schon teilweise durch einen Baum aufgenommen worden.

    Nachdem ich gestern kurz mit dem 10x50 geschaut hab ob überhaupt was zu sehen ist, hab ich nach nun 6 Jahren mal wieder ein paar Rohre auf die Sonne gerichtet: ein altes Intes MK65, einen Bresser 150/1200 Refraktor in Originalzustand und meinen kürzlich mit einigen Hindernissen erworbenen 150/750 Skywatcher Refraktor. Jeweils mit dem selben Filter aus visueller Baader Folie.


    Seeing: extrem besch...eiden


    Intes: War klar - kein Farbfehler, gutes Bild, guter Kontrast


    150/1200: ebenso gutes Bild, deutlicher Farbfehler


    150/750: Überraschung - anscheinend genau die richtige Brennweite für das vorhandene seeing. Das schönste Bild bei geringer Vergrößerung (22mm LVW), super Kontast, super Schärfe aber wie erwartet auch super Farbfehler. Egal, hier hat das Beobachten trotzdem am meisten Spaß gemacht.


    Dann hab ich noch versucht halbwegs brauchbare Fotos zu machen. Das Scharfstellen gestaltet sich beim F/5 nicht ganz einfach, da muß ich mir mal was einfallen lassen. Der 3" Steeltrack hat seine Sache nach der Reparatur und Verbesserung sehr gut gemacht. Der originale OAZ des Bresser gehört dringend ausgetauscht. Das Intes bekommt die Tage auch mal einen OAZ wo eine Kamera dran passt.


    Kamera: Pentax K7
    Bildbearbeitung: Umwandlung in CMYK-Farbraum, löschen der Kanäle CYK, leichets Schärfen, speichern als Graustufenbild


    Ich weiß nicht, on ich den Fokus gut getroffen habe, aber das nächste Mal werde ich einen Grünfilter ausprobieren und vielleicht mal eine sw CCD-Videokamera dranhängen. Beim RGB-Bild war jedenfalls der grüne Kanal bracuhbar, blau total matschig udn auch rot etwas unscharf.


    Naja, hier mal die Ergebnisse. Und ja, ich weiß ein Eimer mit Steinen als GGW ist nicht so schön wie ein rundes Stück Bronze, bin irgendwie noch nicht gazu gekommen das GGW zu drehen.



    150/1200:


    150/1200 @2400:


    150/750:


    LG
    Eike