Hallo Felix,
vielleicht noch folgendes:
Warum betreibt der Mensch Astronomie? Zunächst aus Neugier. Direkten praktischen Nutzen hat es ja zunächst nicht, wenn man heute mit Großen Teleskopen irgendwelche Spektren analysiert oder wie früher einfach so in den Himmel schaut. Aus der neugierigen Betrachtung konnten aber immer wieder praktisch nutzbare Dinge abgeleitet werden. (früher z.B. Zeitmessung, heute z.B. die Vorhersage von Sonnenstürmen zum Schutz irgenwelcher Elektronik). Und dann haben die Menschen ihrer Phantasie freien lauf gelassen. Astronomische Phänomäne wurden Grundlage religiöser Handlungen (früher) oder abendfüllender SciFi-Filme (heute). Druidische Hinkelstein-Feste im Morgenrot der Geschichte und eine Star-Trek-Convention sind gar nicht so weit auseinander, wie man denkt. Die Astronomie hilft jedenfalls, den Platz der Menschem im Universum - im Rahmen ihres jeweiligen kulturellen Umfeldes - zu bestimmen.
Die königliche Sternwarte in Greenwich war übrigends sehr lange Zeit hauptsächlich mit Forschungen zur Positionsbestimmung für die Seefahrt beschäftigt. Deshalb geht unser irdischer Nullmeridian ausgerechnet durch eine Sternwarte!
Also: Die Astronomie war immer zugleich Hobby, Grundlagenwissenschaft, "praktische Himmelskunde" und Projektionsfläche für unsere überbordende Phantasie. Man sollte nicht glauben, dass sich die Menschen seit der Steinzeit so viel weiterentwickelt haben.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob es das ist, wass Dein Lehrer hören möchte. :dots:
Und übrigends: bevor die Menschen die öffentliche Beleuchtung erfunden haben, waren Sterne & Mond tatsächlich Lampen für die Nacht.
Grüße
Christoph