BB vom 05.01.2014
Hallo,
was war das für ein Jupiter!!! Ich saß begeistert am Okular und fertigte gleich meine erste Zeichnung des Gasriesen an. Zuerst die komplette Okularansicht im 6mm Ortho mit seinen Monden, die wir in solch günstiger Position ja nicht mehr so schnell zu Gesicht bekommen. Danach nochmal den Planeten im Detail mit dem GRF.
Als die Augen sich einigermaßen adaptiert hatten, konnte freiäugig Ganymed und Kallisto als feien Lichtpünktchen neben dem strahlenden Planeten eindeutig erkannt werden!! Heike die kurz auf die Terrasse kam, bestätigte meine Sichtung. Sie durfte sich später auch noch am GRF erfreuen!
Aufgebaut wurde mein TMB bereits um 18.00 Uhr. Da ich nicht wusste, wann ich vom Abendtermin heimkomme, habe ich nur die MON2 rausgestellt. Handarbeit sollte für die gemeledete Wolkenlücke ja eigentlich reichen. Kurz genoss kurz den Mond im 31er Nagler und war dann erst mal bis 21.00 Uhr weg.
Bei leichtem Dunst wurde erwartungsvoll losgelegt. Die Luft wurde von Minute zu Minute besser und während der GRF auf der Planetenscheibe erschien, beendete ich die erste Zeichnung. Nach einer Aufwärmpause gings wieder hinaus. Und da starrte mich der römische Göttervater mit seinem "Auge" direkt an.
Fantastisch!! Der große Wirbelsturm zeigte sich selbst sogar unterschiedlich stark gerötet. Richtung Äquator etwas lachsfarbener, Richtung Pol deutlich dunkler. Er kam beinah plastisch daher. Fein getrennt vom Band mit einem weißen Streifen. So habe ich ihn nur selten gesehen.
Die Wolkenschleppen beiderseits stachen förmlich in die Sehzellen und dazwischen waren dunklere Bereiche (einer direkt Richtung GRF) zu erhaschen. Leider konnte ich gestern Okulartechnisch nicht mehr als 200x gehen.
Bis weit nach elf Uhr saß ich gespannt hinter dem Refraktor und genoss nach Ende der Zeicheneinlage einfach die Bewegungen auf der Planetenscheibe.
Zwischendurch wurde einfach im Gartenstuhl der Himmel betrachtet und der Hobbyastronom ließ die Seele ein wenig baumeln.
Und dann sollte es aber doch nicht nur "only Ju"...piter sein. Orionnebel mit seinem Trapez (E und F waren kein Problem) und Rigel (hier zeigte sich eine wunderbare Sternabbildung am Doppelstern) sowie M 81 und 82 steuerte ich noch an. Die beiden "Vorzeigegalaxien" schwebten ruhig und majestätisch im Sternenfeld. Das sind die Objekte die im großen Gesichtsfeld des f7 Geräts richtig Freude bereiten.
Die Feuchtigkeit schlug sich dann gegen 1.00 Uhr gewaltsam auf die Optik. Der Rest der Ausrüstung hatte schon längst einen dicken Eispanzer abbekommen. Und der Himmel war immernoch sattschwarz, klar mit Sternen überzogen. Ein Blick zur Wintermilchstraße wurde auch noch mit einer Sternschnuppe belohnt. Was will man mehr!!! Zum ersten Mal Jupitermonde freiäugig erhascht und dann noch ein tolles Planetenseeing.
Die Saison ist eröffnet. Und das gleich mit besten Bedingungen. In meteoblue hatten sie dann sogar bis heute Früh klar gemeldet, die "Gauner"!
Ach ja, meine Ergebnisse stehen natürlich im Zeichneboard...