Beiträge von Waidag

    Hallo Wolfgang,


    für Weitfeldbeobachtungen bei Autrittspupille 4-7mm ist die Qualität ausreichend.
    Ein Kometensucher eben.


    Sicherlich kannst Du Dich noch an meinem 6"F5 Jaeges erinnern, den Du mal auf Deiner optischen Bank hattest.
    Trotz relativ ernüchternden Meßergebnissen habe ich damit erfolgreich und mit viel Freude schöne Spaziergänge am Himmel gemacht.


    Ersetzt wurde er Ende 2010 nun gegen einen reisetauglicheren 120/600 der nur 3 Kilo wiegt und mit 4,2° noch etwas mehr Gesichtsfeld bietet.:D

    Hallo zusammen,


    mit dem Fortschritt meiner 16" Baustelle ging es in der Zwischenzeit weiter.
    Der Gitterrohrtubus ist nahezu fertiggestellt.


    Für die Hauptspiegelbox wurden 2 Klammern aus Multiplex angefertigt und eingepasst.
    Sie halten den Steckrahmen mit den Klemmböcken auf der Oberseite der Hauptspiegelbox
    und sind Befestigungsflächen für Höhenräder.
    Sie werden jeweils mit 2 M5 Knebelschrauben an den Seiten der Hauptspiegelbox befestigt.


    Aus zahlreichen Aluminuim Drehteilen und Karbonrohren habe ich 8 teilbare Gitterrohre zusammengeklebt.
    Die geteilten Gitterohre sind im Transportmaß 65cm lang und werden mit M14 Gewinden verbunden.
    Die Unterseiten wurden aus Kostengründen mit je 20cm langen Aluminiumrohrstücken verlängert.
    Sie sind derzeit noch nicht verklebt sondern mit Klemmschrauben versehen
    und bilden eine Variable falls ich noch die Focallage verändern möchte.





    Der Fangspiegel ist auf dem Halter mit Silkonblobs verklebt.
    Nun warte ich auf Sternenlicht um die gewünschte Focallage mit dem noch unbelegten Hauptspiegel zu bestätigen.


    Heute habe ich den Schwerpunkt ohne und mit Okular (20mm Nagler T2 - Unc Al´s alte Handgranate) ausbalanciert.
    Daraus resultierten Abweichungen zur berechneten Lage des Schwerpunkts von fast 30mm.


    Die Daten vom Tubus:
    Länge 1760mm, Gewicht mit allen Bauteilen, Optiken und Sucher: 17,6kg.
    Damit wird die Erreichung des Zieles von max. 20kg Teleskopgewicht sportlich.:D



    Hut mit Telradsucher und Feathertouch Okularauszug.
    Die Blende ist noch nicht gegenüber dem Okularauszug befestigt und liegt noch oben im Hut.


    Bald werden aus einer 26" Fahrradfelge Höhenräder angefertigt und die Dobsonmontierung gebaut.


    Ich werde dann von der Fertigstellung und Inbetriebnahme meines neuen Teleskops in diesem Forum berichten.

    Hallo Winfried,


    wenn die Abschattung im Durchmesser unter 25% bleibt hat sie in der Beobachtungspraxis
    bei einer Öffnung von 16" so gut wie keinen Einfluß auf die Bildqualität.
    Daher sehe ich bei einer solchen Konstruktion in "Groß" keinen Vorteil der dem Aufwand gerecht wird .

    Allen Sternfreunden ein frohes Weihnachtsfest
    und einen guten Rutsch in ein glückliches Jahr 2012.



    Sternfreunde mit verschiedenen Ansichten verbindet die Freude beim Anblick des gestirntem Himmels :)

    Zitat:


    "denn die "Hobbyastronomen" sind offensichtlich zu dumm, einzusehen, daß Historie auch etwas mit Astronomie zu tun hat!"


    Lieber Winfried das geht nun wirklich zu weit!::ohmy:


    Ich schlage vor daß Du in erregtem Zustand besser einen Bocksbeutel aufmachst,
    anstatt solche Rundumschläge zu verteilen.

    Liebe Sternfreunde,


    ich möchte Euch mein aktuelles Projekt,
    den Selbstbau eines 16 Zoll Reisedobsons vorstellen.


    Damit geht der Traum in Erfüllung,
    bei Flugreisen ein Teleskop mit grosser Öffnung und bester optischer Qualität mitnehmen zu können.


    Um das Projekt zu realisieren und Platz zu schaffen,
    habe ich mich von gutem aber auch schwerem Gerät im Dezember des vergangenen Jahr getrennt.
    Die Refraktoren Zeiss AS 130/1950 mit Vixen Saturn Montierung und Jaegers 152/760 wurden verkauft.


    Zeitgleich wurde bei Schott in Jena ein 400mm grosser Borofloat Rohling mit 25mm Dicke bestellt.
    Dieses Glas ist gut zu bearbeiten und hat ähnliche Eigenschaften wie Pyrex.


    Ein Freund hat mir daraus einen sehr guten Spiegel geschliffen, den ich bereits Ende Mai bei Ihm abholen durfte.



    Vom Birkmaier Martin kam ein hochwertiger Fangspiegel mit D 78mm (in kleiner Achse) hinzu.


    Ein unbenutzter 2 Jahre alter Feathertouch Okularauszug wurde von einem Sternfreund preiswert erworben.


    Damit waren alle hochwertigen Komponenten für ein Premiuminstrument beisammen:wub:


    Im Frühjahr 2010 konnte mit der Baustelle "Reisedob 16" begonnen werden.


    Zuerst wurde aus Aluminium Vierkantrohr eine 18 Punkt Spiegelzelle angefertigt, die Knotenbleche wurden an die Rohre genietet.



    Die lateralen Lager für den Spiegel,

    welche ich nach den Rat eines erfahrenen Spiegelschleifers nun weiter wie hier zu sehen auseinander gesetzt habe.


    Der Rahmen der Spiegelzelle in der Box, welche im Transportmaß nur 10cm Höhe misst


    und sich durch klapp und steckbare Seitenwände in eine Hauptspiegelbox mit 34cm Höhe verwandeln lässt.


    Der Hut wurde aus 6mm dünnen Multiplex Birke angefertigt


    zur Erhöhung der Steifigkeit mit 1,5mm dickem Flugzeugsperrholz beplankt

    hier sieht man auch schön das Packmaß meiner Konstruktion.
    Das Instrument soll in einen Hartschalenkoffer passen.



    Spinne und justierbare Zelle für den Sekundärspiegel wurden aus Aluminiumblech und Rundmaterial angefertigt.



    Okularauszug und Telradfinder werden in Schwalbenschwanzführungen am Hut eingesteckt und durch Knebelschrauben fixiert.


    Die oberen Halterungen für den Gittertubus sind fertig.

    Die Lieferanten waren Ikea ( Kugeln) und ein Metallhändler bei Ebay.

    Geeignete Spannelemente habe ich beim Fahrradhändler gefunden.


    Kommende Woche werden die teilbaren Gitterrohre montiert und verklebt,
    dann kann ich bald erstmals den Tubus "am Stück" begutachten.


    Ich werde gerne über den weiteren Baufortschritt hier im Forum berichten.
    Im Frühjahr ist "first light" geplant.

    Hallo Dominique,


    Bei den Backnanger Sternguckern existieren mehrere Taks,
    2x FS 60 C, 1x FS 78, 1x FS 102.
    Diese Refraktoren überzeugen in Ihrer jeweiligen Öffnungsklasse Alle.
    Der FS 60 C ist vermutlich das beste erhältliche Gerät mit 60mm Öffnung.
    Tolle Abbildungsleistung kombiniert und sehr kompakt,
    aber eben nur 60mm Öffnung.
    Meiner Meinung nach aber immer besser als ein Spektiv.



    Ich bevorzuge als Reisegerät eher 80mm Öffnung, aber das weisst Du bereits.:D


    Hier vergleiche ich am 13" großem Mars gerade Tak FS 78 mit dem 110mm Schiefspiegler.

    Hallo Gerrit,
    Ich habe Kugelköpfe mit D=20mm bei Ikea gefunden.
    Es gibt auch welche bei Ebay.
    Aluminiumkugel als Suchbegriff verwenden.


    Geklemmt wird so:


    In Natura mit Adapter für die Rohre:


    Lieber Stefan,
    dann hattest Du leider noch nicht die Gelegenheit durch einen guten Newton zu schauen,
    dessen Besitzer Chef und nicht Knecht Ruprecht seines Geraffells ist.
    Ist halt so.....
    Zu freundschaftlichem Wettbewerb bereit:-)

    Hallo Uwe,


    gerade sehe ich daß Du heute Deinen 53.ten Geburtstag feierst.


    Dazu herzliche Glückwünsche aus dem Schwabenland von Gerd
    und noch viele schöne klare Nächte unter dem Sternenhimmel:);)

    BB vom 30.September 2011
    -Zu Beginn Beleuchtung , am Ende der Pferdekopfnebel-.


    Eintreffen mit Anhänger und 30“ auf dem Beobachtungsplatz kurz nach 21 Uhr.
    Mike, Michel D.,Daniel, Hannes, Dennis , Uli K., Steffen und Markus sind schon da,
    haben ihre Ausrüstung aufgebaut und beobachten mit schwindender Begeisterung einen Bauern auf einem riesigen Trecker,
    der wenige 100 Meter von uns entfernt mit gleissend hellen Scheinwerfern bestückt seinen Acker umpflügt.
    Etwas nach mir treffen Micha und Gerard ein.
    Mit einer gewissen Spannung verfolgen wir die Tätigkeit des Treckerfahrers,
    auch er wird sich fragen was da für Gestalten mit 8 Autos und einem Anhänger in der Nacht auf dem Feldweg treiben.
    Rechtlich betrachtet ist er richtig und wir falsch, zu Beginn des Feldwegs ist ein Schild „Zufahrt verboten„ Land und Forstwirtschaftliche Fahrzeuge frei.“
    Ich entschließe mich dazu noch nicht aufzubauen und zu warten was sich aus dieser Situation ergibt.


    Am 14,5 Zoll Dobson von Dennis stelle ich inzwischen mal Komet Garradd ein.


    Nach etwa einer Stunde hat der Treckerfahrer seine Aktivitäten auf dem Feld beendet und kommt auf uns zugefahren,
    ich halte Ihn an und versuche freundlich zu erklären was wir treiben.
    Ein freundlich lächelnder Mittvierziger ist der Fahrer und wir sind erleichtert daß sich
    diese Situation mit einem freundlichen kurzen Gespräch aufklären lies.
    Er umfährt unseren Fahrzeugtroß ohne Meckern und man wünscht sich gegenseitig einen schönen Abend.


    Dann wird hurtig der 30 Zöller aufgebaut, mit zahlreichen helfenden Händen steht er in knapp 10 Minuten um 22Uhr 30,
    und nach kurzer Justage wollen die Anwesenden die Supernova in M101 sehen.
    Die tiefe Position des Objekts in der Streulichtglocke der tief im Tal liegenden Kleinstadt verhindert eine genussreiche Detailerkennung dieser Galaxie,
    aber immerhin ist das Zentrum sowie mehrer Knoten deutlich und schwach die Spiralarme erkennbar.


    Ich baue derweil meine WW Ausrüstung, bestehend aus FH 120/600 und 80/324 auf.


    Der Schwan kulminiert und der Cirrusnebelkomplex ist dran.
    Detailreiche Filamente von Hexenhand und Sturmvogel ,
    nebenan eine Übersicht des ganzen Komplexes im FH 120/600 und nochmals im Sternfeld mit viel Himmel im 80/324.
    Die Mitspechtler wandeln erfreut von einem Okular zum Andern.


    In den Kometensuchern werden Nordamerika mit Pelikan und die Nebel um Gamma Cygni ,mit dem Crescentnebel betrachtet,
    welcher im 30 Zoll nebenan detailiert angeschaut werden kann.


    M31 ist das nächste Objekt auf der Wunschliste unserer Mitspechtler
    Deutlich sind zwei Dunkelstreifen unterhalb des Galaxienzentrums im 30“ zu sehen,
    beim Schwenken erahnbar ein Dritter. Mehr als 4 Gesichtfelder groß kann man die Galaxie im 30" abfahren.
    Von den Sternansammlung NGC 226 bis hin zu den Begleitern könnte man an diesem Objekt längere Zeit mit Genuss verweilen.
    Im FH 120 passt M31 gerade so ins 4,3° große Feld, erst im kleinen 80er steht sie losgelöst im 7,5° großen sichtbaren Raum.


    Das nächste Glanzlicht am Himmel wird im 30“ eingestellt.
    M33 zeigt bei 170x im 17mm Ethos schöne 2 Spiralarme ,unübersehbar der helle NGC 604 und viele weitere Aufhellungen in den Spiralarmen.
    Das Objekt steht formatfüllend im Gesichtsfeld. Je länger man am Okular verweilt umso mehr Detail wird sichtbar, aber es wartet schon der nächste Beobachter.


    Dann folgt ein schwächeres Objekt.
    Der planetarische Nebel Jones 1 ist nur mit Hilfe des OIII Filters zu sehen,
    Und ich benötige ein wenig Zeit um mit meinen verwöhnten Augen den schwachen Nebel zu lokalisieren. 100x und 170x


    Eine Herausforderung unter den recht guten Bedingungen im schwäbischen Wald ist der planetarische Nebel Abell 72 im Delphin,
    der erst nach längerer Suche lokalisiert werden kann. Schließlich finde ich eine schwache leicht längliche Nebelblase,
    die dicht neben bei einem helleren Stern steht bei 170x mit OIII Filter.
    Unter besseren Bedingungen in den Hochalpen wird dieses Objekt einfacher aufzufinden sein.


    NGC 7293 der Helixnebel wird im FH 120/600 einfach gefunden und einmal im Telrad angepeilt, ist er auch daneben im 30“ schnell eingestellt.
    Bei 170facher Vergrösserung füllt er nahezu das Gesichtsfeld aus. Der riesige Ring erscheint an Nord und Südsektion abgeplattet und deutlich heller.
    Mit UHC Filter ist der Anblick besonders beeindruckend.


    Der Planetarische Nebel NGC 7027 im Schwan ,der Magic Carpet Nebula genannt ist unser nachstes Objekt.
    Gegenüber den blassen Abells ist der ein Leuchtfeuer.
    Im knallig grüner Farbe finde ich einen länglichen Planetary mit exzentrisch sitzendem Zentralstern.
    Bei 300fach im 10mm Ethos sehe ich einen dunklen Schlauch der die nun etwas rechteckige Form im Verhältnis von 2:1 teilt.
    Um den Zentralstern scheint es eine weitere rundliche Nebelblase zu geben.


    NGC 7008,ein planetarischer Nebel zwischen Schwan und Kepheus ist das nächste Objekt.
    Es hat die Form frei im Raum schwebenden Ohrmuschel. Im Nebel kann ich 5 Sterne, unmittelbar daneben 2 Sterne sehen. 30“F4 -170x


    NGC 7023, der Irisnebel im Kepheus wird eingestellt. 100x und 170x
    Um den anregenden Stern herum ist ein bläulicher Reflektionsnebel mit 3 Dunkelzonen zu sehen,
    die größte Dunkelzone hat eine dreieckige Form und ragt fast bis zum Stern vor..


    NGC 5907 eine Galaxie in Kantenlage im Drachen erscheint als dünne Spindel mit seitlichem Staubstreifen in dem flockige Struktur zu sehen ist.
    Am Schönsten mit vielen Details bei 170x, formatfüllend im Gesichtsfeld bei 300x.


    NGC 2403 eine Spiralgalaxie zwischen Großem Bär und Luchs von schräg oben betrachtet, ich kann 4 Spiralarme sehen die sich um den Galaxienkern winden.
    In den Armen sind helle Knoten zu sehen.



    Je1, Jones Emberson 1 im Sternbild Luchs wird aufgesucht.
    Ich strapaziere etwas die Geduld der Anderen bis ich Ihn endlich auffinde.
    Manchmal fluche ich über sternarme Felder und nenne schwache Sterbilder wie Giraffe "Geraffel",
    aber im Luchs bin ich ohne Brille und Karte verloren.
    Mit OIII Filter ist bei 170x ein ringförmiger Nebel mit 2 Knotenförmigen um 180° versetzt angeordneten Verdickungen zu sehen.
    Mich erinnert die Struktur an einen Kopfhörer. Daher der Spitzname „galaktischer Kopfhörer“.


    Paralell dazu
    Im 80/324mm die offenen Sternhaufen M36,37 und 38 in einem Gesichtsfeld.
    Dann wird zu „Kembles Kaskade“ und NGC 1502 hochgeschwenkt.


    M1, der Crabnebel erscheint im 30“ wie ein gedrungenes „S“,
    Zieht man den Filterschieber mit UHC/ OIII/ und H-Beta durch kann man mitdem OIII Filter Strukturen im Nebelinnern erkennen.


    Um 4 Uhr morgends ist Zeit für die Objekte im Orion.
    M42: Schon im 80mm ist die dunkle Huygensregion zu erkennen, deren Faserstrukturen im 30“ räumlich gestaffelt wirken.
    Die Zentralregion leuchtet in einem geisterhaften hellen Grün, währen die obere Schwinge einen rötlichen Farbstich zeigt.
    Beim Verbleiben am Okular mit 170x blitzen zeitweise im Trapez die Komponeneten E und F.


    NGC 2024 der Flammennebel nahe dem westlichen Gürtelstern wird auf dem Weg zum Pferdekopfnebel,
    den alle noch Verbliebenen sehen wollen, kurz mal mitgenommen.
    Deutlich ist sind H-Beta und im UHC diebreite und die dunklen Teilungen zu sehen,
    Von denen aus die Nebelmassen wie Flammen nach aussen züngeln.
    Einen Rutsch mit dem Dob nach Süden und ich sehe einen Stern mit kompaktem Reflexionsnebel,
    dann noch ein Stückchen nach Südosten, den H-BetaFiltler reinschieben, und da steht der IC 434 in den der Dunkelnebel B33 ragt.
    Ein Weilchen am Okular verbleibend kann schön die Pferdeschnauze erkannt werden.


    NGC 1999 der Schlüssellochnebel südlich des grossen Orionnebels ist ein weiteres Objekt.
    Deutlich ist der Reflexionsnebel zu sehen, erst mit 300facher Vergrösserung kann ich mit Schwierigkeiten die Dunkelregion,das Schlüsselloch lokalisieren.


    Mehrmals im Verlauf der Nacht haben wir uns mit dem 30“ am Jupiter die Augen verblitzt und einen unglaublicher Detailreichtum in den Wolkenbändern gesehen.
    Die grosse Öffnung offenbarte bei knackig scharfen und detailreichen Bildern feinste Farbdetails und einen deutlich hervorstehenden GRF .
    Meist wurde mit 170x beobachtet, 300fach brachte für sehr kurze Momente Anblicke mit „Offenbarungen.“


    Um 5Uhr in der Früh wurde mit dem Abbau begonnen und die Heimfahrt ins aufgehellte Remstal angetreten.
    Kurz nach 6 Uhr war ich mit einer Tüte frischer Brötchen müde aber sehr zufrieden zu Hause.:D

    BB vom 28.September 2011


    -Mit kleinen Fernrohren zu großen Nebelkomplexen-.


    Nach 21 Uhr bin ich auf meinem Beobachtungsplatz auf einer grossen Lichtung im schwäbischen Wald,
    stelle ich Stativ, die Giro und meine Kleinfernrohre auf und geniesse den Rundumblick.
    Im Nordosten brennt entfernt ein Hoflicht, welches, das weiss ich, meist spätestens um 22 Uhr ausgeht.


    Ich suche als erstes Objekt wie in den vergangenen Abenden den Kometen Garradd auf.
    Im westlichen Herkules wird er auf Anhieb im 120er FH aufgefunden und zentriert.
    Im 120mm FH bei 20 fach erscheint der Komet etwas assymetrisch,
    im 80mm FH ist bei 11fach ein schwaches rundes Wölkchen zu sehen.


    Gegen 22Uhr höre ich Boxersound durch den Wald vauwehen,
    das ist der gelbe VW 1600 Variant von Thomas C.


    Thomas packt sein Schnellspechteloskop, einen TMB Apo 80/480 aus und legt Richtung Osten los.
    Jupiter, und in den Sternbildern Andromeda und Perseus sind seine Ziele.


    Ich habe zuvor den Schmetterlingsnebel IC 1318 (Nebel um Gamma Cygni) mit meinen Kleinröhren angeschaut,
    und konnte den Crescent Nebel im 80mm am Gesichtsfeldrand mit IC 1318 eindeutig lokalisieren.
    Ein Blick in den 120er sicherte die Sichtung ab.


    Danach ging es zum Cirrusnebel, der im 80mm FH glatt 2x ins Gesichtsfeld passen würde.
    Ein sehr ästhetischer Bildeindruck mit viel Himmel drumherum.
    Rechter Hand der Sturmvogel mit 52 Cygni, links davon der helle Bogen mit der Hexenhand,
    im 120mm FH kann ich leicht den dritten Nebelteil Pickerings Dreieck sehen,
    Im 80mm ist er noch erahnbar.
    Die Orientierung ist astronomisch richtig.


    Thomas gefällt Okular und Fernrohr 80/324, eigentlich ein grosser Sucher,
    welches bei dieser Gelegenheit zum Hauptinstrument mutiert ist, mir auch.


    Meine aktuelle Vorgehensweise:
    Erst im Telrad die betreffende Stelle am Himmel anvisieren, mit dem 120/600 FH
    das Objekt Aufsuchen, anschauen und dann diesen Himmelsausschnitt auf dem Astrostuhl sitzend
    im 80mm bei 11facher Vergrößerung und 7,5° Feld genießen.


    Nach dem Cirrus wird N-Amerika und Pelikannebel beäugt und mit verschiedenen Filtern getestet.
    Deutlich tritt die Silhuette des Kontinents hervor.
    Im Golf von Mexico blitzen die Sterne des „little Orion“.
    Der Pelikannebel passt bei beiden Fernrohren mit im Gesichtsfeld.
    Schemenhaft kann ich seine Umrisse erkennen.
    Deutlichster Nebelteil ist die helle Kante entlang der Californschen Küste und der Dunkelnebel welcher N-Amerika und Pelikannebel teilt.


    Deneb habe ich beim 80mm aus dem Gesichtsfeld gefahren,
    damit dieser die Beobachtung der schwachen Nebel weniger stört.
    Da scheint der UHC etwas besser zu sein, beim Cirrusnebel aber ist eindeutig ein OIII der Favorit,
    auch mit der kleinen Optik.


    In dieser Himmelsgegend wird auch nacheinander M27, M71 und der Kleiderbügel Collinder399 abgefahren.
    Aus dieser Weitwinkelperspektive mit 7,5° erschließen sich
    unbekannte Ansichten mit unbeschreiblicher Schönheit.


    Es gibt am 30mm Zeiss WW-Okular einen Punkt, wo das Okular ohne Blende zu sein scheint und sich ein wahrhafter Spacewalk-Effekt einstellt.



    Ich erinnere mich an eine Beschreibung eines Merzschen Kometensucher von 1850,
    welcher mit 76mm Öffnung, 648 mm Brennweite mit einem 65mm Schraubokular
    dessen 65mm Feldlinse 6° Gesichtfeld ermöglichte.
    Jürgen Kost hat dieses Instrument auf seiner Seite beschrieben.
    Mit einem ähnlichen Komtensucher hat W.Argelander die „Bonner Durchmusterung“ durchgeführt.


    http://www.achromat.de/index.php?option=com_content&view=article&id=61:kometensucher-aus-muenchner-werkstaetten&catid=42:astronomische-instrumente&Itemid=87


    Meine moderne Version ist ein Geradsichtsucher mit 80mm Öffnung, 324mm Brennweite,
    einen 2“ Schraub-fokussierer in dem ein 30mm Zeiss WW Okular mit 85° scheinbarem Gesichtsfeld steckt,
    das ergibt eine 11fache Vergrösserung und 7,5°wahres Feld in dem zu 80% die Sternabbildung in Ordnung ist.
    Durch volles Ausfahren des Stativs kann ich hinter dem Geradsichtfernrohr
    dank des Füssener Astrostuhls auch bei Zenithbeobachtungen bequem einblicken.
    Diese direkte Sichtrichtung mit der Option des Vorbeischielen direkt auf das Objekt, hat es mir angetan.


    Im 120/600 wird ein Zenithspiegel benutzt, in dem ein 2“ 30mm WW III von Kokushi Khoki
    mit 84°scheinbarem Gesichtsfeld steckt.
    Das ergibt dann 20fach und 4,3°Feld.
    Optional habe ich manchmal noch mein 20er Nagler T2 benutzt,
    damit ergibt sich eine 30fach Vergrösserung und 2,5 °Feld.


    Bei Beobachtungen mit Filter habe ich die Okulare zwischen den Fernrohren durchgewechselt,
    das Zeiss WW hat leider kein Filtergewinde.


    IC1396 im Kepheus ist das nächste Ziel, auch da hebt sich der Nebel besser im 80mm vom größer sichtbaren Hintergrund ab,
    verwendet wurde ein UHC Filter.
    Der Elefantenrüssel bleibt mit 120mm Öffnung visuell verborgen.


    Nächstes Objekt ist die Dunkelzigarre B168 an deren Ende sich der Cocoonnebel befindet.
    Der offene Sternhaufen M39 passt mit B168 zusammen ins Feld des 80mm,und der Dunkelnebel hebt sich besser ab als im 120mm.
    Genial, das muss man mal gesehen haben!
    Leider ist der Cocoonnebel mit vorhandener Öffnung nicht erreichbar.


    Weiter geht es in die Cassiopeja ,schemenhaft kann ich mit Hilfe des UHC Filters
    in beiden Optiken NGC 281, den Pacmannebel erkennen.
    Westlich von Delta Cassiopeja blitzt im 80mm aus einem winzigen M103 ein orangefarbenes Sternchen heraus.


    H+Chi , zusammen mit langer Sternenkette zu Stock 2, dem Muskelmännchen ,
    und mit Schielen zum entgegengesetzeten GF-Rand ist Trümpler 2 in einem Feld zu sehen.


    Der Californianebel ist in beiden Röhren mit H-Betafilter kein schwieriges Objekt,
    im 80er steht NGC 1499 mit viel Himmel rundum im Feld.


    Der helle Sternhaufen Mel 20 um Alpha Perseus ist in beiden kurzen Rohren eine Pracht,
    anschleißend gibt es einen kleinen Abstecher rauf zu Kembles Kaskade.


    Thomas hat mit dem 80er TMB Apo den Jupiter mit 160facher Vergrößerung hart und scharf „drin“.
    Auf der westlichen Seite des südlichen Bands steht hart ein dunkler Barren.


    Mein WW-Geraffel kommt nun für kurze Zeit in den Kofferraum,


    Das Stativ wird auf niedrige Höhe eingefahren und die Stunde des alten Lichtenknecker Newton 150/1200 von ca.1970 beginnt.
    Dessen Blechtubus in „Hammerschlag Hellblau“ ruhte seither auf der Rückbank im Auto.
    Kurz die Justage geprüft und los geht es.
    Ein Blick in den Tubus zeigt einen leicht staubigen Spiegel und ein paar Spinnweben.


    Bei 130 und 160 facher Vergrößerung kann ich Thomas demonstrieren,
    daß ein Newton trotz zusätzlicher Obstruktion durch kleine Bewohner auch ein feines Planetenfernrohr sein kann.
    Die Abbildungsqualität dieses alten Dieter L.-Spiegels begeistert uns.
    Thomas adelt den alten Newton mit
    „das ist das erste Spiegelfernrohr dessen Abbildung mir gefällt“
    (Der Staub auf dem Spiegel bleibt drauf, und den Untermietern wird nicht wegen Eigenbedarf gekündigt,
    das gehört zur Patina dieses Youngtimerfernrohrs dazu :-))


    Für einen Telradfan ungewohnt fummelig ( wie vor langer, langer Zeit :-o ) mit Sucherfernrohr und kleinem Gesichtsfeld
    eiere ich in der Sommermilchstrasse rum, suche ich den Ring -und Hantelnebel auf, die Thomas unbedingt im alten Newton abschauen möchte.


    Beschließen tun wir den Besuch vom Thomas mit dem gemeinsamen Anblick von
    M 36,37 und M38 im 80mmFH in einem Gesichtsfeld.


    Ich mach noch alleine eine Stunde bis 1Uhr weiter. Dann wird es immer feuchter
    und ich packe nach einem ausgedehnten Milchstrassenspaziergang, den ich sehr genossen habe,
    meine kleine WW- Ausrüstung und einen ehrwürdigen alten Newton ein.

    Hallo Jörg,


    Der 10" F4.8 Orion UK ist eine gute Wahl.
    Das ist ein kompaktes Teleskop und passt für den schnellen Einsatz auf die Rückbank im Auto.
    10" Öffnung ist für den Anfang gut, damit bekommen viele DeepSky Objekte Struktur.


    Hubraum statt Spoiler! :jerry:


    Dann fehlen noch Okulare...
    Eine etwas preiswertere aber nicht schlechte Alternative zum 31 er Nagler
    ist das Explore Scientific 30mm mit 82°GF.


    Wenn genug Budget vorhanden, gleich dazu noch ein 9mm 100°GF,
    ein Telrad Sucher, und ein Deep Sky Reiseatlas dazu,
    dann bist Du für einige Zeit gut gerüstet.


    Lieber gleich 2 richtig gute Okulare als 5 x Mittelmaß.;)