Hallo zusammen,
Viele Jahre war mein 6" F5 Jaegers FH neben unserem 30" Dob mein Lieblingsfernrohr
um am Himmel mit Genuß spazieren zu schauen und mit dem die ganzen Glanzlichter des Deep Sky sehr einfach aufzufinden waren.
Heute habe ich ein sehr transportables FH 120/600 und parallel daneben ein 80/320 FH vor dem Füssener Astrostuhl stehen,
um damit seehr gemütlich und so weitwinklig wie irgend möglich geradsichtig in den gestirnten Himmel zu spechteln.
Das 120/600 wiegt anstelle von 10 Kilo nur 3Kilo und ist damit fernreisetauglich.
Ich geniese auch gerne meine Oldtimer, einen 110/2720mm Schiefspiegler
und einen alten Newton 150/1300, Optiken von D. Lichtenkneckeraus den sechziger Jahren.
15 Jahre lang hatte einen Zeiss AS 130/1950 Refraktor in meiner Beobachtungsstation in den Korber Weinbergen mobil in Gebrauch.
Während 25 Jahren Sternegucker kommt halt was zusammen
Kleinere Öffnungen haben ohne Zweifel ihren Reiz, ein jedes Fernrohr hat seinem Himmel, heisst es.
Habe ich den Wunsch das maximal Mögliche zu sehen, kann das Geschirr nicht groß genug sein.
Mehr Öffnung ist auch mehr sehen.
DeepSky, die Paradediziplin eines Dobsons mit großer Öffnung lasse ich bei meiner Argumentation absichtlich mal ausser acht.
Lachsfarbene Details in den Wolkenbändern der Jupiteratmosphäre
gespickt mit dunklelblaugrauen Barren und elfenbeinfarbenen Spots,
um diese Details zu sehen braucht man Öffnung, da sind 5 oder 6" Öffnung nicht ausreichend.
Ab etwa 10 Zoll wird das Sehen der feineren Farbdetails auf Jupiter möglich, darunter fehlt es dem Auge halt am Licht.
Wer hat von Euch mit 5" die Dunkelgebiete auf Mars in dunklen Olivtönen gesehen?
Das ist nicht möglich, nur mit erstklassiger Optik mit 12" Öffnung und mehr konnte ich während den Oppositionen 2003 und 2005 diese Farbtöne sehen.
Nach meinen Erfahrungswerten ist ein guter Dobson
mit einer hochwertigen Optik in der Grösse ab 12" die optimale Sehhilfe.
Ob dann doch nur 10 Zoll oder gar 42 entscheiden die Möglichkeiten.
Ich habe einen 16"F 4.5 gewählt, der mich zukünftig auf allen Reisen zum dunklem Himmel, egal wohin im Koffer begleiten wird.
Ein guter Newton, der von seinem Nutzer beherrscht wird,
ist schon lange Zeit das Optimum des Erreichbaren für den visuellen Beobachter
und wird es auch in Zukunft bleiben.
Das hat bereits in den 60er Jahren Johann Kern beschrieben, als er mit seinem damals neuen 24" Newton den Virgohaufen abgefahren ist.
"Nur sehr wenige Menschen auf dieser Erde haben bisher gesehen was ein kleiner Spessartbauer sah."
Johann Kern(1895-1975)Pionier der deutschen Deepsky Beobachtung.
Mir hat 1987 sein Fernrohr die Augen geöffnet,
seit dem bin ich vom Beobachten mit großer Öffnung begeistert.
Erweiterung der Ausgangsfrage: 5" reicht das- Alleine ?
Antwort: Nein, mir nicht!
Warum ich auch einige kleine Fernrohre habe?
Es sind wunderbare Spielzeuge die mir Freude machen.
Das ist wie VW Käfer fahren.