[Basis Wissen] Welche Kenngrößen sind bedeutend? Stimmt das Laeindenken: Die wichtigste Größe ist der Faktor der Vergrößerung? Warum wird häufig ein Teleskop nur nach dem Durchmesser benannt, und nicht der Brennweite?

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    ich bin neu auf dem Themengebiet Astronomie und komme von der Fotografie. Daher habe ich ein wenig Vorwissen über Objektive, Brennweite etc. doch bekanntlich ist so ein Halbwissen eher gefährlich als Hilfreich. Ich habe mich nun seit ein paar Tagen intensiver, über die Eigenschaften von Teleskopen im Internet informiert. So richtig schlau geworden, bin ich dadurch aber leider nicht.

    Es stellen sich mir jedoch immernoch einige Fragen:

    • Der Wert der bei Teleskopen als Kennwert angegeben wird ist häufig ja nur der Durchmesser des Reflektors oder der Eintrittslinse. Sagt dieser Wert lediglich etwas über die einfallende Lichtmenge aus, oder kann man an ihm auch die Vergrößerung bestimmen, die ein Teleskop bietet?
      Welche Rolle spielt die Brennweite dabei? Ich besitze ein Teleobjektiv und hatte stehts die Auffasssung: Große Brennweite = Große Vergrößerung, ist dies falsch, oder nur halb Richtig?
    • Wenn man einfach nur der Nachthimmel mit bloßem Auge bewudndern will, so braucht man noch ein Okular, welches maßgeblich für die Vergrößerung verantwortlich ist, wobei die Rechnung Brennweite Teleskop/Brennweite Okular = Faktor gilt. Schraube ich jedoch nun eine Kamera an mein Teleskop, um den Himmel zu fotografieren, dann kommt diese an die Stelle, an der Vorher das Okular saß. Wie sieht es dann mit der Rechnung aus, was muss man nun berechnen?
    • Gestern Nacht war ich um 2 Uhr Nachts aufgestanden um Saturn zu fotografieren. Dabei habe ich mein Teleobjektiv der Brennweite 600mm verwendent, mit Crop Faktor sogar effektiv 840mm. Mehr als ein paar helle Pixel, die keine Strukturen der Ringen erkennen lassen, konnte ich jedoch nicht produzieren, während ich im Internet Aufnamhmen wie diese finde, und dabei ein Teleskop von 750mm Brennweite verwendet wurde. Ein Weiteres Beispiel bei dem eine Brennweite von 720mm verwendet wurde. Mache ich etwas falsch? Oder ist meine Annahme, ein Teleobjektiv und ein Teleskop der gleichen Brenntweite müssten Saturn gleich groß abbilden?
    • Und zuletzt: Sind so starke Vergrößerungenn von 50x überhaupt notwendig, wenn man Nebel oder z.B. die Andromeda Galaxie ablichten will? Wodrauf muss man dabei achten, also Equipment Technisch?

    Ich hoffe meine Fragen sind verständlich und nicht alzu peinlich für mich zu fragen ?.


    Vielen Dank im Vorraus und beste Grüße

    Julius

  • Hallo Julius,


    erstmal herzlich willkommen.


    Interessante Fragen und gut reflektierte Fragen, die Du da stellst :thumbup:.


    Ich betreibe keine Astrfotographie, kann also hier nicht wirklich helfen. Aber ich kann sagen, daβ es mit der Brennweite im Prinzip schon so ist, wie Du sagst und wie ich es auch für die visuelle Beobachtung kürzlich hier in einem Beitrag über Planeten gegen Deepsky-Teleskope geschrieben habe. Kürzere Brennweite macht das Bild kleiner und heller, gröβere Brennweite macht das Bild gröβer (doppelte Brennweite = flächenmäβig ungefähr 4x so groβ), aber dunkler. Jetzt kommt aber bei der Fotographie noch die Kamera dazu, wie bei der visuellen Astronomie das Okular. Soweit ich weiβ, ist dabei ein wichtiger Faktor der Abbildungsmaβstab, sowie die Zahl der Pixel und der Abstand derselben untereinander. Bei hellen Objekten wie Planeten kannst Du (oder solltest Du sogar) mit längerer Brennweite arbeiten, bei Deepsky mit kürzerer Brennweite. (Was aber nicht heiBen soll, daβ Du mit kurzer Brennweite keine Planeten fotographieren kannst)! Bei Planeten reicht dann konsequenterweise ein kleinerer Chip mit weniger Pixeln, bei Deepsky (Galaxien) brauchst Du einen gröβeren Chip mit mehr Pixeln.


    Voilà, zu den Berechnungen kann ich leider nichts sagen, weil ich mich nie damit beschäftigt habe; ... aber ich denke da wird sich schon noch jemand melden. Ansonsten habe ich mir mal diese Seite hier abgespeichert: https://astrofotografie.hohmann-edv.de/grundlagen/

    Siehe dort besonders unter Grundlagen, Fokalprojektion und auch unter Abbildungsmaβstab !

    (Es gibt aber noch andere Seiten; siehe z.B. hier für das wichtige Nyquist-Kriterium: https://www.intercon-spacetec.…-source-tis/chip-groesse/.


    Liebe Grüβe

  • Hallo Julius,


    herzlich willkommen hier im Forum!


    ein Teleskop mit dem Kamerachip im Brennpunkt, bildet das ab so wie es in Teleskop herein kommt, als belegt bei einem Vollmond Bild ( der ein 1/2 Grad groß am Himmel ist ) ein bestimmte Anzahl Pixel, der Saturn hat derzeit einen visuellen Durchmesser von 17,66" Bogen Sekunden!

    Der Andromedanebel hat Fotografisch eine Durchmesser am Himmel von ca. 4 Mond Durchmesser!


    Wenn Du jetzt rechnest wie groß das auf dem Fotochip an kommt, sind deine Frage beantwortet!


    Und Du weist nun warum Sterne die immer nur Punkte sind Punkte bleiben und Flächenhafte Objekt wie die Großen Galaxien ohne Nachvergrößerungen auskommen!


    Planeten aber nicht, da sie nur ganz wenige Pixel beleuchten, müssen sie auf den Chip projiziert werden, Mit 2 - 4 Fach Barlowlinsen oder durch Okulare die Nachvergrößeung liefern, um im Foto nachher erkennbar zu sein!


    Da sind dann schnell Brennweiten von 5-9 m nötig, je nachdem was das benutzte Teleskop noch scharf abbilden kann, um das effizient projizieren zu können braucht es zur Brennweite passende Pixelgröße!


    Astrofotgrafie braucht ne Menge Zeit und noch mehr Kapital wenn, man mit den tollen Bilder der Spezialisten mithalten möchte!


    Möchten man aber nur für sich selbst, also als einen Art Zeitdokument ( ich war bei dem besonderen Ereignis dabei ) haben, ist nach einer guten Einarbeitungszeit und dem Handling mit einem Teleskop und visuellem Sehen lernen, geht dann auch mit Lichtstarken Optiken einiges ohne teurer Guiding gesteuerten Nachführung, schon einiges.


    Visuell beobachten ist aber der Schlüssel zum Erfolg, wenn z.B. Mond und Planetenzeichnungen am Teleskop erstellt lern man das Teleskop Blind zu bedienen und richtiges Astronomischen sehen, wie man so fasziniert gezwungen ist genau hinzu schauen!


    Ich habe hier viele Leute das ersten mal zum beim Beobachten gehabt, die alle nach 5-8 Sekunden sagten, ja toll hab ich gesehen, nachgefragt stellt sich heraus, ja etwas helles rundes!

    Die streifen der Jupiteratmosphäre erst bei zweiten mal, den Mondschatten dazwischen erst nach nochmaligem Hinschauen auf meinen Hinweis, nach 15 min. mit eine Augenklappe fürs freie Auge!

    Und das mit einem 12" Teleskop, als ich ihnen erzählte, dass ich die Monde das erstmal nach 3 Jahren mit einem 11 / 900 mm Quelle Newton gehen habe, nachdem mir Hans Herman auf der Sternwarte vom Deutschen Museum in München bei einem Schleifkurs erklärte wie man das richtig sehen kann!


    Der erklärte mir, das nach etwa 15-20 Minuten, ( bei Jedem etwas verschieden ) wenn man sitzen richtig über dem Okular mittig positioniert nur mit Augenklappe, so lang entspannt ins Okular schauen kann, ( ohne das die Augen anfangen zu zwinkern oder zu tränen beginnen ) und sich der vorher im Okularbildfeld wild umherspringende Schärfepunkt des Auges, so weit beruhigt hat, dass man nun Einzelheiten vom Objekt zielgenau avisieren kann!


    Zuhause angekommen tat sich eine neue Welt auf, ich sah die Monde als Schaden oder die Mondscheiben selbst auf Jupiter, den sekundengenauen Eintritt der Monde in den Halb,- oder Kernschatten und am Mond feinste Rillen sowie feinste Strukturen in den Bergketten und Krater bis 3km!


    So gelang mir erstmals im 1982 im Winter, die Sichtung der 3 kleinen Krater für die Apollo 11 Astronauten > Armstrong ; Aldrin; und Collin < neben den beiden schon bekannten Kratern + Sabine und Ritter!


    Viel Spass beim Einstig in das Interessante Astro Hobby!


    Nach 54 Jähriger Beobachtungs - und Bastel Erfahrung, kannst Du hier auch nach einer guten Teleskop - Ausrüstung für Deine Interessen nachfragen!

    Da finden wir schon was!


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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