Anfänger mit Tanzutsu Catadioptric 600mm

  • Hallo Forum,
    ich bekam heute auf dem Flohmarkt ein Teleskop fast geschenkt.
    Ich habe nun ein wenig mit meinem "ersten" Teleskop herum geäugt und wie ich es auch dreh und wende, immer ist alles auf dem Kopf.
    Mit dem Okular (Ke20mm) bekomme ich auch nicht die Dächer der Nachbarn gestochen Scharf eingestellt. Wenn ich den Distance-Ring heraus nehme wird die Vergrößerung weniger, aber an der allgemeinen schlechten Qualität ändert das wenig.


    Fehlt da etwas an der Optik? (weil ja auch alles auf dem Kopf steht?) Wo gibts Ersatzleile für diesen Japaner?



    http://users.utu.fi/perkeina/teleskooppi/76mmnewton.htm

  • Ganz einfach, das System glänzt nicht gerade mit optischer Qualität. Eher am unteren Ende angesiedelt. Wenns dann noch dejustiert ist, siehste gar nix mehr.
    Über die Mechanik will ich gar nix sagen, noch weiter wie unten.
    Tipp => Entsorgen.

  • Schon klar, unterste Schublade, da ist kein Blumentopf zu gewinnen.


    Dennoch: Was fehlt hier? Es besteht doch nur aus Spiegel, Prisma und Okular. Warum ist alles seitenverdreht?

  • Hallo!


    Die Bildorientierung ist schon mal "richtig", es ist eine Newton-Optik, und die bildet spiegelverkehrt und kopfstehend ab.


    Für das Scharfstellen auf kurze Entfernungen muß das Okular mit dem Fokussierer herausgedreht werden, evt. reicht der Verstellweg des Auszuges nicht aus. Vielleicht versuchsweise mal zusätzlich unter Sicht die Okularklemmung lösen und das Okular selbst etwas weiter herausziehen...


    Ein Distanzring sollte eigentlich an der Vergrößerung nichts ändern...


    Natürlich kann eine kleine Optik auch gut sein, aber, wie schon angedeutet, handelt es sich hier nicht unbedingt um ein High-End-Teleskop.


    Ferndiagnose ist immer etwas problematisch, am besten, das Teil mal einem Fachmann zeigen!


    Gruß, Michael

  • Danke Michael, also werde ich den Kopfstand schon mal nicht los.
    Das Scharfstellen klappt prima, allerdings ist die Qualität sehr schlecht. Liegt das am Okular?
    Ich würde auf die Schnelle (hier in den FAQs gelesen) auch ein alternatives Okular gerne versuchen - allerding haben Anfänger sowas nicht im Fundus. Wäre ein "Okular TS SUPER PLÖSSL 20mm" = eBay 370493888896 einen Versuch wert? Worauf muss ich achten?


    Edit: Mein Okular hat einen exotischen Steckdurchmesser von 24,5mm. Das ist wieder einmal kein Standard.
    Wenn ich allerdings das vorhandene Okular rückwärts als Lupe verwende habe ich eine sehr schöne Abbildungstreue.


    Woher kommen die bei so einem simplen Teleskop die Abbildungsfehler, Brechungen und Unschärfen:

    Zitat

    Mit dem Okular (Ke20mm) bekomme ich auch nicht die Dächer der Nachbarn gestochen Scharf eingestellt

  • So blieb mir nicht anderes übrig als alles zu zerlegen... und siehe da, das Prisma war vollkommen Windschief. Laienmäßig habe ich es Pi * Daumen eingerichtet, was man so mit einem Peilauge hin bekommt. Da die Tiefenausrichtung mit einer M5 Zentralschraube gemacht wird und die Winkelausrichtung über drei federvorgespannte M2-Inbus im 120° Kreisbogen um die Zentralschraube, sehe ich nun endlich Licht am Ende des Tunnels.


    Wie bekomme ich die innere Optik sauber und klar? Womit putzt ihr so?

  • Hallo Allfred,


    bei astronomischen Teleskopen zeigt es erzeugt vom Objekt ein umgekehrtes, reelles Zwischenbild was auf dem Kopf steht, das dann vom Okular vergrößert wird.
    Man spart sich, weil am Himmel unerheblich, das Umdrehen des Bildes durch eine extra Optik!
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fernrohr
    Um ein 31,7 mm Super Plössl - Okular von 6 - 25mm anzuschließen, passt dieser Adapter http://www.teleskop-express.de…r-fuer-1-25--Okulare.html
    Tagbeobachtungen sind zum Test nicht so geeignet, schau mal ohne Verlängerung nach dem Mond, was da scharf zu sehen ist.


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


    GSO 12" Dobson teilbarer Alu-Tubus, C8-Orange, C8-Schmidtkamera, Comet-Catcher, MTO100/1000 MAK, Skywatcher ED 80 PRO, Skywatcher 8" Dobson, Skywatcher Maksutov SKM 127 / 1500

  • zunächst steht das über unsere Augenlinse auf der Netzhaut erzeugte Bild grundsätzlich auf dem Kopf. Unser Gehirn hat gelernt,
    das zu akzeptieren. Setzt man vor unser Auge sog. Umkehrsyssteme, so gewöhnt sich innerhalb kurzer Zeit unser Gehirn an diese
    neue Situation. Man kann diesen Sachverhalt mit einer Einzellinse und einer Kerze demonstrieren, oder mit einem wassergefüllten
    Römer-Weinglas.


    Bei der Astronomischen Beobachtung spielt dieser Sachverhalt keine Rolle. In Deinem kontreten Fall haben wir je nach Lage
    des Teleskop sogar nur ein seitenverkehrtes Bild, wenn z.B. der OAZ nach oben steht. Bei der Erdbeobachtung sollte deshalb
    der OAZ nach oben stehen.


    Das sind also optische Gesetze, für die es keine Ersatzteile gibt. Siehe hier: Das Auge


    und hier

  • Heute fast Halbmond... sogar vom Donautal aus herrlich zu sehen. Also für meine grobmotorische Ausrichtung des Spiegels bin ich sehr zu frieden. Allerdings schwingt das System bei jeder Berührung sofort los. Aber was solls, ein schöner Anblick.

  • Hallo Alfred,



    ja diese Montierungen sind sehr wackelig, vielleicht können Dir die Tips hier fürs Erste helfen das Ganze etwas zu beruhigen.
    Tipp 1 : geht natürlich auch am Spiegelteleskop.
    http://www.g2-astronomie.de/phpbb2/viewtopic.php?t=33


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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  • Der letzte Satz des 2. Tipps: "Das geht aber nicht bei Cat Teleskopen mit Linse im Okularauszug! "


    ===> Wieder was gelernt. Dort müsste bei mir auch noch eine Linse versteckt sein. An diese bin ich noch nicht zum Putzen heran gekommen. Im Okularauszug sehe ich ölige Ausflüsse aus der Auszugsmechanik in Richtung dieser letzten Linse. Aber meine Finger waren nicht lang genug um da unten ran zu kommen...

  • Hallo Alfred,


    Achtung nicht das Fett auf die Linse wischen!
    Da kannst Du nur die Auszugwelle ausbauen und das Auszugsrohr rausziehen um diese Linse zu reinigen!
    Aber erst die Staubfussel mit einem Objektivpinsel wegpusten, dann putzen.


    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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  • Perfekt, ich brauchte den OAZ nicht abflanschen, lediglich das vor Silikonfett triefende Getriebe öffenen und laaaangsam ziehen. Warum für sowas keine Schrägverzahnung genommen wird....


    Anschließend mit Benzin alles überschüssige Fett "auf- und ausgewischt". Dann die letzte Linse mit Optical Wonder und Mikrofaser gereinigt.


    Ich muß mir mit dem zähen Silikonfett was einfallen lassen, in der nächtlichen Kälte erstarrt das Fett, scheint nur für laue Sommernächte gedacht worden zu sein.

  • Hallo Alfred,


    ja wenn`s Silikofett wäre, dann wäre es optimal für den Winter!


    Das Fett ist deshalb dick auf dem Rohr, weil damit auch das Spiel reduziert werden soll! Das musst Du jetzt mit einer Lage Tesaband oder Filz im OAZ - Gehäuse in 120° Position zur Zahnstange etwas einengen, damit der OAZ mittig und sanft (rückenfrei) im Gehäuse läuft!
    Hier gibt es viele Berichte über diesen Teleskoptyp und bei aller berechtigten Kritik an diesem Bauprinzip, auch Justagetips um das Mögliche herauszuholen für den Beobachter!
    http://forum.astronomie.de/php…1/Teleskop_nicht_aufgeben mit vielen Verbesserungstips
    Es nützt ja auch nichts es immer wieder nur zu kritisieren, der verkauf der Dinger ist seid Jahren nicht zu stoppen, also muss halt auch damit umgehen und Denen die es haben die Möglichkeiten aufzeigen.
    Ich bin immer wieder erstaunt wie weit diese Cat - Newton verbreitet sind und höre dann das Sie Ihn wegen der kompakten Bauform für Balkon oder Terrasse ausgesucht hätten!


    Siehe auch Newtonjustage hier:
    http://www.pteng.de/astro/justage/newton/frame_r.htm




    Da diese Cat - Newton also so verbreitet sind wäre es mal interessant ob man wenigstens austesten könnte wo denn dieser Jones-Bird-Korrektor seine besten Position im den Newton - System hätte! Nur so ließe sich ja was konstruieren,um Diesen unabhängig von der Fokusposition fest zu platzieren!
    Vielleicht könntet das mal Jemand mit einem geeignetem Programm Simulieren oder könnte der Wolfgang mal so was genau ausmessen?




    Gruß Günter

    http://www.g2-astronomie.de


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  • Horror, das ist ja rein gar nix für Anfänger. Was bin ich froh, mit meinem den Mond zu sehen. Ohne externe Fachkundige Hilfe (also jemanden mit diesem Gerätepark an Hilfsmitteln) und dem Wissen, wie es aussehen muß/müsste werfe ich hiermit das Handtuch.



    Zitat

    Jetzt zum Teleskop konkret: Bei einem Cat-Newton kommt es ungeheuer darauf an, dass die Justage stimmt. Der Jones-Bird muss mittig im Strahlengang sitzen, sonst wirkt er nicht. Wer aber einen Newton "auf gewöhnliche Weise" justiert, der wird vom Korrektor behindert, weil beim Blick durch's Okular der Anblick von Fang- und Hauptspiegel stark verkleinert wird. Außerdem ist es sehr schwer, den Hauptspiegel voll zu überblicken. Dadurch kommen viele Sternfreunde beim Justieren arg ins Schleudern.Heutzutage greift man da einfach zum Laser - HAAALT! Einfach??? Das wichtigste fehlt, die Justage des Fangspiegels zum Okularauszug, was man eben mit dem Chesire machen sollte, was aber bei diesem Gerät eben schwierig ist, weil man doch Schwierigkeiten hat, durch das verkleinerte Bild hinter dem Korrektor.Bevor man mit dem Laser arbeitet, ist es ungeheuer wichtig, den Fangspiegel genau auszurichten, er darf auf keinen Fall verdreht sein, weil eine Verdrehung des Fangspiegels ("um die Mittelschraube") vom Laser "nicht erkannt" wird.Leider reicht die Strahlaufweitung durch den eingebauten Korrektor gewöhnlich nicht, um nach der Barlowed-Laser-Methode vorzugehen. Die scheint mir am besten geeignet, also braucht man dazu noch eine Barlow. Klar, dass die Mittenmarkierung auch stimmen muss.Kann man mit dem Laser nicht arbeiten, dann muss man eben am Stern justieren. Das setzt allerdings auch einen ordentlich justierten Fangspiegel voraus.Wenn man nun das Gerät wirklich justiert hat, und beim Sterntest auch sieht, dass es justiert ist, dann kann man sich zu einer Aussage über die Bildqualität hinreissen lassen.Was heisst nun aber "beim Sterntest sehen"? Dazu muss man wirklich mit hoher Vergrößerung vorgehen, also Öffnung mal 2 als Faustregel (notfalls geht Öffnung mal 1,5 auch schon). Dann wird bei einem ausreichend hellem Stern ganz leicht defokussiert, und man erkennt, dass der "Klecks" in der Mitte den Fangspiegelschatten zeigt, der umgeben ist von den Beugungsringen. Diese Ringe sind bei einem ordentlich justierten Gerät alle konzentrisch. Bei dejustage machen sie den Eindruck, als schaue man in einen "Tunnel mit Kurve", sie liegen also nicht alle auf gleicher Mitte.Wenn man nun so weit gekommen ist und das Bild trotz ausreichendem Seeing immer noch schlecht ist, dann kann man davon sprechen, eine totale Gurke vor sich zu haben. Dann sieht man aber meist auch grob, woran es liegt. Beugungsringe, die nicht rund sind, sondern dreieckig verzerrt deuten auf einen durch die drei Halteklemmen zu stramm gefassten Hauptspiegel hin. Ovale Beugungsringe sprechen für Astigmatismus, der auch durch eine schlechte (zu Stramme) Fangspiegelhalterung erzeugt werden kann. Also ist auch bei solchen Problemen unter Umständen Abhilfe möglich.Erst wenn das alles nicht fruchtet, dann kann man zu dem Schluss kommen, dass wirklich die Optik vergurkt ist.