Wie genau sollte man einen Dobson lagern

  • Hallo,
    ich suche schon lange nach einer klaren Antowort, wie man seinen Dobson richtig lagern sollte. Rockerbox und Tubus getrennt oder zusammen? Im Internet steht oft, dass man ihn schräg lagern soll, damit sich kein Staub auf dem Hauptspiegel fallen kann.
    Allerdings waren die Dobsons auf den Fotos immer so geneigt, dass Staub besonders gut am Hauptspiegel haften bleiben kann? Wenn man die Seite an desssen Ende der Spiegel sitzt, möglichst hoch stellt, sieht das etwas komisch aus(aber so sollte ja die beste Position sein?.


    Was ich auch nicht gefunden hab ist, ob man bei der Lagerung die Verschlusskappe für die kleine Öffnung bei der großen Verschlusskappe(ich hoffe ihr wisst was ich meine) offen lassen soll? Oder kann ich nach einer langen Beobachtungsnacht, einfach die große Verschlusskappe drauf machen und das Teleskop ins Haus stellen? Ich befürchte, dass sich dadurch Kondenswasser bildet?


    Auf die Frage ob man das Teleskop in der Garage lagern kann, wurde ich auch nicht wirklich fündig, die einen meinen es wäre kein Problem, die anderen meinen, dass man es nicht machen sollte. Kann mir wer seine Erfahrungen schildern?


    lg
    Deel

  • Hallo,


    Du wirst kaum was dazu finden, da es hier eigentlich keine Vorgaben gibt.


    Hier meine Version:
    Meine Dobsons stehen in der Garage, der Tubus beim einen bzw die Spiegelbox beim anderen ruhen in der Rockerbox.
    Nach der Beobachtungsnacht genügend Luft an die optischen Flächen 'ran lassen, also Deckel weg, zur Not ein Tuch auf die Öffnung legen, damit kein Staub rein fällt.


    Beachte einfach, dass alles, was in der Nacht nass werden kann zu Hause wieder die Möglichkeit haben muss zu trocknen, also auch Filter, Okularlinsen, Koffer-Inlets usw.

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    CN&CS
    Toni


    Astronomen können Glühbirnen auch im Dunkeln wechseln


  • Halllo,
    das mit dem "trocknen" lassen hab ich garnicht bedacht. Werde ich heute Nacht berücksichtigen. Die beste Möglichkeit wäre bei mir auch die Garage, vorallem, da ich den Dobson nicht abbauen müsste.
    Schönen Abend noch

  • Halllo,
    Die beste Möglichkeit wäre bei mir auch die Garage, vorallem, da ich den Dobson nicht abbauen müsste.


    Genau das ist auch bei mir der Grund ;) ...und die Tatsache, dass es in der Garage kühler ist -> die Spiegel müssen im Winter nicht so lange auskühlen.


    Kleiner Hinweis wegen dem Trocknen: Sperrt man bei Okularen die Feuchtigkeit unter den Kappen zu oft/zu lange ein, können die Linsen dauerhaft anlaufen und es kann zu Glaspilz kommen (kein Witz!). Ein Oku und einen Filter haben bei mir für den Erfahrungsgewinn ihr Leben gelassen, zum Glück waren die Teile nicht all zu teuer.

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    CN&CS
    Toni


    Astronomen können Glühbirnen auch im Dunkeln wechseln

  • Hallo,


    das Lagern ansich ist Jacke wie Hose. Jeder macht das anders.
    Bei mir stehen die Geräte in der Sternwarte, also ähnlich wie in der Garage. Damit verhindert man, speziell im feuchten Winter, das Beschlagen der Spiegel. Man läßt die Geräte offen stehen. Und zwar in der Rockerbox, senkrecht. Wenn der HS aber schon dicht ist, dann lege ich ihn horizontal, daß das Wasser ablaufen kann. Am nächsten Morgen dann wieder senkrecht stellen. Nur wenn man das Teleskop ins warme Haus trägt, sollte man die Deckel darauf machen, bis der Dobson sich im Haus temperiert hat. Dann aber wieder den Deckel öffnen. Zu den Okularen hat Toni ja schon alles gesagt. Okularkoffer geöffnet über Nacht im Haus lassen, alle Deckel weg. Am Morgen danach alles wieder ordentlich verpacken.


    Aber^das ist nur ein Vorschlag. Meine beiden Refraktoren sind fest in der Sternwarte montiert. Da es eine Schiebedachwarte ist, kann ich die Refis nicht senkrecht stellen kein Platz dafür. Also stehen sie horizontal. Hat ihnen nach Jahren nichts ausgemacht. Ist es feucht (Linsen), dann vorne offen, der OAZ ist aber geschlossen. Im Sommer bei Wärme und Trockenheit kommen die Objektivdeckel gleich drauf. Schließlich haben wir derzeit die "Mondscheinbauern" bei der Ernte, und das vor der Warte! Also noch eine Decke gegen Staub drüber.


    Übrigens habe ich die Deckel der Dobsons durch "Badehäubchen" aus dickem Stoff ersetzt. Die werden vorn wie hinten mit Gummizügen, die eingenäht sind, über die beiden Öffnungen gestülpt. Kein Staub kann rein und die feuchte Luft kann raus (bei längerer Lagerung).

    Liebe Grüße
    Winfried


    Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"...


  • Hallo,


    das Lagern ansich ist Jacke wie Hose. Jeder macht das anders.
    Bei mir stehen die Geräte in der Sternwarte, also ähnlich wie in der Garage. Damit verhindert man, speziell im feuchten Winter, das Beschlagen der Spiegel. Man läßt die Geräte offen stehen. Und zwar in der Rockerbox, senkrecht. Wenn der HS aber schon dicht ist, dann lege ich ihn horizontal, daß das Wasser ablaufen kann. Am nächsten Morgen dann wieder senkrecht stellen. Nur wenn man das Teleskop ins warme Haus trägt, sollte man die Deckel darauf machen, bis der Dobson sich im Haus temperiert hat. Dann aber wieder den Deckel öffnen. Zu den Okularen hat Toni ja schon alles gesagt. Okularkoffer geöffnet über Nacht im Haus lassen, alle Deckel weg. Am Morgen danach alles wieder ordentlich verpacken.


    Welches Wasser? Das Wasser welches sich durch den Temperaturunterschied bildet, oder spülst du da selber wasser rein?
    Und in meiner Garage ist es ziemlich staubig, vorallem wegen den Baustoffen, die da noch drin sind. Da wäre es mir zugefährlich, wenn da was anderes außer Staub seinen Weg darein findet.







    Übrigens habe ich die Deckel der Dobsons durch "Badehäubchen" aus dickem Stoff ersetzt. Die werden vorn wie hinten mit Gummizügen, die eingenäht sind, über die beiden Öffnungen gestülpt. Kein Staub kann rein und die feuchte Luft kann raus (bei längerer Lagerung).


    Könnten sie dann nicht dauerhaft drauf? Würde mir dann auch solche basteln, und ich der Spiegel wäre vor Staub und anderem Schmutz geschützt.



    lg

  • Welches Wasser?


    Im Winter, wenn es noch dazu feucht ist, bildet sich gerne Kondenswasser auf dem Spiegel, d.h. der Spiegel taut zu. Hauptsächlich zwar meist der Fangspiegel, aber manchmal eben auch der Hauptspiegel. Damit sich beim Austrocknen dann keine Flecken bilden, lege ich den Dobson eben waagerecht.
    Zu den "Badehäubchen", wie ein Bekannter lustigerweise sagte: Die sind bei mir immer drauf, der große "Ulugh Beg", ein 14" Lomo-Dobson, hatte die schon von Anfang an drauf.


    Wenn Du noch Baumaterial in der Garage hast, würde ich ihn auch nicht dort unterstellen. Kommst Du ebenerdig in den Keller? Dort, in einem trockenen (!) Keller wäre er am besten aufgehoben. Da wir am Hang wohnen, wäre das bei mir kein Problem, nur liegt dummerweise der Keller auf der anderen Seite des Hauses.... Ich müsste also einmal rundrum...


    Du kannst Ihn aber auch im Haus lagern, mache ich manchmal mit dem 8" f:6 Dobson. Der kommt dann in den kühleren Flur bis er wieder trocken ist. Man muß ihn dann eben nur eine Stunde früher vor der Beobachtung ins Freie stellen, damit sich der Spiegel der Temperatur draussen anpassen kann. Dauert bei Glas und BK-7 etwa eine Stunde, bei Pyrex etwa 1/2 Stunde.

    Liebe Grüße
    Winfried


    Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"...

  • Hallo Winfried,


    Dauert bei Glas und BK-7 etwa eine Stunde, bei Pyrex etwa 1/2 Stunde.


    Ob BK-7 oder Pyrex, das Auskühlen an sich dauert bei beiden etwa gleich lange, bzw ist am Ende der geringsten Temperaturdifferenz asymptotisch.
    Nur, der Längenausdehnungskoeffizient von Pyrex ist günstiger, geringer, sodass sich Pyrex während der Temperaturänderung weniger verformt.
    Schafft man es nun, die Warmluftschlieren über dem Spiegel effizient weg zu wedeln, z.B. mit gescheit angebrachten Lüftern, kann man tatsächlich früher beobachten.

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    CN&CS
    Toni


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  • Stimmt Toni!


    Hatte ich übersehen. Natürlich muß die Warmluft auch beim Pyrex erst einmal weg.
    Dazu sind meine Dobsons "hinten zu", d.h. mit einer Holzplatte verschlossen. Mittig werkelt dann ein saugender Lüfter, er ist vor der Beobachtung gut 1/2 Stunde auf Vollast an, dann schalte ich ihn während der Beobachtung auf 1/2 oder auf 1/3 Kraft. Das reicht aus, um den Spiegel sauber zu halten.
    Sinnvoll wäre auch eine Fangspiegelheizung, aber ich bin nicht so der Bastler und nehme zuhause eben dann den Haarföhn.

    Liebe Grüße
    Winfried


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  • Ich hatte, dass bis jetzt umgekehrt. Wenn ich das Teleskop ins Haus oder die Garage stelle, lasse ich es 1-2 Stunden offen stehen und mache danach den Deckel drauf, ist das auch möglich oder wäre das nicht empfehlenswert? (Dachte auch daran, die kleine Öffnung von der Kappe aufzulassen, damit immer etwas frisches Luft rein kommt.

  • Hallo,


    mache danach den Deckel drauf, ist das auch möglich oder wäre das nicht empfehlenswert?


    Natürlich machste die Deckel wieder drauf, das ist ja ein Staubschutz.

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    CN&CS
    Toni


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  • Und wofür ist dann der kleine Verschluss, mit dem man eine kleine Öffnung in dem Deckel habeb kann?
    lg


    Das habe ich auch nie verstanden ;)
    Nee, im Ernst, in früheren Zeiten sollte man dies nutzen, also, großen Deckel drauf und nur die kleine Öffnung offen, um zusammen mit einem Okularsonnenfilter die Sonne zu beobachten. Heute weiß man allerdings, dass dies GANZ GEFÄHRLICHER HUMBUG ist!
    Okularsonnenfilter können sich so sehr aufheizen, dass sie platzen, daher ist man schon lange davon abgekommen und verwendet geeigente objektivseitige Filter.


    Eine andere Anwendung dieser Öffnung ist das gedämpfte Beobachten des Mondes.


    Allerdings muss man sagen, dass der Vorteil der obstruktionsfreien Beobachtung (das Loch sitzt ja nicht in der Mitte sondern exzentrisch) schnell wieder dadurch wett gemacht wird, dass durch die kleine Öffnung natürlich auch Objektdetails verloren gehen.

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    CN&CS
    Toni


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  • Hallo Toni,


    in meinem 8" f:6 Dobson habe ich einen solchen Deckel. Den kleinen, abnehmbaren habe ich von hinten mit Baader Solarfolie versehen. Da genügt ja ein Reststück, die Öffnung ist ja nur ca. 50 oder 70 mm. So kann ich unterwegs immer mal die Sonne beobachten, ohne die große Folie mitnehmen zu müssen. Ist zwar nicht optimal, aber besser als nichts.

    Liebe Grüße
    Winfried


    Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"...