Pentax XL40mm

  • Teil 1
    Hallo zusammen.
    Hier also ein kleines Feedback zum Pentax XL 40mm.
    Ich konnte auf Grund der Wetterlage nur einen kurzen Eindruck gewinnen, welcher weder als pro noch als contra anzusehen ist. Am 03.12.12 um 00:40 öffnete sich nach einem vernebelten, verregneten Tag der Himmel und ich nutzte diesen für den „besser diesen Eindruck, als keinen“.
    Feuchte Luft, keine gute, wenn auch zeitweise weitgeöffnete klare Lücken, Durchsicht und die Anwesenheit des Mondes dienten also Beurteilungsfeld. Gerät eben am angefragten ED f7,7 Vixen Refraktor. Zeitspanne 30-40 Minuten + Mondfoto,...........dann Wolken.....!


    Auf Grund der Bilderanzahl vom Okular erlaube ich mir 2 Beiträge. Evtl. interessiert dieser etwas größere Umfang, der einen Gesamteindruck des Okulars vermitteln soll.


    Das Okular: (darf man, muss man nicht lesen)
    Geliefert in OVP, mit Beipackzettel und zweiter augenseitig auswechselbarer Augenmuschel für Brillenträger, TOP gepflegt..
    Okularhöhe mit nicht Brillenträger Augenmuschel 117mm
    Okularhöhe mit Brillenträger Augenmuschel 102mm
    Durchmesser Okularkörper 56mm
    Durchmesser der nicht Brillenträger Augenmuschel ~60mm
    Höhe der nicht Brillenträger Augenmuschel 50,5mm
    Durchmesser der Brillenträger Augenmuschel 61mm
    Höhe der Brillenträger Augenmuschel 36mm
    Gewicht ~ 380g
    Material nicht Brillenträger Augenmuschel Al gummiert, innen blank
    Material Brillenträger Augenmuschel Al innen/außen eloxiert, massive Ausführung


    Länge der 2“ Steckhülse 40mm im Baader Herschelkeil somit auch nicht voll versenkbar.
    Siehe http://www.astro-foren.de/showthread.php?14497-Pentax-XW-40mm&p=64070&viewfull=1#post64070


    Allgemeiner Eindruck:
    Erstmalig ein XL in den Händen im Vergleich zu den XW bleibt für mich der Tatbestand einer aus der Vergangenheit in die Gegenwart übertragene konsequente Qualität erfüllt. Mechanisch einwandfrei verarbeitet, da gibt es keine Beanstandungen. Die Gewinde für die Augenmuscheln sind sehr grob. Die Steigung entsprechend. Die Innenschwärzung empfinde ich als sehr gut. Die Armierung der XL ist hinsichtlich der Haptik eine andere, wenn auch nicht schlechter. Die der XW ist ein wenig softer und ich würde sie als „satiniert“ bezeichnen. Dem Zeitgeist entsprechend, modern. Kann leider die Steckhülse nicht lösen, sie sitzt recht fest, dass Reinigen der Hinterlinsen steht also noch aus. Die Plakette für die Okularbezeichnung ist aus Metall und verklebt. M.E. dürfte sie im Radius betrachtet passgenauer sein. Ich bin aber auch ein Pingel. Doch als wertig darf man sie bezeichnen. Von allen mir bekannten 40er´n ist das XL eines der „Slimokulare“! Schlank und für die Brennweite mit knapp 400g ein Leichtgewicht. Sympathisches Handling.

  • Teil 2


    Einblickverhalten:
    Auf Anhieb einwandfrei, wie auch bei allen meinen XW. So findet sich also auch in der alten Baureihe die bekannte Stärke der oft besprochenen Nachfolger. Das Okular ist in keinem Fall als unruhig zu betrachten. Als Nichtbrillenträger, der Augenabstand passt bei mir einwandfrei. Aus der Erinnerung zum XW würde ich die Passform der Augenmuschel der schlankeren XL Version als besser bezeichnen wollen, da das XW mit 70° sGF auch einen voluminöseren Okularkörper und somit auch eine größere Augenmuschel benötigt. Das ist also normal und daher aber auch als marginal zu betrachten. Jedenfalls, wirklich sehr angenehm. Beim Abglasen der GF Region im Orion, alle 3 Gürtelsterne passen mit gefühlten kleinem Futter ins Feld. Keine Abschattungen. Bei kleinen Abweichungen von der Achse ist der Einblick als keineswegs unruhig zu bezeichnen. Um das sGF überblicken zu wollen muss man mit den Augen rollen. Böse gemeinte Tunnelblickaussagen sind hiermit entkräftet. XW70° sind toll, keine Frage, XL65° reichen auch, je nach Systembrennweite vollkommen.


    Leistungsbeurteilung:
    Obwohl noch kein Fokus gefunden, der erste Blick, der erste Eindruck = die Transmission (?) Diese erschien mir sehr auffallend. Die Gürtelsterne des Orion wirkten sehr klar, wenn man dies bei der Wetterlage und meinen Himmel überhaupt so bezeichnen, beurteilen darf. Das Bild wirkte sehr hell und transparent. Damit einhergehend auch den Bedingungen angepasst die Beurteilung des Kontrastes. Sehr überraschend. Trotz der Wetterlage und Mond zeichnete das Okular die schwachen Sterne im Feld des Gürtels auch diese sehr „kräftig“. Vll. wirkte aber auch der Nebel als Filter. Wie an anderer Stelle aufgeführt kann ich in Abhängigkeit des Akkomodationsvermögens das ~75-80% scharfe GF bestätigen. Auf der Achse wieder VIXENfaktor! Zickenbild. Interessant ist aber, dass die kleinen Fransen an den hellsten Sternen bei weitem nicht so ausgeprägt waren wie bei meinen anderen Kandidaten. Im Abseits der Achse vergrößern sie sich nur unwesentlich. Fehlerkonstante. Meiner Meinung nach eine sehr gute Achsschärfe. Reflexe konnte ich keine verbuchen, wenn gleich auch beim Schwenk auf den Mond ein Halo vor dem Mond ins Feld erschien. Dies führe ich aber auf das Streulicht der sehr feuchten Luft zurück.
    Es folgte der Blick auf dem Mond, der keinerlei Einfärbungen zeigte. Im Gegenteil, der o.a. Kontrast war der Transmission adäquat, sehr gut. Hell,- Dunkelzonen waren kräftig und wirkten sehr abgestuft differenziert. Ich bin/war angenehm überrascht. Der GF-Rand ist sehr scharf und zeigt keine Auffälligkeiten wie Fransen oder gar eine abfallende Helligkeit. Das Okular hat aber bei aufmerksamer Sicht im Schwenk einen NICHT störenden Zylindereffekt. Kaum auffallend rollen die Objekte, das Feld ist m.E. gefühlt störungsfrei aber bewusst betrachtet nicht geebnet. Aus der Erinnerung war dies auch bei den Baureihen der 80/90er Jahre im TV32mmWW.
    Eine Beurteilung am Orion 10"-f4,8 Newton steht noch aus. Für eine weiterführende Beurteilung hoffe ich, dass sich das Wetter zum Wochenende bessern wird.


    In Summe ein Okular, welches vermutend ohne A-B Vergleich sicher noch mit Gegenwärtigen gut Schritt halten kann. Da sich viele Beobachter aber mittlerweile im „Outback“ von 65° niederlassen, fällt die Sicht auf die 65° eher kritisch aus, m.M.n. zu Unrecht. Ich persönlich mag scharf begrenzte Felder.
    Für mich zählt die Folge Abbildungsqualität und dann Feld, nicht umgekehrt. Das eine schließt das andere aber nicht aus.
    So kommt MIR das XL in meinen Vorstellungen sehr entgegen.


    (Vorstellung demnächst: Astro-Physics maxbright Zenitspiegel)

  • Super, dein Artikel, Dominique.


    Ich hab vor kurzem ein XL40 geschenkt bekommen und mich gefragt, wie der fehlende Deckel auf der Augenlinsenseite aussehen möge.


    Deine Konstruktionszeichnung ist mir eine große Hilfe, Danke!


    Liebe Grüße,
    Johann

  • Johann,
    geschenkt also :) Da muss dich aber jemand lieb haben!


    Man kann auch 2 unterschiedlich im Durchmesser aufeinander geklebte Papp,-Holz etc. Scheiben nehmen.
    Da sind der künstlerischen bastelselbstbau Einfälle keine Grenzen gesetzt.
    Ich hatte keinen Kunstoff mit den Maßen für den Deckel, da musste halt ein altes Stuhlbein her.

  • [quote='Dominique','http://astro-foren.de/WBB4/index.php/Thread/?postID=68472#post68472']Johann,
    geschenkt also :) Da muss dich aber jemand lieb haben!


    Naja, für meine diversen astronomischen Bastelarbeiten werde ich halt manchmal in Naturalien bezahlt.


    Ist übrigens schon fertig - aus Pertinax.
    [ATTACH=CONFIG]4974[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]4973[/ATTACH]


    Liebe Grüße und nochmals Danke für die Idee,
    Johann

  • Johann,
    Applaus, Applaus ;)


    und wie ich sehe, Maße passten (?), sehr schön. Das ist eben der kleine Vorteil der Augenmuschel, die der innen liegenden Gummilippe, die dann eben flexibel "plopp" macht und der Deckel seinen Halt findet. Jetzt noch 800er, 1200er, 2000er Gitarrenfingernägel-Schleifleinen und du kannst dich darin spiegeln.
    Quasi, Selbstbildnis im Kunstwerk ;)
    Mich freut es, dass die Zeichnung nicht vergebens war und helfen konnte - Danke dafür.

  • Hi Dominique,
    habe das 10.5 mm XL. Bin im grossen und ganzen mit Deiner 40 mm Beurteilung (bezogen auf das 10.5 mm) einverstanden. Was mir nicht so gefällt sind:
    (1) das Gewicht (für ein 10.5 mm)
    (2) der Grün-gelb-Stich; hast du den auch ?
    Ansonsten erlaube ich mir noch einen Zweifel am "slimsten" 40 mm Okular anzumelden. Habe das 40 mm (GSO ?, meins ist aber aus aus Japan°, siehe Anlage, mit genau 4 Linsen !). Es ist der Vorgänger des UO MK 70. Das 32 mm scheint noch bei AOK erhältlich (nur in Preisliste ohne Bild, als GSO König angeboten), das 40 mm scheint nicht mehr verfügbar.
    ... Kann aber sein dass die Abbildungsqualität am Rand nicht an das Pentax XL heranreicht (weiss ich aber nicht, weil von der Brennweite abhängig).
    lieben Gruss
    Rudi

  • Hallo Rudi,


    Zitat

    (1) das Gewicht (für ein 10.5 mm)


    Ich mag keine Leichtgewichte, da ich mit ihnen, selbstverständlich in einem ausgewogenen Verhältnis, eine "Billigauweise" verbinde. Linsen müssen entsprechend ihrer Auslegung/Leistungsabsichten und zu deren Erfüllung eine entsprechende Fassung besitzen.


    Zitat

    (2) der Grün-gelb-Stich; hast du den auch ?


    Wo am 10er XW oder am XL40? 10,5 XL kenne ich noch nicht. Ich habe an beiden, also 10er XW / 40er XL keinen Farbstich festgestellt.
    Das 10mm XW ist doch in keinster Weise mit einem, gleich welcher Firma, 40mm und hier ins Besondere dem XL vergleichbar. Ist eine vollkommen andere Konstruktion/Rechnung. Lässt sich also nicht ab,-oder aufwärts kompatibel beurteilen. Vll. in der Grundcharakteristik von Pentax, nicht aber die Abbildungseigenschaften.
    Die Randschärfe des 40er XL habe ich bezogen auf den aufgeführten Vixen beschrieben.

  • "Wo am 10er XW oder am XL40? 10,5 XL kenne ich noch nicht. Ich habe an beiden, also 10er XW / 40er XL keinen Farbstich festgestellt. Das 10mm XW ist doch in keinster Weise mit einem, gleich welcher Firma, 40mm und hier ins Besondere dem XL vergleichbar."


    Hallo Dominique,


    verstehe den Bezug auf das 10er XW nicht so richtig. bei den XL's dagegegen müssten die Linsen doch dieselben sein (Stich).
    Beim 40 mm habe ich dagegen Deine Aussagen mit dem 40 mm GSO mit 4 (in Worten: VIER) Linsen verglichen und eine gewisse, mich persönlich nicht störende, Randunschärfe eingestanden (die allerdings bei meinem f/5 ausgeprägter ist, als bei meinem f/9, wo sie nur mit Anstrengung zu sehen ist).


    Gruss
    Rudi