Taupunkt in Kuppel

  • Hallo liebes Forum,


    soweit ich das verstanden habe, sollte der Taupunkt in einer Sternwartenkuppel (z.B. 3M Scopedome / Omegon) nur in Extremsituationen erreicht werden. Kann das jemand bestätigen? Da meine Kuppel auf ein Haus gesetzt werden wird, möchte ich natürlich Feuchteschäden Vorbeugen. Der Einbau eines Hygrostat-gesteuerten Lüfters ist geplant. Lösungen wie Shutter-Öffnen helfen mir zum Temperieren nicht, da ich nicht sicherstellen kann, dass ich das immer selbst überwachen kann.


    Hat jemand schon mal eine Scopedome-Kuppel gesehen, und kann mir sagen, ob im unwahrscheinlichen? Fall von Kondenswasser diese im Kuppelansatz verbleibt, oder abfließen kann? Die Kuppel ist ja im Gegensatz zu anderen Kuppel "bauchig", so dass Wasser nicht einfach nach unten fallen könnte.


    Grüße


    Christoph

  • Hallo Christoph.

    Zitat

    Der Einbau eines Hygrostat-gesteuerten Lüfters ist geplant.


    Was soll dieser Lüfter bewirken? Diese Lüfter setzt man oft in Kellern oder in Badezimmern ein. Die aus diesen Räumen feuchte Luft wird über ein Kanalnetz, oder einen freien Lüftungsgitter direkt an die Außenluft abgegeben. Der Volumenstrom, den der Lüfter aus dem Raum zieht, bewirkt einen Unterdruck im Raum. Duch die offene Wohnraumluftzirkulation wird demnach aus den Nebenräumen trockenere wärmere Luft in den Keller oder in das Bad gezogen. Hier macht das halbwegs Sinn. Denn die Umgebungsluft ist immer trockener als die der beschriebenen Räume.
    Woher zieht der/dein Lüfter die an die Fortluft abgegebene Raumluft? Von den Hausräumen? oder von außen?
    Wenn von außen, muss der Fühler aber außenluftfechteabhängig geregelt sein. Macht ja keinen Sinn, sich noch feuchtere Luft in die Kuppel zu ziehen, nur weil bei einem bestimmten Raumfeuchtewert dieser den Lüfter in Betrieb nimmt. Wenn die Temperatur stimmt, kann es feucht sein wie es will, solange du über dem Taupunkt bist. Also muss ein hx-Modul her, Temp.-und Feuchte messen. Wenn die Luft aus den Hausräumen kommt - siehe unten.


    Das ist auch der Grund, wie unvollständig erwähnt, warum in Großanlagen eine Vorentfeuchtung der Außenluft vorgenommen wird. Anlagen mit eine KKM, Kompressions-Kälte-Maschine. Und damit kein Überdruck in den Gebäuden entsteht und somit die Raumfeuchte in die Gebäudehülle gedrückt wird, in dessen Ritzen sie sich dann als Kondensat niederlegt, wird mit einer kompletten Außenluft/Fortluft und Abluft/Zuluft-Anlage gearbeitet.
    In den bekannten Höhen aber ist die Luft eh recht trocken. Es gibt aber Ausnahmen. Da dort mit Spezialfarbe und kleinem k Werten gebaut wird lasse ich mal raus.


    Zitat

    Lösungen wie Shutter-Öffnen helfen mir zum Temperieren nicht, da ich nicht sicherstellen kann, dass ich das immer selbst überwachen kann.


    Wie sachfremd erwähnt - macht auch keinen Sinn, da es Situationen gibt, wo du mit der kalten somit trockeneren Außenluft zwar entfeuchten kannst, kühlst aber unter Umständen die Geräte und die Kuppel ab. Und da deine Kuppel auf dem Dach montiert ist, werden soll, ist es wichtig, das die "Hausluft" nicht nach dem Kaltlüften in die Kuppel glangen kann. Die ist ansich mit 22°C und 40-50rel.F.% feuchter und wird sich dann an den Geräten, sprich der Kuppel absetzen. Und feuchte Luft ist bekanntlich leichter als trockene, steigt also, da kann es dann erst recht "regnen" ;)
    Herr der Lage kannst du werden, so doof das klingen mag, wenn du die Raumlufttemperatur mit ihrer Feuchte in der Dichte änderst. Das geht dann über die Temperatur. Sprich, du musst heizen. Die warme Raumluft, (mit steigender Temp. steigt nicht die absolute Feuchte, sie sinkt nur relativ), kann somit die Feuchte besser aufnehmen. Gibt es keine Taukappen für Kuppeln :)
    Hoffe ein wenig geholfen zu haben - siehe es aber nicht zu eng. Es gibt schwüle Tage, an denen du nichts kontrollieren kannst. Die dürften aber in deinem Fall sehr selten sein. In meinen Objekten habe ich leider sehr oft damit zu kämpfen.

  • Hallo Christoph


    Ich habe im Bastelkeller im Winter so ein Luftentfeuchter
    laufen. Die gewünschte Luftfeuchte kann man am Gerät direkt einstellen. Funzt seit 3 Jahren einwandfrei.
    Das verlinkte Gerät ist nur ein Beispiel. Meines sieht so ähnlich aus. Leistung 250W.

  • Hallo Christoph


    Ich habe im Bastelkeller im Winter so ein Luftentfeuchter
    laufen. ........


    Hallo Heinz,
    die Teile sind nicht schlecht - wenn sie vernünftig gewartet werden. Den Filter sollte man nicht waschen. Besser ist wechseln. Da im Umluftbetrieb gearbeitet wird, sind die Bakterien/Keime am Filter nicht gerade gesundheitsfördernd - schon gar nicht im Wohnbereich. Also Kondensat nicht als Kaffewasser nehmen. :)
    Im Winterbetrieb [deiner steht im Keller, wärmer als in der Kuppel von Christoph (?)]- Gebrauchsanweisung beachten! Kältemittel 134a, höhere Kondesnatinswärmeabgabe, höhere Systemdrücke.
    Aufnahmeleistung beachten-Strom ist teuer ;)
    Die vom Verdampfer abgegebene Wärmeenrgie geht über den Kondensator an die Raumluft, Kondensationstemperatur kann über 40°C (?) liegen, somit evtl. an super schlechten Tagen zwar dann trocken, aber Seeing vorprogrammiert. Theoretisch versteht sich.

  • Hallo zusammen,

    Bei entsprechender Wetterlage, sind in unserer Omegon Kuppel alle kälteren Teile feucht, also auch die Innenwand der Kuppel etwas, nicht besonders viel. Da die Kuppel unten viele Löcher hat, durch die Wasser wieder abfließen kann, ist das kein Problem!


    Löcher! das wollte ich wissen! Also habe ich ein Problem weniger.


    Wenn von außen, muss der Fühler aber außenluftfechteabhängig geregelt sein. Macht ja keinen Sinn, sich noch feuchtere Luft in die Kuppel zu ziehen, nur weil bei einem bestimmten Raumfeuchtewert dieser den Lüfter in Betrieb nimmt. Wenn die Temperatur stimmt, kann es feucht sein wie es will, solange du über dem Taupunkt bist. Also muss ein hx-Modul her, Temp.-und Feuchte messen. Wenn die Luft aus den Hausräumen kommt - siehe unten.


    Der Lüfter müsste also "doppelt gesteuert" werden:


    Sensor innen: Besteht Bedarf zum lüften?
    Sensor außen: ist der abs. Wassergehalt außen niedriger als innen?


    Also doch besser eine Heizung: Wenn feucht, dann heizen? Das verballert aber eine Menge Energie.


    Grüße


    Christoph

  • Bitte beachtet: Wärmere Luft trägt idR mehr Feuchtigkeit als kalte. ........


    Vollkommen richtig, bedeutet aber was?
    Relativ betrachtet weniger - absolut mehr.
    Denn:
    Bei z.B.:
    Raumluft Wohnung: 22°C/45%rel.F sind das absolut 7,4 gr/kg
    Bei Kuppel Raumluft: 8°C/85%r.Fsind das absolut 5,6 gr/kg


    Die Raumluft mit 22°C kann aber bis 16,6gr/kg aufnehmen - Sättigung 100%
    Die Kuppelraumluft mit 8°C aber nur 6,6gr/kg - Sättigung 100%


    So kannst du mit der Raumluft die Kuppel trocken, weil diese bis zur relativen Sättigung 100% noch Wasser aufnehmen kann.
    In diesem Fall wird eine Mischluft entstehen die sich bei ~ 15°C/62%rel.F. = 6,5gr/kg einpendelt.

  • Hallo Dominique


    Zitat

    Den Filter sollte man nicht waschen


    Der Filter besteht aus einem Stück Papier. Ich habe da mittlerweile ein Blatt von einer Küchenrolle drin. Funktioniert genau so.


    Zitat

    Also Kondensat nicht als Kaffewasser nehmen.


    Ideen hast Du.:laugh:


    Zitat

    Im Winterbetrieb


    Das kann ein Problem sein. Der Verdampfer kann vereisen. Bei mir ist ein Vereisungsschutz eingebaut der den Kompressor abschaltet. Ist daher eine Frage der Dichtigkeit der Kuppel.


    Zitat

    Aufnahmeleistung beachten-Strom ist teuer


    Es gibt auch Geräte mit Peltierelement. Diese haben eine geringere Leistungsaufnahme und sind sehr leise. Dafür haben sie einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Unterm Strich ist ein Kompressorgerät da viel kostengünstiger.


    Zitat

    Die vom Verdampfer abgegebene Wärmeenergie geht über den Kondensator an die Raumluft, Kondensationstemperatur kann über 40°C


    Die Wärmeabgabe ist bei mir 250W. Wie lange das Gerät läuft ist daher eine Frage der Dichtigkeit der Kuppel.


    Ein Außenfühler ist bei einem Lufttrockner überflüssig. Es interessiert lediglich die relative Luftfeuchte in der Kuppel. Bei einem Preis von etwa 150€ würde ich das einfach ausprobieren. Die Geschichte mit einer gesteuerten Lüftung wäre mir zu aufwendig. Da braucht man wirklich diverse Sensoren und ein intelligentes Auswertgerät.

  • Hallo Dominique


    Ideen hast Du.:laugh: ......


    habe ich von dir ;)


    Ja, einen Regelungsmarathon will keiner. Und eine KKM ist meist besser, da du die latente Energie aus der Kondensation im Kälteprozess dem Raum wieder zuführen kannst.


    Zitat

    Ein Außenfühler ist bei einem Lufttrockner überflüssig. Es interessiert lediglich die relative Luftfeuchte in der Kuppel


    Ja das ist selbstverständlich. Im Vorfeld war ja nicht die Rede von dieser Variante. Ich denke, dass Invest und die relativ geringe Laufzeit sollte den Einsatz rechtfertigen.
    Wir setzen solche Geräte aus anders gelagerten Anwendungsfällen nicht ein. Die Prozesse sind aber als gleichwertig zu betrachten.

    Zitat

    Die Geschichte mit einer gesteuerten Lüftung wäre mir zu aufwendig. Da braucht man wirklich diverse Sensoren und ein intelligentes Auswertgerät.


    Absolut. Wäre auch mit einer Keule auf Mücken schlagen.
    In unseren Fällen aber Standard und es wird immer schlimmer, auch auf Grund der Passivhäuser, Solartechnik und Erdwärmepumpen und spezi Kundenwünsche von bis.............!