Beiträge von Kaffee

    Es hat Spass gemacht in diesem Forum zu diskutieren, aber es bringt nichts die Realität zu leugnen.
    Hier ist nichts mehr los was den hohen Aufwand eines Forums rechtfertigt. Chris, du hast die richtige Entscheidung getroffen.


    Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die sichtbar oder unsichtbar dieses Forum mit Leben gefüllt haben.
    Vielleicht lesen wir uns mal wieder. An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit.

    Klare Sicht

    Detlev

    Hallo Frank,

    so jetzt hab ich etwas Zeit.

    Mit der Tochter die Sterne beobachten, das kenne ich. Meine Tochter wird demnächst 11 ;)

    Euer Teleskop erinnert nicht nur von der Farbe her an die 80er. Es könnte ein Teleskop von Revue/Quelle sein, das damals

    der meist unerfüllbare Traum aller Sternenbegeisterten Kinder und Jugendlichen war.

    Vorne dürfte eine Glasscheibe sein auf der etwas von "Catadioptric" steht.

    Es ist kein reines Linsenteleskop und auch kein reines Spiegelteleskop sondern eine elegante Mischung aus beidem.

    Ein Spiegel an Boden bündelt die Strahlen, aber das Teleskoprohr ist viel kürzer als die außen angegebene Brennweite.

    Die Rettung ist eine spezielle Linse, die die Strahlen "verbiegt" und so dazu führt dass das Teleskoprohr nicht verlängert werden muss

    und die Fehler die der Spiegel ins Bild eingefügt hat wieder verschwinden. Das kurze Teleskoprohr wackelt nur wenig,

    und weil vorne eine Glasscheibe sitzt gibt es kaum Luftwirbel die das Bild stören.
    So zumindest die Theorie, wenn alles gut eingestellt ist. Aber jetzt gehen wir einfach mal vom Idealfall aus.


    Jetzt wird es mal kurz spekulativ...

    Ich tippe darauf dass ihr ein Teleskop mit 114mm Spiegeldurchmesser und 1000mm Brennweite habt.

    Nämlich genau so eins:

    https://www.photoinfos.com/ast…ue-Catadioptric-114mm.htm

    (Ende der Spekulation)


    Um die Vergrößerung zu berechnen wird die Teleskopbrennweite (Auf dem Teleskop angegben mit "F") durch die auf dem Okular angegebene

    Brennweite geteilt. Also zum Beispiel 1000mm / 23mm = ca 43-fache Vergrößerung.


    Das ist schon mehr als genug um die Streifen und die auf 4 großen Monde von Jupiter zu sehen, oder die Ringe von Saturn als "Ohren" zu sehen.

    Auf dem Mond gibt es auch einiges damit zu sehen. Wenn die Mondsichel schmal ist werfen die Krater breite Schatten, die die Oberfläche wunderbar plastisch erscheinen lassen. Objekte außerhalb des Sonnensystems, also Nebel, Galaxien usw sind nicht die Paradedisziplin von Teleskopen unter 150-200mm Durchmesser, es ist eher enttäuschend nach langem Suchen ein blasses Fleckchen zu entziffern, wo man eigentlich den "Seite-1-Sternhaufen" M13 erwartet.


    Jetzt zum praktischen Teil:

    Zum Teleskop

    Der Sucher, also das schräg herausragende Rohr ist ins Teleskop integriert, ich habe keine Idee wie der justiert wird. Wenn ein Kirchturm angepeilt wird, muß der Sucher in etwa das zeigen was das Teleskop auch zeigt. Solange das nicht gelingt, sucht man sich am Nachthimmel einen Wolf.


    Jedes Teleskop muß ein wenig abkühlen. Ein geschlossenes Teleskop weniger als ein offenes. Wenn meine Spekulation (siehe oben) zutrifft, dann habt ihr ein geschlossenes Teleskop. Ein halbes Stündchen vorher nach draußen stellen, dann passt das.


    Der am Boden des Teleskops sitzende Spiegel muß (nach jedem größeren Transport) justiert werden. Bei meinem (Newton-Spiegel-)Teleskop gibt es auf der Unterseite 3 Handschrauben, mit denen die Neigung des Spiegels in jede Richtung justiert werden kann. Das geht am besten Nachts an einem Stern in richtung Norden (Die laufen nicht so schnell weg). Stern ganz unscharf stellen, und es erscheint ein heller Fleck mit einem dunklen fleck. Der dunkle Fleck ist der schatten des kleinen Umlenkspiegels. Die Kunst ist jetzt, den Spiegel am Boden so zu verstellen dass dieser Schatten schön in die Mitte kommt und der helle Fleck drumrum keinen "Bauch" in irgendeine Richtung hat.


    Zum "Unterbau"

    Das sieht nach einer sogenannten parallaktischen Montierung aus, eventuell sogar mit einem kleinen Motor.
    Die Einstellungen spalten sich in zwei Teile:

    Balance und Ausrichtung.


    Es gibt an dem "Unterbau" Stellrädchen und Klemmschrauben. Dreht man an den Stellrädchen, dann bewegt sich das Teleskop. Löst man die Klemmschrauben, sackt es ab.

    Damit die Zahnrädchen nicht brechen, muß das Gewicht des Teleskops so ausbalanciert werden dass man es mit gelöster Klemmschraube mit einer Fingerspitze in seinen Achsen gedreht werden kann.

    Dazu wird der "Tubus", also das orangefarbene Rohr in seiner Klemme verschoben und für die andere Achse das schwarze Kontergewicht auf seine Achse verschoben. Das funktioniert nicht über den ganzen Bereich, man sollte also grob wissen in welcher Höhe man beobachten wird.
    Den Einblick, also den Blick durchs Okular, solltet ihr euch so angenehem wie möglich gestalten. Dazu kann der Tubus in der Schelle gedreht werden.


    Die Ausrichtung am Himmel ist schwieriger, aber kein Hexenwerk:

    http://www.afw2000.de/Elemente…ktischen%20Montierung.pdf


    Wenn ein Motor dabei ist, dann kann der die scheinbare Drehung des Himmels ausgleichen. Der Effekt: Das was man beobachtet bleibt lange im Okular zu sehen.


    Ich glaube das war erst mal genug "Druckbetankung".

    Schreibt mir was für Fragen ihr habt, und ich werde versuchen sie zu beantworten.


    Bis dahin viel Spass unter den Sternen


    Detlev

    Hallo Gerald,


    willkommen im Forum!

    Ein Teleskop mit ähnlichen Daten aber jüngeren Baujahrs fand ich vor einiger Zeit - ich traue es mich gar nicht zu sagen - im Altmetallcontainer. Der Vorbesitzer hatte anscheinend überhaupt keine Verwendung mehr dafür. Ein erster Test am nächsten Strommast zeigte, dass die Optik ganz brauchbar ist. So richtig Zeit fand ich dafür noch nicht. Homeoffice ist ganz schon zeitraubend.

    Ich stand wie du vor einigen Jahren mit einem kleinen Teleskop in der Hand und der Frage "was kann ich damit machen, und was kommt danach?".

    Vor dem Neukauf sollte man sich die Zeit nehmen und überlegen was man eigentlich beobachten möchte.
    Planeten und Mond oder eher was außerhalb unseres Sonnensystems? Doppelsterne trennen? "Surfen" durch die Milchstraße?

    Mal muß man hoch vergrößern um Details zu sehen, mal viel Licht sammeln um überhaupt was zu sehen.


    Ich bin bei Newton-Spiegelteleskopen gelandet, weil mir der seitliche Einblick sehr angenehm war, nach meinem "Abenteuer" mit meinem 60/600 "fast 100% Plastik" Linse-Teleskop (Ja, Linseteleskop, denn es hatte nur eine einzige Linse). Das Ding zeigte noch nicht mal was am Mond. Es war ein Spielzeug, das muß man so hart sagen. Es war ein Fehlkauf, aber ein Fehlkauf für nur 10 Euro.

    Ein 114/900 Newton auf parallaktischer Montierung und Motor zeigte mir schöne Details an den hellen Planeten und am Mond, allerdings erst nachdem ich ihn im Innern mit diversen Umbauten Nachtschwarz gemacht hatte und auch die klapprigen Alubeine durch Holz ersetzt hatte.
    Mit einem 76/700 Newton (auch bekannt als "Tchiboskop") wagte ich den ersten Selbstbau einer Montierung, einer Dobson-Montierung. Seither brauche ich

    keine paralaktische Montierung mehr. Hinschieben oder Ziehen bis es passt, loslassen, beobachten. Kein Einnorden, kein Justieren. Beoachten ohne Ballast.


    Richtig schön wurde es aber erst als ich mir die nächste Größe zulegte, ein 150/750 Newton. Ich hab erst gar keine Montierung dazu gekauft sondern die Dobson-Montierung gleich selbst gebaut aus Holz. Als Sucher gab es einen "Rigel Quickfinder" dazu in Kombination mit dem Deepsky Reiseatlas.
    Seither ist das Tor zu den Sternen zumindest ein Stückchen offen. Mit 200/1200 wurde es nochmals besser, aber da meldete sich schon mein Rücken.

    Mit einem sehr leichten 200mm Reise-Dobson bin ich jetzt glücklich, wenn nur der Himmel mal die Tore öffnen würde.


    In vielen älteren Forenbeiträgen wird das "Lidl-Teleskop" durch die Bank empfohlen. Das ist ein parallaktisch montiertes 70/700 Linsenteleskop (Fraunhofer Optik). Ich hab mir eins zugelegt, und es hat mich nicht überzeugt. Lidlskop, 76er Newton und 114er Newton spielen für mich in der gleichen Liga. An dunklen Standorten, mit 2 Jahrzehnten Seherfahrung und mit einem Okular das mehr kostet als das ganze Lidl-Teleskop mag das anders aussehen, aber ich persönlich habe mir mit meinen eigenen Augen meine eigene Meinung gebildet und die darf sich ja durchaus von anderen unterscheiden. Die Grundidee der Empfehlungsflut scheint zu sein, dass am Linsenteleskopen weniger gebastelt werden muß als an Newtons, die grunsätzlich mit dem Rotstift in der Hand entworfen scheinen. Ich sehe es als Problem und Chance zugleich. An einem Newton Telskop kann man wenigstens justieren, schwärzen usw. ohne es gleich zu schrotten.


    In Zeiten von Corona ist der allgemeine Tipp "Suche Gleichgesinnte und schau durch deren Teleskope" schwer umzusetzen. Aber Kontakt suchen ist ja erlaubt, und ein Forum ist ein Anfang. Leider ist Berlin ziemlich weit weg von mir. Aber wo so viele Menschen leben, muß es auch ein paar verrückte Sternengucker geben.


    Ein Hinweis, der gerne übersehen wird: Langfristig steckt das Geld im Zubehör, nicht im Teleskop. Die mitgelieferten Okulare werden durch bessere ersetzt, ein anderer Sucher montiert, Filter kommen zum Einsatz, es wird ein Astrostuhl gekauft, und noch ein paar Karten, eine stabilere Montierung,...

    Es gibt immer eine Schwachstelle die man gerne beseitigen möchte. Ein umfangreiches "Starterset" bringt dir deshalb nur kurzfristig etwas. Bald schon wirst du anfangen einzelne Teile zu ersetzen. Lieber mit wenig in brauchbarer Qualität anfangen.


    Neben dem "was möchte ich beobachten" ist das "wie" entscheidend. Wie kommst du dorthin wo du beobachtest? Wie kommt das Teleskop dorthin, wo wird es sonst gelagert, wie oft musst du zwischen Fahrzeug und Beobachtungsplatz hin- und herlaufen bis alles bereit ist? Wieviel Zeit hast du für alles eingeplant, wieviel davon bleibt dir für deine Beobachtung? Vergiss das Abbauen nicht, wenn du so richtig müde bist...


    Ich habe hier in 2-3km Entfernung ein dunkles Fleckchen, das ich mit dem Fahrrad gut erreichen kann. Mein Reiseteleskop wiegt inklusive Sucher, zweier Okulare und seiner Verpackung die gleichzeitig Montierung ist rund 8kg, und ist verpackt so handlich dass es als Handgepäck durchgeht. Mein Rücken freut sich. Andere haben ein "fettes" Teleskop im Wintergarten stehen, dass sie auf Rollen auf die Terasse ziehen können. So hat jeder seine Möglichkeiten genutzt. Mein 114/900 passte mit Stativ und allen in einen hohen Treckingrucksack und konnte so ebenfalls auf dem Fahrrad transportiert werden.


    Wenn du Fragen hast, dann frag ruhig. Ich kann aber nicht versprechen täglich zu antworten, hab ab morgen einiges um die Ohren. Günter (G2_Astro) hat einige Dutzend Tricks auf Lager um aus einem Einsteigerteleskop das Maximale rauszuholen, und auch einige meiner "Baumaßnahmen" habe ich in meiner Galerie dokumentiert.


    Ich wünsche dir klare Sicht

    Detlev

    So, nach langer Pause hatte ich am Wochenende Zeit das Problem mal anzugehen.
    Fertig ist noch nichts, aber ein Anfang ist gemacht
    Umbau Zollstockdobson

    30.03.21:
    Die Platte die unter den Fangspiegel kommt ist schon auf die 45° Schräge geklebt. Morgen früh ist das hart, und dann

    klebe ich den Spiegel mit Silikon. Das darf dann über Ostern in aller Ruhe aushärten. Erst danach wird der Hut zusammengebaut.


    Genug Gelegenheit mir was zur Befestigung des Hauptspiegels zu überlegen. Ich war vor dem Lockdown in 3 Baumärkten, überall nur
    Sch***e als Spiegelpads im Regal. Da kleben ja meine ausgekauten Kaugummis besser. Aber eins nach dem anderen...

    Und ein Stückchen Stoff von einem Flugzeug der Gebrüder Wrights ist mit Isolierband um eines der Kabel unterhalb des Solarpanels gewickelt.

    Es ist noch keine 120 Jahre her, da haben Menschen auf Wiesen und Äckern mit selbstgebauten Flugzeugen die ersten Hopser gemacht.

    Und jetzt erleben wir, wie ein kleiner Hubschrauber, noch keine 2kg schwer, auf dem Mars autonom fliegen wird!

    Bewahrt nicht die Asche, sondern gebt das Feuer weiter...

    Hallo Bastelfreunde,


    um eine Fangspiegelhalterung neu zu gestalten benötige ich ein Stück 8mm Alumaterial, vielleicht 40mm Duchmesser. Ich hab aber nur 10mm Material.
    2mm Alu mit der Feile wegschlichten, das wäre sicher möglich, aber ich besitze auch eine Oberfräse. Könnte ich die benutzen um die Dicke in Schritten von

    z.B. 0,5mm abzutragen? Seitlich reinfräsen dürfte besser funktionieren als "eintauchen". Niedrige Drehzahl versteht sich von selbst und wenig Vorschub.

    Ein bisschen Schneidöl könnte helfen, und auch zwischendurch immer mal wieder alles abkühlen lassen. Schutzbrille, Maske, Handschuhe - na klar!

    Meine Idee wäre, erst den Bereich runter zu fräsen und ihn dann von Hand auszusägen (Bügelsäge).

    Ein großes Werkstück lässt sich viel besser mit doppleseitigem Klebeband befestigen als ein kleines, deshalb diese Reihenfolge.


    Hat das schon mal jemand gemacht?


    Grüße aus dem Bastelkeller


    Detlev

    Nachtrag:
    Als Dauerlösung empfehlen will dieser Youtuber es nicht. Aber es geht erstaunlich gut in seinem (Werbe-)Video
    Ich probier es einfach mal.

    War das eins mit rot-schwarzen Einband?

    Ich hatte eins von meinem älteren Bruder "geerbt", weiß aber nicht mehr ob es ein Schneider-Buch war.
    Vorne drauf war glaube ich ein Junge im Profil mit Spitzhut, der beschörend die Hand hob.

    Aus heutiger Sicht merkt man den Zeitgeist. Die Tricks gingen wie selbstverständlich davon aus dass
    jemand in der Familie so viel Zigarre raucht, dass man an einen Vorrat mit Zigarrenasche kommt.

    Aus Brennspiritus und anderen Zutaten einen Feuerzauber zu basteln, das war kein Problem.


    Aus heutiger Sicht nicht mehr zeitgemäß. Aber wir hatten trotzdem unseren Spass ;)

    Bei uns im Nachbarort hat ein Verein auch eine Sternnwarte eingerichtet. Leider ist sie nicht in einem dunklen Eckchen sondern im Ort selbst,

    aber nur so kommt unser Hobby und dessen Bedürfnisse täglich im Bewusstsein der Menschen an.

    Aber auch hier ist ein SC-Teleskop das Herzstück. Da die Beobachtungsbedingungen nicht ideal sind, musste es kein

    20"-Modell sein, eher 8" oder 10". Das klingt nach wenig, ist aber immer noch faszinierend genug.

    Ja, die eigenen Augen sind nicht die zuverlässigsten Zeugen...


    Unser Hirn biegt sich diese "Sensor-Informationen" so zurecht dass für uns alles "stimmig" wirkt.

    Schau mal mit einem Auge durch eine Pappröhre, während du mit dem anderen Auge auf die geöffnete Hand vor deinem Auge schaust.

    Du siehst die Öffnung der Pappröhre und daneben die Hand. Jetzt schwenke mit dem Papprohr in Richtung Hand.


    Tadaaa! Du siehst deine Hand mit einem Loch darin, so als wäre das ganz normal!


    Das funktioniert immer wieder, egal wie oft du das machst.


    Noch dazu bemerken wir meistens nicht wenn wir blinzeln. Aber in diesen Momenten ist das Auge komlett zu, das fehlende Licht

    sollte uns doch auffallen, oder? 5-10% unserer Wachzeit laufen oder fahren wir mit geschlossenen Augen durch die Welt und

    merken es selber gar nicht!


    Das zum Thema "Ich glaube nur was ich mit eigenen Augen sehe"...


    Ich wünsch dir viel Spass mit den Teleskopen und auch mit dem Buch


    Detlev

    Hallo Jörn,


    meinen Glückwunsch zum gelungenen "First Light"!


    Ein 8" stößt die Tür zu Deepsky weit auf, und erfordert trotzdem keine Herkuleskräfte beim Aufbau.

    Mein 8" F6 habe ich an David Kuhn verkauft, aber als "Reiseversion" habe ich noch eins hier.

    Wir heißen dich also willkommen in der großen Familie der 8"-Spechtler :thumbup:


    Ein Tipp zum Mond: Weniger ist mehr! Bei schmaler Sichel werfen die angeleuchteten Krater wunderbare schwarze Schatten.

    Das lässt die Oberfläche sehr pastisch erscheinen.

    Bei Vollmond dagegen leuchtet die Sonne in die Krater rein, und du sieht nur noch "graue Pfannkuchen".
    Zusätzlich ist der Vollmond hell, und deine Iris im Auge macht zu. Dadurch siehst du vielleicht weniger Details.


    Klare Sicht

    Detlev

    Ah, es geht um SCs. Was soll's werden? Eine Sternwarte?


    Die Fokusebene ist dort, wo das Bild Licht des Spiegels, auf ein Stück Butterbrotpapier projiziert, ein scharfes Bild ergeben würde.

    Wenn das Okular dann an der richtigen Stelle ist, kann es den Lichtkegel weiterverarbeiten.

    Bei meinen Plössl-Okularen muß ich mit der Oberkante der Steckhülse ungefähr auf Höhe dieser Ebene sein, dann seh ich im Okular ein scharf fokussiertes Bild. Bei anderen Bauarten mag das anders sein, ich hab das nicht weiter verfolgt.


    Von den Parametern her würde ich auch sagen dass der Rechner nur für Newtons ausgelegt ist.

    Ein SC hat ja "Heckeinblick", da gibt es keinen Grund um dem Tubusdurchmesser zu feilschen, und die Baulänge des Fokussierers beeinflusst die Geometrie der Optik überhaupt nicht.


    Allerdings ist dort der Sekundärspiegel kein einfacher Umlenkspiegel sondern ein aktiver Teil der Optik. Man kann dort nicht so einfach wie beim Newton hier etwas wegnehmen und es am anderen Ende dazugeben.


    Der Fangspiegel Sekundärspiegel ist nicht flach, er ist auch nicht nur ein Stück einer Glaskugel, er ist sogar noch hyperbolisch (--> Hyperbel). Der muß genau dort im Strahlengang bleiben wo er ist. Eine Versetzen um einen nennenswerten Betrag würde den Austausch aller optischen Komponenten erfordern, man hätte dann anderes Teleskop. Im Prinzip kann man auch SCs selber bauen und sich seine Optik aussuchen. Die Optiken habe ich schon "lose" bei Händlern gesehen. Soweit ich mich erinnere war es aber immer die komplette Optik, niemals nur eine Komponente. Fertig gekauft oder als "Bausatz", so viele verschiedene Varianten werden es auf dem Markt gar nicht sein, also musst du mathematisch gar nicht das Problem des "absoluten Maximums" lösen. Es genügt bei den gegebenen Varianten ein "lokales Maximum" zu finden, und das ginge vielleicht sogar noch mit "eye judgement", also indem dein Auge entscheidet. Ein Unterschied, den du "unter den Sternen" nicht identifizieren kannst, ist kein Unterschied von Bedeutung, egal was dir die Zahlen sagen.

    Vorsicht mit Beispielbildern am PC. Sowas funktioniert nur mit einem kalibrierten Monitor unter reproduzierbaren Bedingungen.


    Klare Sicht

    Detlev

    Hier

    http://www.bbastrodesigns.com/diagonal.htm

    gibt es einen Rechner für Fangspiegelgrößen


    Wenn ich dieses Teleskop mal als Beispiel nehme
    https://www.teleskop-express.d…effung-f-3-6-Gen--II.html

    dann hat bei sportlichen F3,6 = 1800mm Brennweite einen Fangspiegel mit 120mm kleiner Achse. Das wären 24%. Das dürfte so die praktikable Brennweite eines 20-Zöllers sein.

    Alles steht und fällt mit den Werten "Diagonal to focal plane distance"(Abstand Fangspiegl zu Fokusebene), dem "Eyepiece field diameter"(Durchmesser Feldblende) und dem akzeptablen Lichtverlust zu Rand hin, dem "Acceptable magnitude loss".

    Den letzten muß man für sich selbst entscheiden, der mittlere lässt sich aus den verwendeten OAZ bestimmen. Der OAZ des Beispiels hat 2,5" Durchmesser, damit nicht schon vor dem Okular vignettiert wird. So dürften die vollen 51mm (2") abzüglich Hülsendicke nutzbar sein, sagen wir mal 48mm.

    Den ersten Wert bestimmt die Höhe des AOZ + der Durchmesser des Tubus, auch wenn es hier nur ein Ring ist. Es darf geraten werden. Ich rate mal: 250mm(Spiegel)+50mm(Abstand zum Tubusrand)+100mm(OAZ)= 400mm.


    Wenn ich das mal in den Rechner eintippe:


    (Millimeterwerte)

    Mirror diameter = 500 (deine 20")

    Mirror focal length = 1800 (aus dem Beispiel)

    Diagonal to focal plane distance = 400 (geraten, s.o.)

    Eyepiece field diameter = 48 (2" minus rand)

    Diagonal sizes (m.a.) to select from = 25, 35, 44, 50, 63, 75, 82, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 175, 200, 225, 250, 300 (Vorgabe an handelsüblichen Durchmessern)

    Acceptable magnitude loss = 0.4 (Startwert)


    Dann ist ein 120mm Fangspiegel eine gute Wahl, bei dem weniger als 0,3 Magnituden am Rand verloren gehen.


    Das ist aber alles Kaffeesatzleserei. Schon eine Verringerung der Strecke "Diagonal to focal plane distance" um 30mm lässt einen 110mm Spiegel ähnlich gut aussehen. Das das genau der Parameter ist den wir nur raten können, sagt der Rechner nichts über das als Beispiel angegebene Teleskop aus, weil wir dessen mechanische Werte nicht kennen. Genau an dieser Stelle bringt aber jeder cm eine Veränderung.
    Es gibt spezielle Okularauszüge, sogenannte Drehfokussierer. Die "bauen sehr flach", so dass man hier ein paar cm einsparen kann, die dann natürlich 1:1 der Länge des Tubus zugeschlagen werden müssen, denn der Gesamtwert muß ja gleich bleiben. Genau aus diesem Grund hat mein 6"-Teleskop am unteren Ende eine Blechmanschette, nicht in Tubusfarbe. Ich habe den Tubus um 5cm verlängert um die Fokusebene 5cm näher an den Tubus zu bekommen.


    Klare Sicht

    Detlev

    Hallo Willy,


    eine interessante Frage. Leider kenne ich viel zu wenig von der Mathematik dahinter. Was bringt dich zu der Frage?


    Ich versuche mir das gerade praktisch an Newton-Teleskopen vorzustellen.

    Newton deshalb weil hier der Fangspiegel das Bild nicht mehr korrigiert sondern nur umlenkt.


    Da die Obstruktion in % ja auf den Durchmesser bezogen wird und nicht auf die Fläche ergibt

    für 8" ein 80mm Fangspiegel bei einem 200mm Spiegel 40% Obstruktion.
    und

    für 20" ein 200mm Fangspiegel bei einem 500mm Spiegel ebenfalls 40% Obstruktion.

    Auf die Flächen bezogen kommen da natürlich andere Werte zustande, aber das Verhältnis würde sich nicht ändern. Allerdings wird bei Newtons-Teleskopen
    der notwendige Fangspiegel mit zunehmender Öffning im Verhältnis immer kleiner, weil ja die Okulare nicht mitwachsen. 3" Exoten-Steckmaß, da hört es dann aber wirklich auf. Je größer die Teleskope, desto kleiner im Verhältnis dazu die notwendigen Fangspiegel. Nach unten hin gibt es eine technische Grenze, der Fangspiegel kann nicht beliegig klein werden weil der Lichtkegel auch nicht beliebig schmal werden kann.


    Aufgrund dieser Beschränkungen haben kleine Newtons immer einen schlechten Stand. Ihre Obstruktion lässt sich auch mit viel Mühe nicht in die Bereiche bringen, die große Teleskope leicht erreichen, und gegen ein halbwegs gutes Linsenteleskop verlieren sie meistens, auch weil die ab Werk meist besser justiert sind.


    Das ist aber noch keine mathematische Begründung, sondern erstmal nur die Physik der Konstruktion.


    25% Obstruktion scheint ein magischer Wert zu sein, der die Spreu vom Weizen trennt.


    Warum genau 25%? Ich habe da so meine eigene Theorie:


    Den Wert erreicht man mit Newtons ab 200mm würde ich mal sagen. Mein 150/750 hat ab Werk einen 50mm Fangspiegel, also 33% Obstruktion. Ich glaube 40mm wären möglich, wenn man einen ganz ganz flachen Fokussierer benutzt. Das wären 27% Obstruktion, plus dem was die Streben und der ebentuell ins Bild reinragende OAZ schlucken. Das ist noch ein Stück weit weg von den magischen 25%!

    Ein 200mm Newton von der Stange hat einen 50mm Fangspiegel, was zufällig genau 25% Obstruktion ergibt, die Fangspiegelstreben mal großzügig ignoriert.

    Es gibt tausende Besitzer solcher Newtons, die natürlich auch über ihre Erfahrungen und Änderungen am Teleskop berichten.

    Es gibt also eine große Beobachtungsgemeinde rund um 25% Obstruktion, und es wird auch viel rund um diesen Wert probiert und verglichen.

    Jede kleine Verbesserung wird sofort geteilt, Tips gehen hin und her. Die "magische 25" ist so in vielen Köpfen präsent.


    Ich selbst habe hier einen 44mm Fangspiegel liegen, den ich in mein 200mm Reise-Nwton einbauen werde, weil der 50mm Spiegel etwas verspannt sitzt

    und ich durch den Neubau der Halterung Gelegenheit habe, das Gewicht des "Hutes" noch um ein paar Gramm zu reduzieren.

    Eventuell hilft 23% Obstruktion beim Kontrast. Wenn nicht, dann wenigstens bei der Balance.


    Kontrast ist das was darüber entscheidet welche feinen Details man wahrnehmen kann. Ich sage nicht dass Obstruktion nur ein erfundenes Gespenst ist, aber wenn ich daran denke was alles bei einem Newton falsch justiert sein kann, dann ist Obstruktions eins von einem Dutzend Problemen beim beobachten, und zudem eins, an dem man als normaler Benutzer ohne Hobbywerkstatt nur sehr wenig ändern kann.


    Eine Minderung des Kontrastes bedeutet ja, den theoretisch möglichen Umfang nicht ausnutzen zu können. Wenn der Bereich an sich groß ist (= viel Licht, dunkler Himmel), dann sind ein paar % Verlust nicht schlimm. Wenn der Bereich aber klein ist, dann zählt jedes %. So gesehen liegst du mit deiner Vermutung wahrscheinlich nicht ganz verkehrt.


    Klare Sicht

    Detlev

    Bitte mal die Kirche im Dorf lassen...

    Der Artikel liest sich, als wäre uns "nur Lichtgeschwindigkeit" schon zu wenig.


    Das nicht-überlichtschnell-reisen-können zu bedauern ist so als würde ein Bergsteiger der sein Leben lang unten im Dorf geblieben ist den Touristen abends erzählen er

    wäre heute mal nicht auf den Gipfel gestiegen weil es zu sehr nach Wolken aussah.


    Unsere Raumsonden fliegen mit einigen Kilometern pro Sekunde. Das ist ein winziger Bruchteil eines Prozents der Lichgeschwindigkeit.
    Sie brauchen ein halbes Menschenleben um den Sonnenwind hinter sich zu lassen, und kein Astronaut hätte überlebt was sie mitgemacht haben.

    Sie sind das schnellste was wir haben. Es gibt nichts menschengemachtes, was sie einholen könnte.

    Einen Antrieb der innerhalb des Sonnensystems mit wenigen % Lichtgeschwindigkeit reist gibt es bestenfalls als Idee.

    Ionenantriebe können schnell werden, aber ihre Beschleunigung ist "sehr rückenfreundlich", um es mal positiv auszudrücken.


    Solarsegel per Laser befeuern? Fusionsantriebe? Alles nur "vorrausgesetzt, es gäbe abc, dann könnte man damit def bauen, um damit...".

    Noch nicht einmal Projekt Orion wäre sofort umsetzbar. Eine Abfolge von NEMP in der Hochatmosphäre würde die Elektronik des halben Planeten grillen,

    und ein alternativer Transport von tausenden Atombomben per konventionellen Raketen in den Erdorbit ist auch nichts was ein Mensch mit Verstand miterleben möchte.

    Ein einziger Fehler und der Start des Raumschiffs ist nicht mehr das Hauptproblem...


    Es gibt deshalb kein spezielles Problem mit Überlichtgeschwindikeit. Unsere Probleme beginnen schon viel, viel früher.